Seit
17 Jahren leitet Thomas Huber die deutschsprachige Abteilung der Ruamrudee
International School. Die Schule befindet sich heute in Minburi und ist
unter dem Namen Deutschsprachige Schule Bangkok bekannt. Thomas Huber wurde
am 14. Februar 1953 in der Schweiz geboren. Nach der Reifeprüfung am
Gymnasium Rychenberg in Winterthur im Jahre 1971 studierte er bis 1978 an
der Universität Zürich, sein Hauptfach war Geschichte der französischen
Sprache und Literatur. Er schloss seine Studien mit dem Lizentiat und dem
Diplom für das höhere Lehramt in Französisch und Deutsch ab. Im selben
Jahr begann sein nunmehr 25jähriger Auslandsaufenthalt, und zwar als
Hauptlehrer für Französisch und Deutsch an der German Swiss International
School in Hongkong. Hier lernte er auch seine Frau B. C. Low kennen, die aus
Malaysia stammt und ebenfalls in Hongkong arbeitete. 1983 wechselte er zur
Escuela Suiza de Barcelona in Spanien. In Barcelona heiratete er auch seine
Frau, die ihm aus Hongkong gefolgt war. Das Ehepaar hat inzwischen zwei
Kinder, Laura und Ralph. Beide besuchen selbstverständlich den Unterricht
der Schule, an der ihr Vater seit 1986 Direktor ist. Thomas Huber spricht
Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch fließend. Außerdem hat er
Kenntnisse in Italienisch und Thai. Zu seinen Hobbys zählen unter anderem
Joggen, Squash und das Lösen von NZZ Kreuzworträtseln. Zuhause spricht er
mit seinen Kindern Deutsch, während seine Frau mit ihm und den Kindern
Englisch spricht. Er gibt allen gemischtsprachigen Ehepaaren mit Kindern den
Rat keine der beiden Muttersprachen im häuslichen Bereich zu
vernachlässigen.
Thomas Huber erinnert sich an seine Anfangszeit in
Bangkok: „Die Schule lag damals noch in der Soi Ruamrudee in der City
Bangkoks. Wir unterrichteten zu dieser Zeit 100 Schüler. Das Gebäude war
in schlechtem Zustand. In der Regenzeit setzten uns Überschwemmungen hart
zu. Stromausfälle waren an der Tagesordnung. Als wir voller Stolz unseren
ersten Fotokopierer aufgestellt hatten, regnete es durch das defekte Dach
und der Regen traf genau unseren Kopierer. Die Schule lag gegenüber der
amerikanischen Botschaft. Während des ersten Golfkrieges im Jahre 1991 gab
es wiederholte Bombendrohungen gegen die Botschaft und aus Sorge um die
Sicherheit der Schüler mussten wir den Schulunterricht in anderen
Räumlichkeiten durchführen, so zum Beispiel im Restaurant „Bei
Otto". Das erneute Aufflammen der kriegerischen Auseinandersetzungen im
Mittleren Osten hat uns veranlasst in Zusammenarbeit mit Experten der
amerikanischen Botschaft unseren Sicherheitsstandard zu erhöhen sowie einen
weiteren Wachmann einzustellen."
Die Schule zog 1992 auf das ca. 40 Rai große Gelände in
Minburi um und ist seitdem auch rechtlich in die Ruamrudee International
School integriert. Unter seiner Leitung konnte die Schule beachtliche
Erfolge erzielen. Die Anzahl der Schüler beträgt nunmehr 279, überwiegend
aus Deutschland, gefolgt von der Schweiz und Österreich, aber auch aus
anderen Ländern. Im Jahre 1995 erfolgte die Eidgenössische Anerkennung der
Maturität mit der 13. Klasse und nach einer Gymnasialreform wurde die
Anerkennung im Jahre 2000 bestätigt. Dies ermöglicht den Absolventen den
Zugang zum Universitätsstudium nach international anerkannten Richtlinien.
Seit 1996 hat die Schule als weltweit erste deutschsprachige Auslandsschule
eine eigene Webseite, die laufend aktualisiert wird. Lehrer und Schüler
können durch ein schuleigenes Intranet Auskünfte über Veranstaltungen
einholen, Stunden- und Vertretungspläne einsehen und das elektronische
Klassenbuch der Stufen 3 bis 12 hält den Unterrichtsstoff und die
gestellten Hausaufgaben fest.
Besonderen Wert legt Thomas Huber auf den Austausch mit
internationalen und lokalen Schulen. Seit einigen Jahren wird mit der
Bodindecha-Schule in Bangkok Kontakt gepflegt und ein Dutzend Schüler sind
zur Zeit Gast an seiner Schule. Auch nimmt die Schule an den seit 1995
bestehenden Südostasienspielen der deutschsprachigen Schulen in Asien teil,
die in diesem Jahr in Singapur stattfinden.
Nach seinem langen Auslandsaufenthalt will nun Thomas
Huber bald in die Schweiz zurückkehren. Seine beiden Kinder werden in
diesem Jahr die entsprechenden Abschlussprüfungen ablegen und dann in der
Schweiz weiter studieren. Sicher ist eines, Thomas Huber wird Thailand
trotzdem weiter innigst verbunden bleiben.