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Handelsförderbüros überdenken Marketingstrategien

KMU-Bank vergibt 3 Milliarden Baht Kredite

Gewinne der Hühnerexporteure gehen stark zurück

Privatwirtschaft soll größere Rolle spielen

Handelsförderbüros überdenken Marketingstrategien

Wirtschaftsminister Adisai Botharamik hat die Direktoren der 53 ausländischen Handelsförderbüros Thailands aufgefordert, ihre Marketingstrategien zu überarbeiten, um besser auf den ausländischen Märkten präsent zu sein.

Zum Abschluss eines dreitägigen Seminars in Bangkok, an dem die Direktoren der Handelsförderbüros gemeinsam mit Vertretern privater Unternehmen teilgenommen hatten, erklärte Adisai, dass dieses Seminar eine neue Dimension der Arbeitsweise des Ministeriums eröffnet habe.

Dabei entwickelten die einzelnen Büros Marketing-Strategien für einzelne Märkte sowie Exportzielvorgaben für die jeweiligen Regionen.

Für den amerikanischen Markt wurde ein Wachstumsziel der Exporte von 3,5-5 Prozent gesetzt, für die Europäische Union auf 4,4 Prozent, für Osteuropa 12,7 Prozent, für den Mittleren Osten 10 Prozent, für Japan 2,5 Prozent, für Indien mindestens 10 Prozent und für die ASEAN-Staaten 18 Prozent.

Bei der Debatte über Marketingstrategien nahm die Förderung von Handelsbeziehungen zwischen hochrangigen Regierungsbeamten und Unternehmensvertretern besonderen Raum ein. Weitere Strategien umfassen die Erstellung von Lieferketten, Gemeinschaftsinvestitionen mit privaten Unternehmen in wichtigen Exportmärkten, die Eröffnung von Möglichkeiten für den privaten Sektor zu einer stärkeren Beteiligung bei Handelsverträgen, die Errichtung von Freihandelszonen mit wichtigen Handelspartnern und die bessere Informationsversorgung für die Handelsförderbüros.

Privatunternehmen werden in den Branchen Weberzeugnisse, Reis, Gummi, Maniok, Nahrungsmittel, Edelsteine, Bekleidung, Landwirtschaft, Möbel, Elektronische Artikel sowie in Dienstleistungsbereichen wie Krankenhäusern, Bildung und Thai-Restaurants mehr Möglichkeiten erhalten, ihre Ansichten und Ideen einzubringen und Lösungen zur Beseitigung von Handelshemmnissen vorzuschlagen.


KMU-Bank vergibt 3 Milliarden Baht Kredite

Die Bank für kleine und mittlere Unternehmen (KMU -Bank) hat Kredite im Wert von 3 Milliarden Baht genehmigt, mit denen fünf touristische Organisationen unterstützt werden sollen, um der einheimischen Tourismusindustrie angesichts der schwierigen Situation durch den Irakkrieg und SARS unter die Arme zu greifen.

General Manager Samran Phu-anatanon erklärte nach einem Treffen des Bankvorstandes, dass die drei Milliarden Baht die Liquidität der Tourismusindustrie erhöhen und innerhalb von zwei Jahren zum Zinssatz von 6 Prozent zurückgezahlt werden sollen. Die einzelnen Kreditnehmer würden Kredite im Wert von 400.000 bis 500.000 Baht erhalten und keine Bürgschaft hinterlegen müssen. Sie müssten jedoch Mitglied einer der fünf touristischen Organisationen sein und von dieser als geeigneter Kreditempfänger empfohlen werden.

Auf dem Treffen wurden auch Kredite mit der besonderen Zinsrate von 6 Prozent für thailändische Reiseveranstalter bewilligt, mit denen im Ausland Ausstellungen oder Informationsveranstaltungen organisiert werden können, um mehr ausländische Touristen von einer Reise nach Thailand zu überzeugen. Gemäß der Kreditvereinbarung können Unternehmen, die bei anderen Geschäftsbanken noch nicht bediente Verbindlichkeiten aufweisen, bei der KMU-Bank einen Kredit beantragen, wenn sie einen Bürgen vorweisen können. „Schon 60 Reiseveranstalter haben einen Kredit beantragt, insgesamt im Wert von 80 Millionen Baht", sagte Samran und fügte hinzu, dass die Kreditanträge noch bis Oktober dieses Jahres eingereicht werden können.

„Mit diesem besonderen Programm sollen touristische Unternehmen, die von SARS negativ beeinflusst wurden, unterstützt werden. Aufgrund von SARS sind die Touristenzahlen um die Hälfte gefallen. Wenn die Regierung keine Unterstützung anbietet, könnte sich diese Situation auf andere Branchen wie die Lebensmittelindustrie ausweiten und schließlich zu Arbeitslosigkeit und einer zweiten Wirtschaftskrise führen", erklärte er.

Die KMU-Bank wird sich jetzt mit den Vorständen der fünf Organisationen – dem Verband der Spielzeugindustrie, dem Verband der Geschenkindustrie, der Küchenindustrie, der Produzenten und Exporteure nordischer Kunstgegenstände und dem Verband der Schreibwarenindustrie – zusammensetzen, um die Möglichkeiten der Kreditvergabe zu diskutieren. Der Gesamtwert der Kredite soll etwa 15 Milliarden Baht betragen, das wären 2-3 Milliarden pro Organisation. (TNA)


Gewinne der Hühnerexporteure gehen stark zurück

Im März vergangenen Jahres fanden Beamte der Gesundheitsbehörden der Europäischen Union Spuren verbotener Chemikalien in thailändischen Hühnererzeugnissen und machten es zur Auflage, dass alle Hühner aus Thailand getestet werden müssen. Da Thailand nicht über die erforderlichen Laboratorien und Ausrüstungen verfügt, um alle Hühner zu testen, hat es freiwillig seine Exporte nach Europa reduziert, um die Wahrscheinlichkeit zu senken, dass die Lieferungen das verbotene Antibiotikum Chloramphenicol enthalten.

Die thailändischen Hühnerexporte in die Europäische Union gingen von 148.526 Tonnen im Jahre 2001 um 12,4 Prozent auf 130.086 Tonnen 2002 zurück. Seit der Einführung der strengen Tests ist dagegen der einheimische Markt mit Hühnerfleisch überschüttet worden, was die Preise auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gedrückt hat.

Die Gewinne der thailändischen Hühnerexporteure gehen deutlich zurück. Charoen Pokphand Foods (CPF) und GFPT, zwei der größten Hühnerproduzenten Thailands, erwarten für das erste Quartal einen erheblichen Rückgang der Nettogewinne im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Analysten gehen davon aus, dass die Gewinne von GFPT, dessen Einkommen fast ausschließlich aus Hühnerprodukten stammt, im Jahresvergleich um bis zu 90 Prozent fallen könnten, während CPF einen Rückgang von 64 Prozent erleiden könnte.

Die Nettogewinne von CPF werden voraussichtlich um 18 Prozent zurückgehen und von GFPT um 47 Prozent. Deshalb empfehlen die meisten Analysten den Verkauf von Aktien an CPF und GFPT, zumindest auf kurze Sicht.

Terapatr Mathanukraw, ein Analyst bei Seamico Securities, erklärte: „Seit den Bestimmungen der EU sind die thailändischen Hühnerexporte dramatisch zurückgegangen. Die überzähligen Hühner werden jetzt auf den einheimischen Markt geworfen."

Im März vereinbarte die thailändische Hühnerindustrie, das Angebot von 21 Millionen Hühnern pro Woche auf 18 Millionen zu senken, um die Preise anzuheben. Doch es wird einige Zeit dauern, bis diese Maßnahme auf dem Markt deutlich wird. (TNA)


Privatwirtschaft soll größere Rolle spielen

Das Wirtschaftsministerium hofft, die Privatwirtschaft zu einer größeren Rolle in internationalen Wirtschaftsverhandlungen heranziehen zu können und damit Thailands Verhandlungsposition auf der globalen Ebene zu stärken.

Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik erklärte auf einem Seminar zu Strategien und Zielen für die thailändischen Exporteure, an dem 53 ausländische Handelsvertreter und mehr als 300 thailändische Unternehmer teilnahmen, dass eine Vielzahl thailändischer Erzeugnisse, insbesondere der Nahrungsmittelindustrie, auf dem Weltmarkt immer mehr Akzeptanz finden. Das bedeute, dass der öffentliche Sektor und die private Wirtschaft verstärkt in einer integrierten Partnerschaft zusammenarbeiten und die Privatunternehmen neben der Regierung eine wichtigere Rolle bei internationalen Verhandlungen spielen müssten. Dadurch könnte die Verhandlungsposition Thailands gegenüber seinen Handelspartnern gestärkt werden.

Er betonte, dass Thailand außerdem seine Exportkampagnen ausbauen müsse. Dabei solle sich nicht nur auf Produkte konzentriert werden, die bereits ein hohes Akzeptanzniveau erreicht haben, sondern auch auf Erzeugnisse, deren Exportpotential noch nicht ausgeschöpft wird. Berichte und Informationen von Handelsvertretern sollten mit Fakten gefüllt sein und nicht nur der offiziellen Linie der Regierung folgen.

Adisai erklärte gegenüber den 53 anwesenden Handelsvertretern, dass ihre Berichte für die zukünftige Entwicklung des thailändischen Handels von erheblicher Bedeutung sind. Die Ergebnisse des dreitägigen Seminars werden vom Wirtschaftsministerium auch als wichtige Informationen bei der Überprüfung von Handels- und Marketingfragen eingesetzt.

Adisai betonte, dass das 20-prozentige Wachstum der thailändischen Exporte im ersten Quartal des Jahres mit monatlichen Durchschnittswerten von 6 Milliarden US$ zeigten, dass sich Thailand auch in Zukunft trotz SARS und Irakkrieg positiv entwickeln wird. „Ich bin noch immer zuversichtlich, dass die Exporte weiter wachsen werden und wir kein Problem haben werden, unser Ziel eines Exportwachstums von 5,5 bis 6 Prozent in diesem Jahr auf insgesamt 72 Milliarden US$ zu erreichen. Das hohe Wachstum von 20 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres führte zu einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 6,5 Prozent. Ich gehe deshalb davon aus, dass das BIP im gesamten Jahr um 6 Prozent wachsen wird", sagte er.

Auch wenn das Wirtschaftsministerium in seine Fähigkeit vertraut, neue Märkte zu erschließen, ist es ihm nach Aussage des Ministers nicht gelungen, tiefer in diese Märkte einzudringen. Innerhalb der kommenden drei bis vier Jahre solle dies deshalb als wesentliches Ziel verfolgt werden, um den Mehrwert der thailändischen Exportprodukte zu steigern. Neben der Werbung für thailändische Erzeugnisse im Ausland wird sich die Regierung auf die Entwicklung der einheimischen Industrie konzentrieren um sicherzustellen, dass keine Verluste auftreten und der Handel gerecht bleibt. (TNA)