Eine „haarige“ Angelegenheit

Ravinda Neugebauer

Die meisten Europäer betrachten die blauschwarzen, dicken Haare der Asiaten mit ein wenig Neid, denn die meisten Bewohner dieser Länder sehen sich noch nicht veranlasst, Unsummen an Geld auszugeben, um den schönen Schmuck ihrer Haare zu erhalten. Die gefürchtete Glatze bei den Männern ist eine Seltenheit, diese ist mehr den Mitgliedern der weißen Rasse zuzuschreiben. Allerdings nicht bedingt durch den schöpferischen Gesichtspunkt oder Vererbung, sondern schlicht und einfach als Folgeerscheinungen der sogenannten „Zivilisation". Falsche, ungesunde Ernährung durch zuviel tierische Fette und Eiweiß, das Fastfood Schlemmen und auch Alkohol und Drogen tragen dazu bei, den Menschen seiner Haarpracht frühzeitig zu berauben.

Wer sich gesund und hauptsächlich vegetarisch, d.h. mit Gemüse und Obst ernährt, der wird seine Haare bis zu seinem Tod behalten und sie werden immer von allen wegen ihrer Dichte und Schönheit bewundert werden. Naturvölker haben normalerweise dickere und stärkere Haare als Menschen aus Zivilisationsländern. Je künstlicher und verfälschter die Nahrung, desto feiner werden die Haare.

Der anatomische Bau der Haare ist ein echtes Wunderwerk. Haare sind keineswegs „toter Stoff", sondern lassen sich am besten mit einer zwiebelähnlichen Pflanze vergleichen. Die Haarwurzel oder auch Haarzwiebel sind ungefähr 3-5 mm tief in die Haut eingebettet und am untersten Ende an das Gefäßsystem angeschlossen. Daher kommen die Nährstoffe, die das Haar braucht um zu wachsen – täglich cirka ¼ - ½ mm. Ein engmaschiges Netz von Lymphgefäßen umschlingt die Haarwurzel und deren salzhaltige Lymphe wirken auch als Elektrolyt bei den elektrischen Funktionen der Haare mit. Starke seelische Erregungen sind bei mikroskopischen Untersuchungen durch starke Einkerbungen sichtbar. Man kann z. B. an den Haaren auch feststellen, ob jemand vor einiger Zeit einen Nervenzusammenbruch hatte. Das bedeutet, dass Haare auch gleichzeitig als Seelenbarometer fungieren.

Haare sind allerdings nicht nur ein Spiegelbild unseres seelischen, sondern auch des körperlichen Zustandes. Der Zusammenhang zwischen körperlicher Gesundheit und dem Aussehen der Haare ist sehr eng. Auch Tiere haben ein schönes Fell, wenn sie gesund sind. Bei Menschen gilt das Gleiche für die Haare.

Gesunde Haare sind stark und 1 einzelnes, gesundes Haar kann ein Gewicht bis zu 80 Gramm tragen, wohingegen ei krankes Haar bereits bei cirka 30 g reißt. Der gesunde Haarzopf eines Asiaten kann etwa 2 ½ bis 3 Tonnen tragen, bis er reißt, bei den Europäern wäre ich mir da nicht ganz so sicher.

Alles was natürlich schön sein und bleiben soll, gehört gepflegt – so auch die Haare. Die beste Pflege liegt, wie schon erwähnt, eine naturbedingte Ernährung und Lebensweise. Viel Licht, Luft und Bewegung gehören da selbstverständlich dazu. Da Haare von einigen Materialien, wie Eisen, Kieselsäure, Arsen, Kupfer, Mangan und Schwefel reichliche Mengen enthalten, eignen sich Pflanzen, die solche Stoffe enthalten, sehr gut zur Haarpflege. Kamillentee mit anschließendem Zwiebelhaarwasser ist für Naturblonde hervorragend, während Birken- oder Brennnesselhaarwasser für Dunkelhaarige besser ist. 3 Esslöffel Molkosan auf 1 Liter Wasser ergibt eine Nachspülung, die den Glanz der Haare erhält.

Als Mittel gegen Probleme des Haarbodens kann man diesen mit einer rohen, entzweigeschnittenen Zwiebel vor dem Waschen kräftig einreiben. Dies ist ein hervorragendes Haarwuchsmittel, das noch unterstützt werden kann durch Einreiben mit echtem Lanolin oder einer Wollfettcreme.

Wer also seinen schönen Haarschopf erhalten möchte, sollte auf gesunde Ernährung, genügend Bewegung und auf die richtigen Kräuter zur Pflege achten.