Trommelwirbel, Hollywoodmusik: Punkt 21:30 beginnt die
Elvis-Presley-Show in Pattaya. Auf der großen Leinwand wird ein kurzer Film
über das Leben von Elvis gezeigt und dann tritt er selbst live auf. Na ja,
nicht ganz live, denn unser Elvis in Pattaya heißt im bürgerlichen Leben
Richie Newton und kommt aus Deutschland.
Der Elvis Pub liegt genau gegenüber vom Big C in
Nordpattaya und bietet die typische Atmosphäre einer amerikanischen
Musikkneipe. Die, mit Ziegel verkleideten, Wände sind über und über mit
allen möglichen Musik-Memorabilien und Hunderten von Fotos von Elvis
Auftritten übersäht. Die kleinen roten Laternen, die Couchgarnitur und die
winzigen Tischchen geben dem Pub auch die richtige schummerige Ausstrahlung.
Elvis
singt nicht nur, sondern bietet auch hervorragendes Essen an.
Die meisten Gäste gehen allerdings nicht wirklich in den
klimatisierten Pub hinein, sondern bleiben lieber draußen an den
überdachten Tischchen sitzen, von denen sie direkt auf die Leinwand und den
Auftritt Elvis sehen können. Auf der Leinwand werden normalerweise Elvis-Filme
gezeigt. An einigen Tagen treten auch andere Musiker auf, doch Donnerstag
bis Samstag ist „Elvis" persönlich ab 21:30 live zu sehen. Richie
war eigentlich nur nach Thailand gekommen, um sich ein paar schicke Elvis-Klamotten
schneidern zu lassen, doch das Land hat ihn nicht mehr losgelassen. Seit
1997 pendelt er zwischen Koh Samui und Pattaya und ist auch schon in allen
großen Hotels Thailands als einer der führenden Elvis-Interpreten
aufgetreten. Und als echter Elvis singt er natürlich jeden Song des
Altmeisters. Im Pub gibt es auch eine CD mit Elvis-Liedern und eigenen
Kompositionen von Richie zu kaufen.
Die meisten der Gäste kommen natürlich nur wegen Elvis
in den Pub, und trinken aber viele essen auch etwas. Denn auf der Karte
befinden sich einige Speisen, die an verschiedene Lebensstationen von Elvis
erinnern. Und von vornherein sei gesagt, sie schmecken ausgezeichnet.
Zur Auswahl der Gerichte sollte man allerdings nicht nur
die kleine Karte auf dem Tisch zu Rate ziehen, sondern die richtige
Speisekarte verlangen. Diese enthält zwar nicht mehr Gerichte, aber dafür
zu jedem eine kleine Anekdote über Elvis Vorlieben auf Deutsch und Englisch.
So bietet der Pub ein Bad-Nauheim-Frühstück an, dass an Elvis
Wehrdienstzeit 1958-69 in Hessen und seine Gelage in Bad Nauheim erinnern
soll. Die Mehrzahl der Speisen ist allerdings nach Liedern des Idols benannt:
So gibt es einen „Heartbreak Hotel Hero" und ein „Las Vegas
Sandwich". Zu den kleinen Speisen gehört der „Jailhouse Rock"
und die Hauptspeisen umfassen Lammkoteletts „Tupelo", Steaks „Flaming
Star", „Love Me Tender", „Burning Love", Spaghetti „Memphis
Mafia" und „Aloha from Hawaii". Diese Gerichte haben nicht nur
exotische Namen, sondern durchaus auch einen exotischen Geschmack.
Wir konnten es natürlich nicht lassen, unter den
angebotenen Burgern einen Elvis Burger auszuwählen, und ich war wirklich
sehr überrascht. Der Elvis Burger besteht nämlich nicht einfach aus einem
lieblosen Fleischklops, sondern aus einer echten deutschen, großartig
gewürzten Frikadelle mit Käse, Tomaten und großer Zwiebel. Und wenn man
den Burger nicht stillos mit Messer und Gabel essen will, braucht man schon
„ein großes Maul", denn er ist etwa 6 Zentimeter hoch. Dazu gibt es
natürlich Pommes Frites. Als weitere Gerichte probierten wir „Burning
Love" und „Aloha from Hawaii". Bei ersterem handelt es sich um
ein riesiges Schinkensteak in Kaffeesauce. Die Sauce schmeckt wirklich wie
Kaffee und ergibt zusammen mit dem zarten Schinken eine großartige
Geschmacksmischung. Aus Hawaii kommt ein großer Teller mit zwei riesigen
Hühnerspießen mit Tomaten und Zwiebeln, die jeden Hunger stillen.
Die Speisekarte ist zwar nicht sehr groß, doch bietet
sie sehr interessante und ausgezeichnete Gerichte. So kann man durchaus
schon vor der Show zum Essen kommen und sich dann gestärkt die alten Weisen
anhören. Es gibt immer etwas zum Mitsingen und Takt dazu schlagen.
The Elvis Pub, 2. Road, gegenüber vom Big C, Tel.: 01-436 2183, 038-361
673