Investitionsbehörde eröffnet neues Büro in Shanghai
Mit der Eröffnung eines neuen Büros der thailändischen
Investitionsbehörde (BOI) in Shanghai wird eine weitere deutliche Zunahme
chinesischer Investitionen erwartet. Schon jetzt haben 50 chinesische
Unternehmen ihr Interesse an Projekten in Thailand bekundet.
Die Eröffnung des Büros in Shanghai ist eine Reaktion
auf die globale Veränderung der Investitionsströme in Richtung China.
China verfügt über einen riesigen Markt von 1,3 Milliarden Konsumenten,
deren Kaufkraft ständig zunimmt. Das Potential der chinesischen Unternehmen
für Investitionen im Ausland ist immens. Mit dem neuen Büro steigt die
Zahl der Auslandsbüros der BOI auf fünf. Neben Shanghai betreibt die
Behörde Büros in New York, Frankfurt, Paris und Tokyo.
„Die BOI hat sich entschlossen, ein Büro in Shanghai
zu eröffnen, weil sich der Handel und die Investitionen hier abspielen.
Shanghai verfügt über eine lange Geschichte erfolgreichen Handels und
befindet sich in der Nähe bedeutender Wirtschaftsgebiete", erklärte
Somphong Wannapha, der Generalsekretär der BOI.
„Die BOI wird chinesische Investoren ermutigen, sich in
Thailand zu engagieren, und thailändische Investoren bei ihren Vorhaben in
China unterstützen. Das Büro wird Investitionsnetzwerke aus Organisationen
des öffentlichen und des privaten Sektors in allen größeren
Provinzhauptstädten wie Peking, Hangzhou, Zhoucho, Kwangcho und Kunming
unterstützen", fügte Sompong hinzu. (TNA)
Arbeitslose sollen ab Januar 2004 staatliche Unterstützung erhalten
Die thailändische Regierung verabschiedete in der
vergangenen Woche den Entwurf für ein vollkommen neues Gesetz. Bei
Zustimmung des Parlaments werden ab dem 1. Januar 2004 Hunderttausende von
Thailändern in den Genuss einer staatlichen Arbeitslosenunterstützung
kommen.
Dach dem Kabinettstreffen erklärte Arbeitsminister Suwat
Liptapanlop, dass der Gesetzentwurf vorsieht, dass Arbeitgeber und
Arbeitnehmer jeweils 0,5 Prozent des monatlichen Einkommens des
Arbeitnehmers in einen Fonds zur Unterstützung von Arbeitslosen einzahlen.
Pro Jahr würden sich somit etwa 8 Milliarden Baht ansammeln. Er betonte,
dass die Arbeitslosenunterstützung eine grundlegende Form einer
Versicherung sei. Das Gesetz solle lediglich sicherstellen, dass Menschen
ohne Arbeit überleben können, und nicht zur Förderung der
Arbeitslosigkeit beitragen.
„Mit der Arbeitslosenunterstützung wollen wir die
Arbeitslosigkeit nicht fördern. Wenn es Arbeitslosigkeit gibt, muss die
Arbeitsbehörde sofort nach neuen Stellen für die Unterstützungsempfänger
suchen", sagte er.
Der Gesetzentwurf stimmt nach Aussagen von Suwat mit der
Verfassung und der gegenwärtigen Regierungspolitik überein. (TNA)
Regierung beschließt Budget für 2004
Die thailändische Regierung verabschiedete in der
vergangenen Woche ein Budget über 1.028 Milliarden Baht und betonte
nochmals ihr Engagement zum Kampf gegen die Armut. Im kommenden Finanzjahr
sind 400 Milliarden Baht für die Verbesserung der Lebensbedingungen der
Bevölkerung vorgesehen.
Obwohl die Regierung bis zum Jahr 2007 ein ausgeglichenes
Budget erreichen will, übersteigen die Ausgaben den Haushalt des Vorjahres
um 28,1 Milliarden, das sind 2,8 Prozent. Von der Gesamtsumme sind 771
Milliarden Baht (75 Prozent) für reguläre Ausgaben vorgesehen und 222
Milliarden (21,7 Prozent) für Investitionsausgaben. 34,1 Milliarden Baht
sollen zur Schuldenrückzahlung verwendet werden.
Nach der Kabinettssitzung erklärte Vizepremierminister
Somkid Jatusripitak, dass das Budget in Übereinstimmung mit den nationalen
Entwicklungsstrategien der Regierung erstellt wurde. 106 Milliarden Baht
sind für Projekte zur Erhöhung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit
vorgesehen, 104 Milliarden für die Entwicklung eines nachhaltigen
Volkseinkommens, 401 Milliarden für Projekte zur Verringerung der Armut und
zur Verbesserung der Lebensqualität, 98 Milliarden für nationale
Sicherheit, auswärtige Angelegenheiten und Justiz und 317 Milliarden für
Verwaltungsausgaben. Somkid sagte, der Haushaltsplan zeige deutlich das
anhaltende Engagement der Regierung, die Armut zu bekämpfen. Gleichzeitig
hat die Regierung 79 Milliarden Baht zur Unterstützung örtlicher
Verwaltungen vorgesehen. (TNA)
Wirtschaftliche Indikatoren
weisen auf Abschwächung hin
Wirtschaftliche Indikatoren für das zweite Quartal des
Jahres werden nach Angaben des Thai Farmers Research Centre (TFRC)
voraussichtlich auf eine leichte Abschwächung der thailändischen
Wirtschaft hinweisen. Dieser sei einerseits durch die Wirkungen der Angst
vor SARS verursacht, andererseits aber auch, weil die Basiszahlen aus dem
vergangenen Jahr außerordentlich hoch waren.
In einer kürzlich veröffentlichten Studie erklärte das
TFRC, dass die Wachstumsrate des ersten Quartals voraussichtlich die Zahlen
des letzten Quartals 2002 übertrifft. Im zweiten Quartal wird das
Wirtschaftswachstum dagegen wieder zurückgehen, da die Angst vor SARS zu
erheblichen Einkommensverlusten in der Industrie, im Tourismus und bei den
Dienstleistungen geführt hat. Nach Angaben des Berichtes folgt die
Entwicklung damit der allgemeinen wirtschaftlichen Schwäche der Region,
insbesondere in Ländern wie China, Hong Kong, Singapur und Taiwan, in denen
die Krankheit zu einer Epidemie geworden ist und die normalerweise 21
Prozent der thailändischen Exporte aufnehmen.
Die Wirtschaft Thailands wird ebenso von einer
Abschwächung der Konjunktur in den USA beeinträchtigt, heißt es weiter.
Allerdings waren die Zahlen des ersten Quartals des Vorjahres
außerordentlich hoch, so dass die Entwicklung jetzt schwächer aussieht als
sie tatsächlich ist. Das TFRC geht davon aus, dass das Wachstum im zweiten
Quartal unter 6 Prozent liegt, obwohl die Erdölpreise zurückgehen und der
Irakkrieg früher als erwartet zu Ende gegangen ist.
Die Erwartungen für März bleiben jedoch weiterhin
günstig. Die Exporte werden wahrscheinlich 6,35 Milliarden US$ erreichen,
was einem Anstieg von 20,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet.
Die Importe im Gesamtwert von 5,8 Milliarden US$ übertreffen den Wert vom
Februar um 10,8 Prozent und den Vorjahreswert um 18 Prozent. Das TFRC
erwartet, dass die wirtschaftlichen Fördermaßnahmen der Regierung in
Verbindung mit mehreren Marketingstrategien das Wachstum des ersten
Vierteljahres 2003 im Jahresvergleich auf 6,5 Prozent heben wird. (TNA)
In Europa soll mehr
Reis verkauft werden
Das thailändische Handelsförderbüro in Rom fordert die
Regierung auf, mehr thailändischen Reis auf die Märkte der Europäischen
Union zu exportieren. Die thailändischen Exporteure sollen ein globales
Markenimage für die Nahrungsmittelexporte des Landes aufbauen.
Obwohl keine genauen Daten über die Reisimporte der EU
vorliegen, lassen die Statistiken vermuten, dass die EU im vergangenen Jahr
Reis im Gesamtwert von etwa 1 Milliarde Euro importiert hat. Bei Importen
von thailändischem Reis führte Frankreich mit etwa 32 Millionen Euro im
vergangenen Jahr.
Das Handelsförderbüro empfiehlt jetzt, den
europäischen Markt tiefer zu durchdringen und in interessanten Zielländern
wie den Niederlanden eine neue Importeursbasis zu errichten. Gleichzeitig
sollte der thailändische Reis auf der ganzen Welt beworben werden. Das
Büro schlägt vor, auf die Reissäcke den Schriftzug „Food from
Thailand" zu drucken, um die Besonderheit des thailändischen
Reissamens deutlich zu machen. (TNA)
Handelskammer verlangt Überprüfung von Steuervorteilen in der AFTA
Der Vizepräsident der thailändischen Handelskammer hat
die Regierung aufgefordert, die Steuererleichterungen für Staaten des
asiatischen Freihandelsabkommens (AFTA) zu überprüfen, da mehrere Länder
außerhalb der AFTA Region Steuerschlupflöcher nutzen, um ihre Waren billig
nach Thailand zu exportieren.
Wirot Amtakulachai, der gleichzeitig Mitglied des
Ausschusses des Wirtschaftsministeriums zur Festlegung von Importmaßnahmen
ist, will den Ausschuss bitten, die Kriterien zur Vergabe der
Steuervergünstigungen an sechs Staaten innerhalb der AFTA zu überprüfen.
Das Ministerium könne dies dann als Grundlage für entsprechende
Verhandlungen mit diesen Staaten nutzen.
Er drückte seine Besorgnis darüber aus, dass unter den
gegenwärtigen Bedingungen Produzenten aus anderen Ländern mit Hilfe von
Steuerschlupflöchern ihre Produkte billig anbieten können. Er verwies auf
den Fall einer europäischen Whiskeysorte, die in Fässern in die
Philippinen importiert, dort in Flaschen gefüllt und in Thailand verkauft
wurde. Dadurch kam der europäische Hersteller in den Genuss der AFTA
Steuererleichterungen. Der Einfuhrzoll ging von 61 Prozent auf nur noch 5
Prozent zurück und Thailand verlor nach Auffassung von Wirot 2,27
Milliarden Baht pro Jahr an Steuereinnahmen.
Wirot befürchtet nun, dass die gleiche Methode
zukünftig auch für andere Produkte wie Parfüm und Bekleidung Anwendung
findet und Thailand erhebliche Einnahmeverluste erleiden muss.
Gemäß der gegenwärtigen AFTA Vorschriften können AFTA
Mitglieder aus zwei Kriterien zur Ermittlung der Anspruchsberechtigung bei
Steuerermäßigungen: Entweder kommen 40 Prozent der Ausgangmaterialien aus
dem Land oder es wird die Art der Weiterverarbeitung der Produkte bewertet.
Einige AFTA Mitglieder haben sich für das erste Kriterium entschieden, was
jedoch rechtliche Schlupflöcher für andere Länder eröffnet, ihre Güter
durch den Hintereingang in die Region zu exportieren.
Wirot erklärte, dass das zweite Kriterium, das auch in
den USA und der EU Anwendung findet, derartige Schlupflöcher schließen
würde. Er forderte die Regierung deshalb auf, dieses zu verwenden, damit
Thailand nicht seine globale Wettbewerbsfähigkeit verliert. (TNA)
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