Bruno
Forrer, einer der letzten „echten Herren" ist tot. Er starb am
Mittwoch, dem 7. Mai 2003 um 00:07 Uhr im Alter von 69 Jahren, nur
einen Monat vor seinem 70. Geburtstag im Bangkok-Pattaya Hospital an einem
Herzversagen.
Bruno Forrer war sein Leben lang eine herausragende
Persönlichkeit und hat entscheidend mitgeholfen, die Entwicklung Pattayas
zu einem modernen Resort während der letzten 28 Jahre zu prägen.
Bruno Forrer wurde am 7. Juni 1933 in Walzenhausen,
Kanton Appenzell in der Schweiz, als jüngstes von acht Kindern geboren. In
Rohrschach absolvierte er seine Lehre als Koch, obwohl er es eigentlich nur
auf den Wunsch seines Vaters hin machte. Dies war auch der Grund, warum der
junge Bruno alle Sparten des Hotelgewerbes sozusagen von der Pieke auf
erlernte. Es lag nahe, dass er bald nach der Lehrzeit das Hotel wechselte
und nun im berühmten Züricher Grand Hotel Dolder wirken konnte. Von da
wechselte er nach einiger Zeit ins ehrwürdige Hotel Beau Rivage und von da
ins Genfer Hotel Des Bergues, wo sich die berühmtesten Leute der ganzen
Welt die Türklinke in die Hand gaben.
Bruno
Forrer und Alois X. Fassbind, zwei unzertrennliche Freunde, während der „guten
alten" Zeiten im Royal Cliff Beach Resort .
Bruno
2.v. links, lud gute alte Freunde zu einer Fassbind Foundation
Wohltätigkeitsveranstaltung 2001 im Amari Watergate in Bangkok ein.
Viele
alte Freunde fanden sich bei Bruno‘s ein, um Alois X. Fassbinds 1.
Todestag würdig zu begehen. V.l. Franco Romagnioli, Chatchawal
Supachayanont , Bruno Forrer, Sutham Phantusak, Elfi Seitz, Walter Thaenisch,
(sitzend v. links) Orawan und Alisa Phantusak und Yuwarat Kamolvej.
Bruno begann wieder einen neuen Abschnitt und zog nach
Basel, um im Grand Hotel Euler zu arbeiten. Auch dort traf sich die Elite
der Stadt und des Landes und Bruno entwickelte sich immer mehr zu einem
beliebten Gesprächspartner für die Gäste, dem sie vertrauten wie keinem
zweiten. Kein Wunder, dass Gäste ihm eine Stelle im berühmten Londoner
Hotel Dorchester anboten, wo er wiederum die Creme de la Creme der
englischen und europäischen Gesellschaft und der Flimmerwelt verwöhnen
konnte.
Nach acht wunderbaren Jahren in London erhielt Bruno
Forrer von einem seiner besten Freunde einen Brief, welcher sein Leben von
Grund auf verändern sollte. Schon aus seiner Anfangszeit im Dolder kannte
er einen gewissen Alois Fassbind – den späteren „Mr. Pattaya". Ihm
gelang es Bruno nach Bangkok zu lotsen, wo sie gemeinsam im Oriental Hotel
arbeiteten. Seitdem waren Fassbind und Forrer ein nahezu unzertrennliches,
geschäftstüchtiges Gespann.
Fassbind ging als erster nach Pattaya und nach einer
kurzen Episode im Pattaya Palace eröffnete er hier im Jahre 1973 das Royal
Cliff Beach Resort als General Manager und rief natürlich wiederum Bruno zu
Hilfe um ihm für einige Monate auszuhelfen.
Aus diesen paar Monaten wurden dann 21 überaus
erfolgreiche Jahre als Resident Manager im Royal Cliff. Über diese lange
Zeit half er Alois Fassbind und der gesamten Gesellschaft in Pattaya in
seiner ruhigen, sanften Art das soziale Leben unserer Stadt zu prägen.
Bruno
in seiner Funktion als Resident Manager vom Royal Grand 1995 gemeinsam mit
seinem Team im Royal Grand (v. links) Fredi Schaub, Bruno, Kim Kaula und
Walter Thaenisch.
Auch
nach der Pensionierung vom Royal Cliff weiterhin gute Freunde: (von links)
Andrew Wood, Ranjith Chandrasiri, Bruno Forrer, Pangna Vathanakul und ihr
Sohn Vitanart Vathanakul.
Robert
Scoble von Utopia Asia überreicht Bruno Forrer am 30.11.2002 einen Preis
seiner Gesellschaft für Brunos lebenslange Anstrengung der Gemeinschaft zu
helfen.
Bruno
kümmerte sich rührend um die Menschen im Altenheim. Die langjährige,
loyale Mitarbeiterin vom Royal Cliff, Praweena Jetthumrong begleitete ihn
oft bei einem seiner Besuche.
Vor siebeneinhalb Jahren verließ Bruno aus
gesundheitlichen Gründen das Royal Cliff Hotel und wollte sich eigentlich
zur Ruhe setzen. Doch nicht für lange, denn Dolf Riks, einer seiner besten
Freunde, befand sich mit seinem Restaurant in finanziellen Schwierigkeiten
und Bruno half aus. So begann er noch einmal, wiederum gemeinsam mit
Fassbind, ein neues Lebenskapitel. Das Restaurant „Bruno’s" war
geboren und wurde dank Brunos persölichem Einsatz eines der bekanntesten
und elegantesten Restaurants der Stadt. Was er in seiner Lehrzeit in der
Schweiz gelernt hat, setzte er als Maxime seines Wirkens: Mache alles, damit
sich deine Gäste wohlfühlen. Die Freundlichkeit und der Humor Bruno
Forrers waren, neben dem gemütlichen Ambiente und dem vorzüglichen Essen,
der Hauptgrund, warum seine Gäste immer wieder kamen. Denn die Frage „Gehen
wir heute Abend zu Bruno’s?" galt nicht nur einem der bekanntesten
Restaurants der Stadt, sondern bedeutete gleichzeitig den Besuch bei einer
der interessantesten und freundlichsten Persönlichkeiten Pattayas.
Außerdem engagierte er sich sehr bei jeder Art von Wohltätigkeit und
führte die Alois Fassbind Stiftung als Vorsitzender zum Erfolg.
Trotz seiner schweren Krankheit, die ihm in den letzten
Jahren zu schaffen machte und ihn am Ende an den Rollstuhl fesselte, war
Bruno Forrer der große, alte Herr in Pattaya. Er zählte auch ohne einen
Adelstitel zum Adel. Für uns alle, die ihn kannten und schätzten, wird
Bruno immer in wacher Erinnerung bleiben. Wir werden ihn schmerzlich
vermissen.