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Thailand erhält islamische Bank

Freihandelsabkommen fördern Exporte

Unzureichende Computernutzung schwächt Unternehmen

Zinsen werden weiter fallen

Produktionskapazität der Industrie erreicht 70 Prozent

Thailand erhält islamische Bank

Die Islamische Bank Thailands wird nach Angaben von Innenminister Wan Muhamad Noor Matha offiziell am 1. Juni eröffnet. In seiner Eigenschaft als Berater zur Errichtung der islamischen Bank organisierte der Innenminister kürzlich ein Treffen mit anderen zuständigen Behörden und verkündete, dass dabei alle noch ausstehenden Probleme geklärt werden konnten. Anfang des Jahres war die Gründung der Bank schon zweimal verschoben worden.

An dem Treffen nahmen Finanzminister Suchart Jaovisidha, der stellvertretenden Finanzminister Varathep Ratanakorn, Vertreter der Bank of Thailand (BOT) und Mitglieder des Vorstandes der Islamischen Bank Thailands teil.

„Die Islamische Bank Thailands wird thailändischen Moslems auf dem islamischen Prinzip, dass es auf Einlagen keine Zinsen gibt und Bargeld als Investition angesehen wird, zur Verfügung stehen", sagte der Innenminister, der selbst Moslem ist.

Wan Noor erklärte, dass die Islamische Bank Thailands zunächst vom Finanzministerium, der Government Savings Bank (GSB) und dem staatlichen Pensionsfonds mit einem Kapital von 500 Millionen Baht ausgestattet wird, was der Hälfte des geplanten Anfangskapitals von 1 Milliarde Baht entspricht.

Der private Sektor sowie die Islamische Bank von Brunei und ein Investmentfonds aus Bahrein haben ebenfalls ihr Interesse an einer gemeinsamen Investition in die Islamische Bank Thailands geäußert. Die thailändische Regierung hatte in den vergangenen Monaten mit Hilfe der staatlichen Krung Thai Bank islamische Bankdienstleistungen bereits auf einer Versuchsbasis angeboten.

„Die Islamische Bank von Brunei beabsichtigt 200 Millionen Baht in die Islamische Bank Thailands zu investieren und die entsprechenden Verhandlungen werden bald abgeschlossen sein. Der Investmentfonds aus Bahrein möchte bis zu 4 Milliarden US$ in die Bank investieren. Hier laufen die Verhandlungen noch", führte Wan Noor aus. Die Investoren können auch nach der Eröffnung der Bank im Juni noch Anteile erwerben.


Freihandelsabkommen fördern Exporte

Autohersteller profitieren von Zollabbau

Wirtschaftsminister Adisai Bodharamik leitete kürzlich das erste Treffen des Ministeriums zur Politik der Errichtung von Freihandelszonen, mit dem die Verhandlungen mit Handelspartnern einen neuen Aufschub gewinnen sollten.

Aphiradee Tantraporn, der Generaldirektor der Abteilung für Internationale Handelsvereinbarungen, erklärte, dass auf dem Treffen die Fortschritte bei den Verhandlungen zur Schaffung von Freihandelsabkommen mit mehreren Ländern beurteilt werden sollten. Insbesondere ging es dabei um das Abkommen mit Bahrein, das im vergangenen Dezember wirksam wurde, sowie um Pläne zur Einrichtung eines freien Handels in Obst und Gemüse mit China.

„Die Öffnung des Handels erhöht die Exportmöglichkeiten Thailands erheblich. Sobald die Vereinbarungen unterzeichnet sind, können thailändische Unternehmen sofort mit dem Handel in die entsprechenden Länder beginnen", sagte Aphiradee.

Thailand hat bisher Freihandelsabkommen mit Bahrein, China, Japan, Australien, den Vereinigten Staaten, Peru und Südafrika abgeschlossen und wird im Juli auch Indien in die Liste dieser Länder aufnehmen.

Ninnat Chaitheeraphinyoo, der Präsident des Komitees zum Studium der Auswirkungen des Thai-australischen Freihandelsabkommens beim Verbandes der thailändischen Industrie, erklärte: „Thailand produziert Kleinlieferwagen und kleine Autos und Australien stellt größere Autos her. Deshalb können beide Länder ihre Produkte handeln. Die Importzölle werden auf ein Prozent gesenkt, vergleichen mit den bisherigen 5 Prozent in Australien und den 42-80 Prozent, die Thailand erhebt."

Das Freihandelsabkommen wird die thailändischen Autoexporte nach Australien um 100 Prozent steigern. Thailand versucht jetzt, auch ein Abkommen zur Erleichterung des Imports thailändischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Australien auszuhandeln. (TNA)


Unzureichende Computernutzung schwächt Unternehmen

Thailändische Unternehmen wachsen nicht so schnell wie sie könnten. Nach einem Bereicht der Universität der Thailändischen Handelskammer (UTCC) liegt dies an einem extrem niedrigen Niveau der Nutzung von Computern und Informationstechnologie. 46 Prozent aller in der Studie befragten Unternehmen setzen in ihrer täglichen Geschäftstätigkeit keine Computer ein.

Thanawan Pholwichai, der Direktor des Zentrums für Wirtschaftsanalysen der UTCC, erklärte, dass die Studie unter 608 kleinen, mittleren und großen Unternehmen in Bangkok und den umliegenden Provinzen ergeben habe, dass 46,4 Prozent keine Computer verwenden. Er stimmte mit Anmerkungen des bekannten Harvard-Professors Michael E. Porter, der als Berater der Regierung zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit tätig ist, dass sich Thailand vor allem auf Produktinnovationen und Produktqualität konzentrieren und nicht versuchen solle, über niedrige Preise wettbewerbsfähig zu bleiben. Die mangelnde Computernutzung setze hinter der Fähigkeit der privaten Unternehmen, dieses Ziel zu erreichen, jedoch ein erhebliches Fragezeichen.

Thanawan erklärte, dass die Computernutzung in Thailand im Vergleich zu anderen Ländern, in denen die Computer zur Kostensenkung und zur Erleichterung der Kommunikation eingesetzt werden, extrem niedrig ist. Er führte dies auf die hohen Anschaffungskosten, den Mangel an ausgebildetem Personal und den hohen Ausbildungskosten sowie Befürchtungen zur Datensicherheit zurück. Gleichzeitig forderte er die Regierung auf, alle Unternehmen zu unterstützen, ihre Geschäfte über elektronische Medien abzuwickeln (e-commerce).

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 47 Prozent der Handelsunternehmen keine Computer verwenden, verglichen mit 32 Prozent im Dienstleistungssektor und 20 Prozent in der verarbeitenden Industrie. Darüber hinaus wurde die Mehrzahl der Computer für Datenspeicherung und Buchhaltung genutzt und nur wenige Unternehmen planten, die Computer auch zur Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit einzusetzen.

Auf die Frage nach der allgemeinen Branchensituation im ersten Quartal und Trends für das zweite Quartal erklärten 43,6 Prozent der befragten Unternehmen, dass sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr verbessert habe, während 20,6 Prozent der Auffassung waren, es gehe jetzt schlechter. Das Unternehmensvertrauen ist jedoch vom Irakkrieg und von der Angst vor SARS nicht geschmälert worden. Das Zentrum für Wirtschaftsanalysen geht davon aus, dass das Wachstum im zweiten Quartal bei 4-4,5 Prozent liegen wird und die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte um 4-5 Prozent wächst, so dass das Jahreswachstum etwa 5 Prozent erreichen wird. (TNA)


Zinsen werden weiter fallen

Der anhaltende Rückgang der Zinsen setzt sich nach Auffassung des stellvertretenden Gouverneurs der thailändischen Zentralbank weiter fort.

Bandid Nijathaworn erklärte, die Erleichterung der finanziellen Restriktionen durch die Bank of Thailand (BOT) habe den Geschäftsbanken mehr Möglichkeiten gegeben, ihre Zinsraten zu senken, wodurch sie mehr Kredite vergeben und die überschüssige Liquidität abbauen können. Gleichzeitig zeigten die Trends, dass die Wachstumsrate der Kredite die Zunahme der Einlagen wahrscheinlich übersteigen werde, da die Bevölkerung mehr an Ausgaben als am Sparen interessiert sei. Die Zinsen auf Spareinlagen sind seit 1999 kontinuierlich zurückgegangen. Ende März lag der jährliche Zinssatz bei 0,5 Prozent. Die Kreditzinsen sind mit 5,2 Prozent auf ein äußerst geringes Niveau gefallen.

Bandid erklärte, dass der anhaltende Rückgang der Zinsen vom enormen Fall der Ausgaben für Konsum und Investitionen im Jahre 1997 verursacht wurde. Damals gingen die Investitionen von 40 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf nur noch 25 Prozent zurück. Während die Sparneigung der Bevölkerung gleich blieb, konnten die Banken keine Kredite mehr vergeben, was schließlich zu einer Verminderung der Spareinlagen und zu ansteigendem Konsum führte.

Die von der Zentralbank jetzt bekannt gegebenen Zahlen sind jedoch Vorsteuer-Angaben und verbergen die Tatsache, dass die Zinsraten fast negativ sind. Bei einem Steuersatz auf Einlagenzinsen von 15 Prozent pro Jahr beträgt die tatsächliche Zinsrate nach Steuern nur etwa 0,04 Prozent. (TNA)


Produktionskapazität der Industrie erreicht 70 Prozent

Die Produktionskapazität der Industrie ist zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise der 1990er Jahre auf über 70 Prozent angestiegen und in Großunternehmen setzt sich das Produktionswachstum weiter fort. Trotz der wirtschaftlichen Erholung kämpfen allerdings noch viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) um das wirtschaftliche Überleben.

Industrieminister Somsak Thepsuthin erklärte, dass die Zahlen des ersten Quartals darauf schließen lassen, dass die meisten Industriezweige eine vielversprechende Entwicklung erleben und vor allem dank des anhaltenden Wachstums der Exporte ihre Produktion kontinuierlich ausweiten. Er verwies auf die Indizes der Industrieproduktion für das erste Quartal, die vom Nationalen Ausschuss für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung (NESDB) und von der Bank of Thailand (BOT) vorgestellt wurden, und betonte, dass die Industrieproduktion im März die Marke von 70 Prozent überschritten hat. Gleichzeitig nahm der private Konsum gegenüber dem ersten Quartal 2002 zu, wobei die höchsten Steigerungsraten bei Autos, Motorrädern und Alkohol sowie beim Energieverbrauch und beim Import von Konsumgütern erzielt wurden.

Er warnte jedoch gleichzeitig, dass sich die privaten Investitionen im ersten Quartal, vor allem aufgrund von Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Situation der Weltwirtschaft, abgeschwächt haben. Der Verkauf von Nutzfahrzeugen und der Import von Kapitalgütern ging im Vergleich im ersten Quartal 2002 zurück, obwohl sie noch immer über den Zahlen aus dem Jahr 2001 liegen.

Somsak zitierte auch die Daten der Behörde für Industrielle Arbeiten für März, aus denen hervorgeht, dass 54 Anträge zur Eröffnung neuer Produktionsstätten eingegangen sind und 46 Unternehmen die Erweiterung ihrer Tätigkeit beantragt hatten. Obwohl gleichzeitig 312 Unternehmen die Schließung ihrer Geschäftstätigkeit verkündet hatten, beträgt das gesamte Investitionsvolumen dieser Unternehmen weniger als 10 Prozent der Investitionen jener Unternehmen, die neu eröffnet werden oder ihre Tätigkeit ausweiten. Der Industrieminister erklärte, dass die Mehrzahl der geschlossenen Firmen kleine oder mittlere Unternehmen waren, bei denen die Fluktuation in der Regel höher ist als bei großen. (TNA)