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Durch den Dschungel nach Norden

Die Erlebnisse eines Farangs in einem thailändischen Altersheim

Wie Pattaya zu seinem Namen kam

Durch den Dschungel nach Norden

Kurt Krieger

Von Pattaya aus kommend umfahren wir Bangkok problemlos auf der A 9 und erreichen schon nachmittags unser Tagesziel Mae Sot.

Ein schöner Wasserfall

Überall blüht es

Langsam schlängeln wir uns Richtung Doi Inthanon

Wir nächtigen bei Rainer, dem Bayern und seiner deutsch sprechenden Frau Jan in der Lucky Farm. (4 KM in Richtung Mae Sariang, Ü/F 350,- - 450,-). Relativ komfortable Zimmer mit AC und TV, sehr sauberes Schwimmbad.

Die Besichtigung von Mae Sot (200.000 Einwohner) ist entbehrlich, einzig die Friedensbrücke über den Mae Nam Mai ins burmesische Mayawadi und der darunter liegende Markt mit burmesischen Antiquitäten und handwerklichen Arbeiten ist sehenswert.

Einige Ausflüge in südlicher Richtung nach Umphong durch viele Blumen- und Rosen-Plantagen, und vor allem das äußerst ungewöhnliche Wat Poticon in den Bergen am „Magic Hill" sind ungemein beeindruckend. Wir bleiben 2 Tage, dann brechen wir auf, Richtung Mae Sariang 230 km (ohne Tankstelle!).

Unterwegs liegt die wunderschöne Tropfstein-Höhle von Mae Usu Cave. Wir durchqueren mit einem Führer einen Bergbach und schlüpfen durch einen Felsspalt, hinein in eine einzigartige Wunderwelt mit kleinen Teichen, hohen Felsdomen und in Tausenden von Jahren von der Natur gebildeten skurrilen Skulpturen.

Die Straße, die entlang dem Grenzfluss weiterführt, wird nach etwa 80 km schmäler, die Wildnis dichter, es geht hinauf in die Berge. Lianen streifen das Autodach, es geht durch enge Kurven nur noch steil bergauf und steil bergab. Dann auf einmal auf einer Lichtung mitten in einer gepflegten Parkanlage, steht eine Schule und spielen Kinder – wo kommen denn die her? In diesem scheinbar undurchdringlichen Urwald wohnen eben doch Menschen.

Irgendwann auf unserer Fahrt geht’s nur noch bergab. Endlich sehen wir wieder Leute, Karen in ihrer bunten Kleidung, bewaffnet mit langen Bambusstangen, an denen oben ein Netz befestigt ist, sammeln sie aus den Nestern der roten Ameisen deren Eier von den Bäumen. Wir kommen hinunter ins Yuam-Tal und nach Mae Sarian, einem unscheinbaren Marktflecken. Ein einfaches, aber romantisches Quartier haben wir direkt am Fluss gefunden (Riverside 350,- ) und bei einem Glas Brandy den Sonnenuntergang und einen ruhigen Abend genossen. Anderntags führt uns der Weg weiter nach Norden – Mae Hong Son in 170 km Entfernung ist unser Tagesziel. Die Straße wird nun etwas breiter, aber die Streckenführung und die Wildnis bleiben dieselben. Manchmal wächst der Dschungel fast beängstigend über uns zusammen und dann wieder glaubt man, in von der Natur selbst angelegte Parkanlagen zu gelangen. Obwohl im März die winterlichen Teakwälder vielfach ihre Blätter verloren haben, blüht es zwischen den Lianen in allen Farben.

Abendstimmung mit einem Brandy

Siranee inmitten des „europäischen Berggartens"

Heiß dampft es da heraus

Siranee wieder bei einem Wasserfall

Schon mittags erreichen wir Mae Hong Son. Gleich am Stadteingang 2 Luxushotels, das Tara Mae Hong Son (Ü/F 3000,-) und das Holiday Inn (1800,-). Wir aber finden 6 km nach der Stadt, Richtung Norden, das Resort Saksoay, eine wunderschöne Bungalow-Anlage (Ü/F650,- ) mit riesigem Schwimmbad. Wir bleiben zwei Tage, die Gegend ist einfach zu schön um sie nur zu durcheilen.

Der Reiz der hübschen, kleinen Stadt (8000 Einwohner) liegt in erster Linie in ihrer wunderschönen landschaftlichen Umgebung zwischen den vielen dschungelbedeckten Bergen. Andere ungewöhnliche Aspekte sind, dass man Mae Hong Son als „Stadt der guten Menschen" bezeichnet, weil es dort angeblich keine Kriminalität geben soll und dass die Thais, die dort leben, die Minderheit bilden. Die meisten Einwohner gehören nämlich irgendwelchen Bergvölkern an, vor allem den Karen, aber auch den Shan, den Meo, Lisu, Akka und Lua, die mit ihren Trachten, neben den vielen Farangs in ihrem lässigen Outfit, das Bild des Ortes prägen.

Für mich ist der Besuch im Paduang-Dorf der „long necked woman" (Langhalsfrauen) der Höhepunkt. Trotz der momentanen Hochsaison waren wir die einzigen Touristen die durchs Dorf gewandert sind. Mein Reiseführer erzählt, es gäbe nur noch sehr wenige Frauen, die diese Messingringe um den Hals tragen. In diesem Dorf aber trugen alle Frauen und Mädchen diesen Schmuck. Ich bin ungemein fasziniert von dieser Szenerie. Insbesondere als mich mitten im Dorf ein bildhübsches, messingberingtes Mädchen beflirtet. Majon kann sogar ganz passabel englisch sprechen.

Schulappell im Dschungel

Auf dem Gipfel des Doi Inthanon

Majon mit Mama und mir

Eine der Langhalsfrauen bei der Hausarbeit

Und das letzte Abenteuer, die Floßfahrt durch den Dschungel

Da ich ein neugieriger Mensch bin, erfahre ich Grundsätzliches und Spezielles. Das Dorf ist ein Karen-Dorf. Majongs Urgroßvater ist vor über 100 Jahren aus Burma hierher gezogen. Noch heute werden diese Menschen von der thailändischen Regierung nur geduldet, sind aber mit keinerlei Rechten ausgestattet. Sie dürfen bis nach Mae Hong Son, aber nicht darüber hinaus ins Landesinnere. Jeder ausländische Besucher muss einen Eintritt von 250 Baht bezahlen. Mit diesem Geld finanziert das Dorf seine Kosten. Auch ein Lehrer, der den Kindern sogar drei Sprachen, nämlich burmesisch, thailändisch und englisch beibringt, zählt dazu. Die ungewöhnliche Sitte, Messingreifen um Hals und Beine zu tragen, kannten die Frauen „schon immer". Sie besagt, wer viel Messing am Hals trägt, ist wohlhabend. Nur handelt es sich nicht, wie oft beschrieben, um einzelne Ringe, sondern um eine entsprechend lange Spirale. Junge Mädchen können sie noch manchmal abnehmen. Diese Spirale ist wirklich schwer. Die Ringe von „meiner" Majon wiegen 3 kg – die der Mutter über 6 kg und weitere Kilos auch an den Beinen unterhalb des Knies. Und dann zeigt mir die 19-jährige Frau auch noch das Haus der Familie. Ein großer Gemeinschaftsraum, die gesamte Einrichtung bestehend aus einigen Bastmatten auf dem Boden vor einem Batteriebetriebenen Fernseher. Dann das Zimmer der Eltern, der Geschwister und ihr eigenes.

Anderntags geht’s weiter Richtung Norden. War die Strecke von Hot Sot bis hierher kurvenreich, hat nun die Straße in Richtung Pai - Mae Malai überhaupt keine Gerade mehr. Mein Nissan schnauft im 1. oder 2. Gang auf 1300 Meter hinauf und schiebt seine 2 Tonnen wieder hinunter in die fruchtbaren Täler. Die Bergkuppen sind, so weit das Auge reicht, vor allem mit Teakbäumen bewaldet. Interessanterweise gibt es aber auch Nadelbäume. Unsere europäische Seidenkiefer ist in höheren Lagen häufig anzutreffen.

Langsam wird unsere Reise nun immer mehr zu einem Naturschauspiel. Fast nach jeder Kurve wechselt die Szenerie. Hinein in den Dschungel, heraus in eine wie von Menschen angelegte Parklandschaft, hinunter durch die Knoblauchfelder und abermals hinauf in den Urwald. Traumhaft mit weitem Blick hinein in die Berge. Undurchdringliche Wildnis mit violett blühenden Bäumen, Wasserfälle, saubere Bergdörfer an Flusslandschaften. Das Fahren ist zwar anstrengend, aber ein Genuss, bedingt durch den geringen Verkehr, der es zulässt das Auge auch einmal schweifen zu lassen.

Etwa 40 km nach dem Ort Pai geht es hinunter ins fruchtbare Ping-Tal. Vorbei an Reisterrassen, an Zwiebel- und Krautfeldern, durch gepflegte Dörfer mit hübschen Häusern und farbenprächtigen Blumengärten, erreichen wir den Ort Mae Malai am Highway 107.

Hier nimmt nun der Verkehr, insbesondere der touristische, erheblich zu. Wohin wir auch kommen, andere Farangs sind auch schon da und das machen sich die Thais zunutze. Jeder Wasserfall, jede heiße Quelle, einfach alles was Touristen interessiert, wird zum Nationalpark erklärt und kostet im Regelfall 200,- Eintritt. Keine Residenz-Bescheinigung oder ein Thaiführerschein hilft, hast du eine lange Nase, zahlst du, oder machst es wie wir, wir fahren nämlich weiter.

Wir fahren durchs Maesa-Tal hinauf in die Berge, vorbei am Queen Sirikit Blumen-Park und landen nach etwa 15 km im romantischen Hotel „Pongyang Angdoi" (Ü 1500,-) mit hohem Wasserfall auf eigenem Gelände. Unser Blockhaus mit großer Terrasse liegt direkt am rauschenden Bergbach. Nachts rumpelt es an unserer Wand. Einbrecher? Nein, ein junger Bär trollt sich im Licht meiner Taschenlampe davon.

Auf dem Weg nach Chiang Mai unternehmen wir einen Elefantenritt und eine Bootsfahrt durch den wilden Dschungel (1000,-) und fahren dann zum Nächtigen in die Stadt. (Hotel Winner Inn – 650,- am Nachtmarkt, ruhig, sauber, empfehlenswert).

Ein letzter Höhepunkt steht uns noch bevor, die Fahrt auf den Doi Inthanon, den höchsten Berg Thailands. Fast 50 km lang die Auffahrt auf sehr guter Straße durch den Nationalpark (Maut 250,-) auf fast 2600 Meter Höhe. Auf dem Gipfelplateau liegt ein Blumenpark à la Nong Noch, nur mit dem Unterschied, dass es sich hier heroben um Blumen handelt, die wir aus der Heimat kennen: Löwenmaul, Bergnelken, Philodendron, Astern, Fuchsien, Margeriten, Kamillen. Der Blick reicht bei dem herrlichen „Winterwetter", 16°C, über die gesamte thailändische Bergwelt bis in die Unendlichkeit.. Dabei handelt es sich im übrigen um Ausläufer des Himalaya Gebirges.

Zur Abfahrt nehmen wir die alternative Route vorbei an einigen Geysiren, aus deren Tiefe kochend heißes, nach Schwefel riechendes Wasser zischt. Über den Ort Hot, den Bhumibol-Stausee mit der siebthöchsten Staumauer der Welt sind es nur noch 600 km bis Pattaya, die wir in einem Aufwasch abradeln. Um 1 Uhr früh liegen wir wieder in unserem eigenen Bett.


Die Erlebnisse eines Farangs in einem thailändischen Altersheim

Willy Zimmermann

Mein Name ist Willy Zimmermann, ich bin von Beruf Krankenpfleger und Sozialpädagoge, Ende 50 und Schweizer. 30 Jahre Arbeit in Spitälern und Heimen, 15 Jahre davon als verantwortlicher Heimleiter in Altersheimen und in einem Heim für psychisch behinderte Erwachsene. Seit November 2001 lebe ich in Pattaya und arbeite als Volontär im Altersheim, etwas außerhalb der Stadt. Die Heimleitung unter Frau Uttraporn Bunnag, die Mitarbeiter, sowie die Bewohner, sind ausschließlich thailändische Staatsbürger aus vielen Gegenden Thailands. Kuhn Willy, wie ich genannt werde, ist der Exote.

So erfreuen die Heiminsassen ihre Besucher vom In- und Ausland und von den vielen Klubs, die sie finanziell unterstützen.

Einige Bewohner des Altersheimes führen einen traditionellen Thaitanz vor.

Die Insassen, die im Heim sind, bedürfen professioneller Unterstützung. Das Ziel des Heimes ist den Menschen ein soziales Umfeld zu schaffen in dem sie sich sicher und aufgehoben fühlen. Mein Aufgabengebiet setzt sich aus Behandlungspflege und Aktivierungstherapie zusammen. Unter Behandlungspflege ist primär die Wundbehandlung gemeint und unter Aktivierungstherapie die Mobilisierung inaktiver, instabiler Gelenke und Muskeln.

Hier können die Bewohner sich 365 Tage im Jahr in der freien Natur aufhalten, obwohl einige von ihnen ans Bett gefesselt sind. Aber die anderen, cirka 80%, finden eine Vielzahl von Möglichkeiten sich zu unterhalten. Es gibt sogar einen „Tante Emma-Laden", in dem man Waren für den täglichen Bedarf erstehen kann. Steintische unter Bäumen laden zum Sitzen und Träumen ein und sind außerdem der ideale Platz zum Plaudern. Auch die Hunde, die im Heim leben, erhaschen dort öfter einen Happen von den Bewohnern.

Malen, schreiben und basteln ist angesagt. Khun Willy (in der Mitte der Couch) hat ein wachsames Auge darüber.

Gekrönter Besuch im Altersheim: Yaowalak Traisurat, Miss Thailand Universe 2003.

Jeden Tag kommen Garküchen ins Heim und bereichern so das Essen des Heimes, obwohl dieses sehr gut und abwechslungsreich ist. Außerdem können die Menschen im Heim dabei erfahren, was „draußen" los ist. Auch ich esse öfter dort und befreunde mich dabei mit den Kindern der Angestellten. Manchmal sind bis zu 10 Kinder bei mir, die das Spiel „Sprechen mit Händen und Füßen" sehen und vorgeführt haben wollen. Früher war ich nur der „Farang", heute werde ich „Papa" genannt.

Das Meer ist direkt vor der Haustür und der Sandstrand wird zum Joggen oder einfach zum spazieren gehen benützt. Im Heim gibt es vier Boccia-Bahnen, einen Raum zum Darts und andere Spiele spielen. Meist nach dem Mittagessen versammeln sich die Boccia-Profis und spielen „Len Bethong", wie die Thais das Spiel nennen. 2 Mannschaften zu drei Spielern haben 2 Kugeln zusammen. Wer als erster 11 Siege aufweist, hat gewonnen. Ich selber spiele auch oft mit und bin beeindruckt von der Spielübersicht und Taktik der bis zu 80jährigen. Es werden sogar Pokale überreicht, die gut sichtbar im Zimmer stehen.

Es ist erstaunlich, wie beweglich diese sogenannten „Alten" noch sind. Das kommt vom täglichen Fitnesstraining, Rhythmik, Tanz und Gymnastik. Bereits morgens um 6 Uhr wird Gymnastik gemacht. Cirka 20 Bewohner finden sich immer ein. Um 9:30 Uhr wird Gymnastik und Tanz geübt. Wenn Besucher kommen, aus China, Hongkong, Taiwan, Japan, Korea, werden ihnen Thaitänze vorgeführt.

Die Bewohner dieses Heims haben ihr Zusammenleben auf Kameradschaft aufgebaut. Sie nehmen ihre Mitbewohner, so wie sie eben sind und versuchen nicht, irgendeine Doktrin aufzubürden. Auf mich wirkt dieses Zusammenleben echt, unverfälscht und natürlich. Bewohner und Mitarbeiter pflegen untereinander einen kameradschaftlichen Umgang, der geprägt ist von Gemeinschaftssinn und Einstehen, jeder für jeden so nach dem Motto: Zusammen sind wir stark.

Mein Arbeitsalltag besteht in der Wundbehandlung der Bewohner. Alle Arten Verwundungen sind dabei und bereits morgens um 8 Uhr warten die Patienten. Da ich nur ganz wenig Thai spreche, muss ich anderweitig versuchen Zugang zu den Menschen zu finden. Mimik und Gesten helfen dabei. Ich beobachtete, dass die Thais sich an meinem Verhalten orientieren und einzuschätzen versuchen, ob sie mir vertrauen können. Bald aber erkannten sie, dass ich „vom Fach" bin. Ich bin für sie kein Fremder mehr, nun suchen sie den Kontakt zu mir, freuen sich, wenn ich mit ihnen spiele, tanze oder bei ihnen am Tisch sitze. Und sie nehmen jede Gelegenheit wahr mir auch ihre Sprache beizubringen.

Ein weiteres Aufgabengebiet von mir betrifft die Behandlung von Bewohnern mit einer eingeschränkten Körperaktivität und Beeinträchtigung von Bewegungsabläufen, die durch bestimmte Krankheitsverläufe hervorgerufen werden. Haltungsschäden, die bereits fortgeschritten sind, gehe ich durch gezielte Übungen an. Mein Hauptziel besteht darin, die Körperhaltung zu stabilisieren und Folgeschäden vorzubeugen. Leider sind viele der Bewohner in einem schon fortgeschrittenen Stadium und in diesem ist mehr als Schadensbekämpfung nicht mehr möglich. Mit den Betroffenen zu arbeiten setzt sehr hohe Anforderungen an meine therapeutischen Fähigkeiten und großes Vertrauen der Betroffenen mir gegenüber voraus. Allerdings ist es oft frustrierend, die positive Entwicklung meiner Arbeit mit niemanden besprechen zu können, da mit dem Personal nur ein minimaler Erfahrungsaustausch möglich ist. Ich lerne täglich, dass ich mein Denken und Handeln, das ich aus der Schweiz gewohnt bin, hier abstreifen muss. Das Denken und Handeln der Bewohner und Mitarbeiter hat eine andere Struktur und Dynamik. So erfuhr ich, dass der Kontakt zu den Bewohnern und Mitarbeitern nicht abhängig ist von der Kommunikation, sondern wie ich dem Menschen begegne, wie ich ihn behandle und welche Wertvorstellungen ich für ihn habe. Ich erlebe hier täglich ein Gemeinschaftsgefühl, das ich in der Schweiz oft vermisste. Keine Intrigen, kein gegenseitiges Ausspielen, keine Gehässigkeiten, keine Vorurteile, keine Wertungen, die zu einer Nichtwohlatmosphäre führen. Damit möchte ich aber in keiner Weise ein Bild der totalen Harmonie vermitteln. Auch dieses Heim lebt von Spannungen. Nur wird diesen ein nicht so hoher Stellenwert eingeräumt.

Alle Menschen hier im Heim sind begeisterungs- und lernfähig. Ich beobachte jeden Tag die Kraft die von diesen Menschen ausgeht. Speziell wenn es um „Sanuk"geht, dann werden diese Kräfte frei.


Wie Pattaya zu seinem Namen kam

Pattaya ist seit nunmehr über 229 Jahren der offizielle Name unserer Stadt

Im Jahre 1769, bevor Ayutthaya von den Burmesen eingenommen wurde, machte sich König Taksin der Große, damals noch Kriegsherr und Herzog von Kamphaeng Phet, in Gesellschaft von 500 seiner besten Krieger und Männer vom Heereslager Wat Pichai auf den Weg nach dem Südosten, da er sicher war, dass das kleine Ayutthaya verloren war.

Pattaya bevor es sich zu dem heutigen modernen Badeort und zweitem Zentrum nach Bangkok in dieser Region entwickelte.

Das heutige Pattaya.

Als er in Chonburi eintraf, schlugen er und seine Armee ihr Lager im Tempel Wat Yai Intararam auf, der heute noch besteht. Nach einiger Zeit führte ihn sein Weg weiter nach Chantaburi. Während dieser damals beschwerlichen Reise rastete er mit seinen Mannen in Ban Nongphai in Naklua im Bezirk Banglamung.

Die Geschichtsbücher berichten darüber, dass er am folgenden Tag mit seiner Infantrie-Division nach Jomtien und Tung Kai Tia in Sattahip kam. An jedem dieser Plätze schlug die Armee ihr Nachtquartier auf. Die Bevölkerung benannte diesen Platz Thapphraya (was soviel wie Königliche Armee bedeutet).

König Taksin fand diesen Ort hervorragend als Rastplatz für seine Truppen, da es dort immer eine leichte kühle Brise, die vom Südwesten nach dem Südosten blies, die man Patthaya nannte. König Taksin nannte diesen Ort daher „Dorf Patthaya".

Viel später wurde Patthaya ein Fischerdorf und die Thai Rechtschreibung wurde auf den noch heute gültigen Stand geändert.

Vom Fischerdorf zum Badeparadies

Pattaya wurde im Jahre 1959 durch den Besuch von einer Gruppe von 500 amerikanischen Soldaten, die alle im Militärkamp von Nakorn Ratchasima (Khorat) stationiert waren, ein Resort. Die Soldaten mieteten Häuser, die Lord Sunthorn gehörten und verbrachten ihren Urlaub in Pattaya.

Pattaya wurde schnell zum Inbegriff der Erholung und Unterhaltung für die Amerikanischen GI’s und viele von ihnen kamen in regelmäßigen Abständen in das kleine Fischerdorf, um hier eine Woche Urlaub zu verbringen, bevor sie wieder zurück ins Kamp nach Khorat mussten. Dadurch wurde aus dem kleinen, verträumten Fischerdorf ein modernes Resort.

Pattaya wird zur City ernannt

In der Vergangenheit war Pattaya ein kleiner Teil des Naklua Sanitation Distrikt, gegründet im Jahre 1956. Pattaya entwickelte sich aber derart schnell und der Sanitation Distrikt Status war unpassend für das nunmehr sehr große Dorf.

Im Jahre 1978 wurde Pattaya ein „spezielles Stadtrecht" verliehen. Ein Stadtrat leitete die Regierung der Stadt mit einem Bürgermeister als Oberhaupt. Damals allerdings waren die Pflichten des Bürgermeisters rein optisch und er repräsentierte nur bei hochoffiziellen Anlässen und Festtagen.

Pattaya wird nun in Kürze zur „Municpal City" (Stadtgemeinde) ernannt werden. Der lange Prozess kam dadurch, dass die Stadt zuerst 20 Jahre lang den Standard einer „speziellen Stadt" hatte.

Pattaya Statistik

Pattaya ist 150 Kilometers von der Hauptstadt Bangkok entfernt. Das Areal der Stadt beträgt ungefähr 208,1 qkm. Davon sind 53,44 qkm Land und 154,66 Wasser. Die registrierte Einwohnerzahl beträgt ungefähr 300.000 Menschen, aber es wird geschätzt, dass sich ungefähr 2.000.000 unregistriert hier aufhalten. Die Einwohner der Stadt sind in vielerlei Geschäften tätig, wie Handel und Dienstleistungsbetriebe. Pattaya hat mehrere Bezirke, Tambons wie sie hier heißen: Na Klua, Nong Prue, Teile von Huay Yai, Nong Pla Lai, Larn, Sark und Khrock Inseln.

Die Stadt hat cirka 15 Kilometer Strände und ist ideal für Toruismus und Wassersport.

Weiter im Fortschritt

Pattaya wechselt sein Image relativ schnell von einer nur Touristen-Stadt in das eines Geschäftszentrums. Einer Stadt, in der es mehr als 40.000 Hotelzimmer gibt, die verschiedensten Unterhaltungsplätze, Sportplätze aller Art, Einkaufsmöglichkeiten in jeder Menge und Vergnügen für die gesamte Familie. Das vorher schmutzige Meerwasser ist sauber geworden durch die Kläranlagen und der Trend im Tourismus geht mehr und mehr zum Familienurlaub über.

Pattaya ist kein verträumtes Fischerdorf mehr und trotzdem hat es sich den Flair einer immer noch ländlichen Gegend erhalten. Pattaya wird auch in Zukunft seinem Namen Ehre machen und seine kühle, sanfte Brise über die vielen Bewohner und Besucher dieser Stadt wehen lassen.