Regierung soll privaten Konsum stärken
Der Gouverneur der Bank of Thailand erklärte kürzlich,
dass der für dieses Jahr erwartete Haushaltsüberschuss keine Abschwächung
des Wirtschaftswachstums anzeige. Er forderte die Regierung jedoch
gleichzeitig auf, den privaten Konsum weiter zu stärken um eine Stagnation
zu verhindern.
Pridiyathorn Devakula äußerte sich zuversichtlich, dass
der erwartete Budgetüberschuss von 40 Milliarden Baht das Wachstum für
2003 nicht abschwächen werde, da der Überschuss von einer über die
Erwartungen hinausgehenden Höhe der Steuereinnahmen verursacht wird und
nicht von einer Verminderung der Staatsausgaben.
Er erwartet, dass die Ausgaben der Bevölkerung in den
kommenden Quartalen ebenso wie die Steuereinnahmen zunehmen werden. Die
höheren Steuern resultieren jedoch nicht aus der Einkommensteuer und
führen deshalb nicht zu einer Abschwächung des Konsums.
„Unsere Studien zeigen, dass die erhöhten
Steuereinnahmen aus der Mehrwertsteuer kommen, die sich gleichmäßig mit
dem privaten Konsum entwickeln. Eine Erhöhung der Einnahmen aus der MWST
bedeutet, dass die Bevölkerung mehr Geld ausgibt. Das ist der wahre Grund
für den Überschuss", sagte er.
Er forderte die Regierung jedoch auf, schnell weitere
Maßnahmen zur Stimulierung des Konsum umzusetzen, um ein anhaltendes
Wachstum sicherzustellen. Der Gouverneur erklärte, dass der private Konsum
jetzt der wesentliche Pfeiler des Wirtschaftswachstums ist. Gleichzeitig
soll die Regierung ihre Ausgaben entsprechend ihrer Zielvorgaben
durchführen, ohne sich über die Möglichkeit eines Überschusses Sorgen zu
machen. (TNA)
Verzögerte Steuerreform könnte zu Abwanderung von Investoren führen
Eine Verzögerung bei der Reformierung der Steuerstruktur
Thailands könnte dazu führen, dass ausländische Investoren ihre
Produktionsstätten ins Ausland verlagern und der industrielle Sektor nicht
mehr in der Lage sein wird, auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.
Der Direktor der Behörde für Industriewirtschaft, Damri
Sukhotanang, äußerte sich zwar zuversichtlich, dass das Finanzministerium
sein Ziel, die Steuerstruktur bis zur Jahresmitte zu reformieren, einhalten
wird und verwies darauf, dass das Ministerium bereits einige
Steuerverminderungen angekündigt hat. Er warnte jedoch davor, dass eine
Verzögerung des Reformprozesses die internationale Wettbewerbsfähigkeit
der thailändischen Industrie erheblich beeinflussen könnte und
schließlich zur Schließung von Unternehmen und zur Abwanderung von
Produktionsstätten in ausländischer Hand führen könnte. Ziele der
Verlagerung der Produktion würden dann die benachbarten Länder, die ihre
Steuern und Zölle bereits im Rahmen des ASEAN-Freihandelsabkommens gesenkt
haben.
„Die thailändische Struktur der Importzölle für
Rohmaterialien und Endprodukte ist gegenwärtig extrem unausgeglichen, da
einige Zölle auf Endprodukte niedriger sind als die Zölle auf
Ausgangsmaterialien. Dadurch können Endprodukte aus dem Ausland erfolgreich
mit hier hergestellten Erzeugnissen konkurrieren", sagte er. Er verwarf
Vermutungen, dass ausländische Unternehmen ihre Produktionsstätten wegen
der Angst vor SARS von China nach Thailand verlagern könnten, und erklärte,
dass China bereits angestrengt daran arbeite, einen solchen Fall zu
vermeiden. (TNA)
Hersteller warnen vor Auswirkungen von Freihandelsabkommen
Yongkiert Kittiphanich, der Präsident des
Verbandes der thailändischen Hersteller von Autoteilen, forderte die
Regierung auf, die Auswirkungen der angestrebten Freihandelsabkommen mit
Ländern wie Japan, China, Indien und Australien auf die einheimischen
Hersteller genau zu prüfen. Thailands Hersteller von Zubehör für die
Autoindustrie könnten in Fragen des Designs und der Technologie ihre
Märkte in Indien und China ausweiten, doch in Preisfragen werde es zu
Problemen kommen. Seine Warnung wurde auch von Pramot Phongthong, dem
Berater des Verbandes, unterstützt. Pramot erklärte, wenn die Regierung
keine geeigneten Maßnahmen zum Schutz der thailändischen Hersteller
ergreift, könnten diese pro Jahr Verluste in einer Höhe bis zu 700
Millionen Baht erleiden. (TNA)
FTI will internationale Handelsunternehmen errichten
Der Verband der thailändischen Industrie (FTI)
beabsichtigt, internationale Handelsunternehmen zu errichten, die als
Exportrepräsentanten tätig werden sollen. Gleichzeitig fordert der Verband
Steuer- und Zinserleichterungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Der Vorsitzende des FTI, Praphad Phodhivorakhun,
erklärte, dass seine Organisation und die thailändische Handelskammer
gemeinsam mit dem Nationalen Ausschuss für Wirtschaftliche und Soziale
Entwicklung (NESDB), der Behörde für Exportförderung und der Behörde
für die Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen nach
Möglichkeiten sucht, wie die Exportprodukte Thailands besser auf die
internationalen Märkte gebracht werden können. Aus diesen Diskussionen
entstand die Idee, Internationale Handelsunternehmen ins Leben zu rufen.
Diese Idee wurde schon 1998 verfolgt, doch schnell wieder beiseite gelegt,
da sie auf zahlreiche Hindernisse stieß.
Praphad sagte, dass die internationalen
Handelsunternehmen als Agenturen des privaten Sektors tätig werden und die
KMU beim Export ihrer Produkte auf dem Weltmarkt unterstützen würden. Die
Handelsunternehmen sollen dabei ein Konglomerat von Unternehmen aus allen
Branchen bilden, deren Mitglieder an der Börse geführte Unternehmen mit
einer sicheren Kapitalbasis, Exporterfahrungen, der Fähigkeit zur Forschung
und Entwicklung für ihre Produkte sowie gefestigten einheimischen und
internationalen Netzwerken sein müssen. Außerdem werden sich die
Handelsunternehmen mit Finanzinstituten verbünden, um den Zugang zu
Krediten für den Kauf von Rohmaterialien, Maschinen und Ausrüstungen zu
erleichtern. Die Handelsunternehmen erhalten gleichzeitig
Investitionsprivilegien der Investitionsbehörde Thailands, Steuer- und
Zollerleichterungen sowie geringe Zinsraten auf Kredite von der Export
Import Bank Thailands (Exim Bank). „Wir gehen davon aus, dass zunächst
etwa 50 Internationale Handelsunternehmen errichtet werden, die die
verschiedenen Industriezweige repräsentieren", sagte Praphad und
fügte hinzu: „Umfragen haben ergeben, dass sehr viele kleine und mittlere
Unternehmen an derartigen Dienstleistungen interessiert sind." (TNA)
|