Frank Haussels

Frank Haussels ist Deutscher und der Marketing Manager vom thailändischen Fremdenverkehrsamt in Frankfurt. Frank muss daher häufig nach Thailand fliegen und er tut sich auch sonst sehr leicht bei seinem Job, denn Frank spricht fließend Thai. Na, kein Wunder, denn seine Mutter ist eine Thailänderin.

Frank wurde als Sohn einer thailändischen Mutter und eines deutschen Vaters in Bangkok geboren. Dort und in Lampang verbrachte er die ersten acht Jahre seines Lebens, ging zur Grundschule und wuchs gleich dreisprachig auf. Das beweist er auch heute noch, wenn er ohne zu Stocken von fließendem Deutsch in Thai und von da ins Englische wechselt. In seiner Familie ist es heute noch üblich, dass sich seine Eltern auf Englisch unterhalten. Frank spricht mit seinem Vater deutsch und mit seiner Mutter thailändisch, sollten aber beide Elternteile zugegen sein, dann spricht er mit ihnen englisch. „Eigentlich verrückt", sagt er, „aber ich bin es so gewöhnt, dass es mir selbst gar nicht mehr auffällt."

Diese Sprachbegabung verhalf ihm auch zu seinem jetzigen Posten als Marketing Manager. Frank war, nachdem er im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern nach Hamburg und später nach Heidelberg übersiedelt war, dort zur Schule gegangen. Er hatte in Bonn sein Gymnasium fertig gemacht und dann dort und nachher in Saarbrücken Volkswirtschaftslehre studiert und seinen Abschluss in Oldenburg als Diplom Volkswirt gemacht. Danach machte er noch eine besondere Schulung in der EDV Branche und arbeitete im Network Consulting.

Allerdings nicht zu lange, denn eine Freundin seiner Mutter, Khun Phanit, kam im Jahre 1997 nach Frankfurt, um dort die Stelle als Direktorin vom thailändischen Fremdenverkehrsamt zu übernehmen. Sie wusste über die Sprachtalente von Frank Bescheid und kontaktierte ihn. Er zögerte nicht lange, als sie ihm das Angebot machte, Marketing Manager zu werden. „Ich wollte eigentlich immer nach Thailand. Nicht für immer, aber immer wieder", gesteht Frank verschmitzt. „Da habe ich natürlich zugegriffen und es bis heute, sechs Jahre nach meiner Einstellung nicht bereut." Allerdings gibt es für ihn beruflich in Deutschland keinen Aufstieg. Da er vor Ort engagiert wurde, müsste er dazu nach Thailand und sich hier langsam „hochdienen". Dann würde er wahrscheinlich in irgendwelchen anderen Ländern eingesetzt werden und dann erst hätte er die Chance die berufliche Karriereleiter, sprich Titel, hinauf zu klettern. Das aber will Frank nicht unbedingt. „So ehrgeizig bin ich gar nicht", lächelt er. „Mir genügt es schon, dass ich immer wieder einige Male im Jahr nach Thailand kommen kann", für „spezielle Marketing Maßnahmen", wie er es nennt. „Ich bin auch irgendwie unheimlich an Deutschland gewöhnt und es wäre schwer für mich, dauernd weg zu sein. Da reise ich viel lieber hin und her, denn auch dabei lernt man immer sehr interessante Menschen kennen."

Da hat Frank Haussels natürlich recht damit. Häufig begleitet er eine Gruppe Reiseunternehmer aus Deutschland, die eine „Schnuppertour" nach Thailand unternehmen, um es dann an ihre Kunden als Reiseziel zu verkaufen. Gerade kürzlich war Frank mit einer Gruppe von 103 Leuten hier, meist jungen Mädchen, das hat ihm natürlich umso besser gefallen. Und mit seinem Witz und Charme unterhält er sie nicht nur, sondern macht auch gleichzeitig Werbung für seine ursprüngliche Heimat Thailand.

Momentan, trotz der vielen Reiseunternehmer, sieht die Zukunft allerdings nicht sehr rosig aus. Auch nicht für Thailand, obwohl es hier mit Sicherheit keine SARS Fälle gibt. Aber die Menschen sind durch die vielen Pressemeldungen aufgeschreckt worden. Frank erregt sich geradezu: „Das ist eine üble Panikmache von der Sensationspresse und die Menschen, die das lesen, nehmen es als bare Münze. Die sollen sich doch die Todesrate von anderen Krankheiten ansehen, die ist wesentlich höher und da spricht niemand davon. Oder das Erdbeben in Algerien hat mindestens zweimal so viele Tote gefordert, als bisher an SARS starben. Ich hoffe, es werden keine neuen Fälle mehr auftreten, dann wird sich die Presse – und mit ihr die Menschen wieder beruhigen." Und weil er schon mal dabei ist, regt er sich auch über einige deutsche Fernsehanstalten auf. „Die bringen Filme aus Thailand, die schon mindestens 30 Jahre alt sind und versuchen sie den Zusehern als neue Sensationen zu verscherbeln. Wer einmal hier war, kann es anhand der alten Bilder wirklich feststellen, dass diese Filme anno Schnee sind", sagt er.

Man sieht, Frank Haussels ist nicht nur ein guter und cleverer Marketing Manager, sondern er liebt auch seine ursprüngliche Heimat Thailand immer noch.