Peters Pinte

Deutsche Leibgerichte in einer Berliner Gartenlaube

Peters Pinte ist eine kleine Kneipe in der Soi Wong Amat, direkt gegenüber dem Romeo-Hotel. Schon von weitem sieht man das große gelbe Schild und wenn man näher kommt, hört man die deutsche Stimmungsmusik, die im Lokal gespielt wird. Allerdings ist die Pinte keine Berliner Eckkneipe, sondern erinnert eher an eine Gartenlaube. Vor dem Lokal stehen bunte Gartenbänke und drinnen laden Korbsessel zum Sitzen ein. Die Wände bestehen, wie eine echte Laube, aus hellem Holz und sind mit hübschen bemalten Fächern versehen. Dazu hängen daran noch kleine Laternchen, welche die Laubenatmosphäre perfekt machen. Im hinteren Teil des Restaurants befindet sich die Theke und ein Billardtisch und davor steht ein Fernseher, denn auch der darf in der Sommerfrische nicht fehlen, da die meisten Deutschen eben vom Sport auch während ihres Urlaubes nicht lassen können.

Peters Pinte ist bei den Touristen und Langzeiturlaubern von Pattaya sehr beliebt, denn der Wirt Peter Lauenstein gehört schon fast zu den „alten Hasen" der deutschen Gastronomie vor Ort. Vor 15 Jahren eröffnete er sein erstes Lokal in Pattaya, damals noch in der Soi Yamato in Zentralpattaya, denn in der Wong Amat Straße gab es damals noch fast keine Häuser. Seither kommen die Stammgäste immer wieder mit Kind, Kegel und Gattin bei Peters Pinte vorbei und manchmal ähnelt die Stimmung wirklich einem Familienausflug an einem der Seen in Peters alter Heimat Berlin..

Dementsprechend ist die Speisekarte auch wie in einem Ausflugslokal auf deftige, einfache deutsche Hausmannskost zu günstigen Preisen ausgerichtet. Vor allem die kleinen Speisen zu 65 bis 100 Baht versammeln die ganze Palette der deutschen Spezialitäten. Dort finden sich Bauernfrühstück und Strammer Max, Buletten, Leberkäse, Brat- und Bockwurst und natürlich darf auch die Currywurst nicht fehlen. Außerdem gibt es mehrere kalte Aufschnittplatten mit Wurst, Schinken oder Käse für ein richtiges deutsches Abendessen. Die Suppen umfassen unter anderem Rinderbrühe, Gulasch-, Erbsen- und Linsensuppen. Und bei den Hauptgerichten zu 100-120 Baht finden sich Schnitzel, Jägerschnitzel, Kotelett, Rinderrouladen, Schweinefilet, Gulasch, Kassler, Schinkensülze, Grillrippchen, Pfeffersteak und Schweinebraten. Für alle diese Gerichte braucht man keine Erklärung, die Namen sprechen für sich. Für die thailändischen Gattinnen sind außerdem zahlreiche thailändische Speisen vorgesehen.

Nach einigem Zögern entschlossen wir uns, auf die kleinen Speisen zu verzichten, obwohl ich etwas wehmütig auf die Käseplatte schielte. Wir bestellten stattdessen Rinderschmorbraten, Geflügelleber und Zigeunersteak. Der Rinderbraten wurde mit Kartoffeln und gut gewürztem Rotkraut serviert und das Zigeunersteak kam mit Pommes Frites und einem gewaltigen Schuss Ketchup. Am meisten sagte uns die Geflügelleber zu, die von einem cremigen Kartoffelpüree und großen Zwiebelringen umgeben war.

Als Nachspeise servierte uns Wirt Peter noch eine kleine Kostprobe aus seinem schier unerschöpflichen Vorrat an Witzen, von denen einige auch schon im Pattaya Blatt abgedruckt wurden. Ich grummelte etwas, weil es keinen Kuchen gab, aber wir waren ja auch nicht wirklich an einem der Berliner Seen.