Thailands härtestes Abenteuerrennen, die Erawan
Challenge, fand in diesem Jahr am 1. Juni an den Erawan-Wasserfällen in der
Provinz Kanchanaburi statt. Es wird von Inlingua gesponsert und von
Adventure Racing (Thailand) organisiert.
Das
herabstürzende Wasser führte oft dazu, dass sich die Sportler am 5 Meter
hohen Netz kopfüber Zentimeter für Zentimeter hocharbeiten mussten.
Angesichts der ausbleibenden jahreszeitlichen Monsunregen
stellte der Kurs für die Teilnehmer, auch für jene die schon in früheren
Jahren dabei gewesen waren, eine vollkommen neue Herausforderung dar, da
viele Abschnitte trocken waren und Bäume und Sträucher kaum Schatten boten.
Die Erawan Challenge besteht aus zwei Strecken, einer Extremstrecke von etwa
17 km und einer Abenteuerstrecke von 12 km. Zum Start um 8 Uhr versammelten
sich mehr als 90 Teams, bestehend aus je zwei Sportlern und machten sich auf
einen langen, anstrengenden Tag zu bewältigen.
Die Teams – Männer, Frauen, gemischt und Veteranen –
starteten in Abständen von einer Minute. Die Teilnehmer der Extremstrecke
legten den ersten Streckenabschnitt eines langen Dschungellaufs in etwa 50
Minuten zurück und kamen dann wieder zum Ausgangspunkt zurück, wo sie die
gleiche Strecke wie die Abenteuer-Läufer begannen. Selbst nach einer Stunde
fanden viele der Extremläufer das dichte Dschungelgestrüpp und die
trockenen, steinigen Flussbetten schwer zu durchqueren.
Nach dem raschen „Partnertragen" über eine
schmale Brücke, gelangten die Sportler in ein dickes Bambusgestrüpp, in
denen die Teilnehmer über lange Strecken nur auf allen Vieren vorwärts
kamen. Anschließend erreichten sie schließlich den Fuß der großartigen
Wasserfälle und sprangen zum ersten Mal in das eiskalte Wasser. Sie
kletterten über Felsen, wateten durch hüfttiefes Wasser nach oben und
mussten an einem der vielen Fälle an einem fünf Meter hohen Netz
emporklettern. Das herabstürzende Wasser führte oft dazu, dass sich die
Sportler kopfüber Zentimeter für Zentimeter hocharbeiten mussten.
Nur noch
ein kleines Stück bis zum Gipfel.
Die
Bambusflöße führten zu vielen unfreiwilligen Bädern.
Sobald sie oben angekommen waren, kamen sie praktisch vom
Regen in die Traufe und sahen sich plötzlich einer neuen Gefahr gegenüber:
hungrigen Fischen. Aus unerklärlichen Gründen waren die Fische auf den
höheren Ebenen der Auffassung, dass das Wasser jetzt eine neue Art
Nahrungsmittel enthielt, die Abenteuerläufer. Viele der Teilnehmer stellten
erstaunt fest, wie sie von den zahlreichen Karpfen angestupst wurden, obwohl
niemand irgendwelche Schäden davontrug. Glücklicherweise litten auch die
Karpfen nicht unter dem Kontakt mit den Läufern.
Schließlich führte die Route von den Fällen weg und
wieder hinein in den Dschungel zu einem langen Lauf über einen Gebirgskamm,
bevor sie schließlich wieder zum Fuß des Hügels kamen und zum zweiten Mal
ins Wasser mussten. Die ersten Teams erreichten diesen Kontrollpunkt nach
etwa zweieinhalb Stunden, doch die letzten Mannschaften brauchten fünf
Stunden.
Viele Teams nutzten die Gelegenheit um sich mit
Trinkwasser einzudecken, bevor sie sich auf den langen, zermürbenden
Aufstieg zur Spitze der Fälle aufmachten. Viele Felsbrocken, umgestürzte
Bäume und enge Rillen machten diesen Abschnitt zum härtesten Teil des
Rennens.
Bei den Extremläufern erreichte das Männerteam Equinox
1 aus Duangton und Thappibal den Gipfel in der unglaublichen Zeit von 2
Stunden 33 Minuten. 24 Minuten später kam das gemischte Team Topsy Turvy
von Negree und Homsanti oben an. Das schnellste Frauenteam benötigte 4
Stunden 27 Minuten und während nur 4 Teams den Aufstieg in weniger als drei
Stunden schafften, dauerte es insgesamt sieben Stunden, bis auch das letzte
Team oben ankam.
Auch der Abstieg dauerte für das Team Equinox 1 nur
unglaubliche 27 Minuten. Das ist deshalb unglaublich, weil der Abstieg einen
weiteren Sprung ins Wasser und eine Flussüberquerung in einem schwimmenden
Bambus beinhaltete, die bei vielen Teilnehmern zum Ende des Tages noch
einmal zu einem unfreiwilligen Bad führte.
Bei den Extremläufern schaffte es Equinox 1 mit einer
Zeit von 2.59.19 als einziges Team unter 3 Stunden. Sechs weitere
Mannschaften brauchten weniger als vier Stunden und das letzte Extrem-Team
lief nach 8 Stunden 5 Minuten durchs Ziel.
Auf der kürzeren Abenteuerstrecke siegten die Holligan
Brothers, Daniel und Brian, bei den Männern mit einer Zeit von 2.39.13,
gerade sechs Minuten schneller als ihre Eltern, Christi und David, die mit
einer Zeit von 2.45.40 den Masters-Preis erzielten. Die nächsten 6 Stunden
lang trafen kontinuierlich die anderen Teams ein, doch Rennorganisator Pete
Bond wartete auf niemanden sehnlicher als auf das letzte Team, welches das
Rennen in einer Zeit von 8.19.39 schaffte, das Masters-Team von June Bond
und Hillary Winzar.
Der Jugendwettbewerb wurde von Sean Devlin und Craig
Zapatka in 2 Stunden und 37 Minuten gewonnen.
Bei der Preisverleihung äußerte sich Poramin Wongsawut, der Vorsitzende
des Erawan Nationalparks begeistert über den sportlichen Geist, der beim
Rennen vorherrschte, und lud alle Teilnehmer ein, zu den Wasserfällen
zurückzukehren, um ihre Umgebung auf etwas geruhsamere Art genießen zu
können.