Der erste und sehr schwerwiegende (im wahrsten Sinne des
Wortes) Fehler, den die Menschen machen können, ist der, so dick zu werden,
dass sie überhaupt eine Diät-Kur brauchen. Aber das liegt schon meist an
den Eltern, die den Kindern ja „nur was Gutes tun wollen", indem sie
diese zwingen, alles aufzuessen oder mit ihnen in Fastfood Ketten (oder
sollen wir sie lieber als Ramschfood bezeichnen?) zu marschieren und es
ihnen dort erlauben, sich die wahrscheinlich schon nicht mehr mageren
Wänste voll zu schlagen.
Aber nun zu Diäten. Überall in Frauenzeitschriften kann
man lesen: „Diäten machen schlank" und viele glauben daran. Leider
ist diese Aussage grundfalsch. Warum eigentlich falsch, werden Sie fragen.
Der Grund ist ganz einfach. Der Körper merkt, dass man ihm sein Essen
entziehen will und reagiert mit Überlebenswillen. Denn während der Diät
muss man darauf verzichten, sich mit Essen und Süßigkeiten zu belohnen.
Tritt dazu dann noch Hungergefühl auf, werden diese unangenehmen
Körpersignale als Hungerkatastrophe gedeutet. Nimmt man den ganzen Tag
nichts zu sich, sinkt der Blutzucker ab und der Mangel an Kohlehydraten
löst einen Heißhungeranfall aus. Zusätzlich stellt sich der Körper auf
die Hungerphase ein und speichert daher die nächste Mahlzeit doppelt, um
sie später als Reserve für weitere Hungerszeiten zu bunkern.
Möglichst viel, möglichst schnell abnehmen. Dieser
Grundsatz ist leider immer noch in den Köpfen vieler Abnehmwilliger
verankert. Der Vorsatz ist schon im Vorhinein zum Scheitern verurteilt. 10
Kilo in zwei Wochen verlieren wird oft versprochen – doch nie eingehalten.
Wer dies verspricht, unterschätzt den menschlichen Körper sehr stark!
Darum sind die sogenannten „Crash-Diäten" der
reine Wahnsinn, da sie ja nicht sehr lange durchgehalten werden können und
der berüchtigte Jojo-Effekt nicht lange auf sich warten lässt. Um den
Jojo-Effekt zu vermeiden sollte man deshalb wöchentlich nur etwa ein halbes
Kilo Gewicht abnehmen.
8.000 bis 10.000 Kalorien muss man einsparen um ein
Kilogramm Körperfett zu verlieren.
Wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher Erwachsener
täglich etwa 3.000 Kalorien zu sich nimmt, müsste man - rein mathematisch
gesehen - drei Tage lang für ein einziges Kilo fasten. In der Praxis geht
der Fettabbau jedoch noch wesentlich langsamer vor sich.
Die Devise lautet also nicht weniger essen, sondern mehr
essen und vor allem mehr tun. Der Körper benötigt, um gesund und schlank
zu bleiben oder zu werden mehr Bewegung und mehr Obst und Gemüse. Denn auf
Anhieb unterscheidet er nicht, ob er Pommes mit Mayonnaise bekommt oder
einen knackigen Salat. Hauptsache ihm wird Nahrung zugeführt.
Ein anderer Irrtum besteht darin, dass es oft heißt „Abends
essen macht dick". Das ist eine falsche Aussage, denn für das
Körpergewicht alleine ist nicht entscheidend, wann man etwas zu sich nimmt,
sondern wie viel. Studien darüber, über zehn Jahre hindurch geführt,
zeigten, dass es keinen Unterschied zwischen Früh- und Spätessern gibt.
Gymnastik ist gut und wichtig, doch Problemzonen-Training
baut leider kein Fett ab. Diese Bauch-Bein-Po-weg Übungen sind nur eine
lokale Kur. Das heißt, durch gezieltes Training bestimmter Körperpartien,
etwa der Bauchmuskeln, wird nur das lokale Muskelfett abgebaut. Dieses
Muskelfett bildet jedoch nur einen sehr kleinen Teil der angesammelten
Fettvorräte.
Die Folge ist, dass auch mit gezielter Gymnastik der
eigentliche Rettungsring zwischen Haut und Bauchmuskeln keinen Millimeter
schrumpft.
Nächste Woche berichte ich noch mehr von verschiedenen
Irrtümern, die die Menschen bei einer Diät oder durch eine Diät machen.