Dieter H. Précourt

Dieter H. Précourt übernimmt zum 1. Juli offiziell das Amt des Präsidenten des Rotary-Klubs Taksin-Pattaya. Seit einem Jahr hat er sich auf die anspruchsvolle Aufgabe gründlich vorbereitet und quillt jetzt geradezu über vor Plänen, welche wohltätigen Aktivitäten der Klub in diesem Jahr organisieren kann. Mit Dieter kommt neuer Wind in die Organisation, denn er ist nicht nur ein überaus geselliger, freundlicher und umgänglicher Schwabe, sondern hat darüber hinaus auch viel Zeit, sich voll und ganz seiner Aufgabe zu widmen. Denn Dieter hat sich vor 6 Jahren in Thailand „zur Ruhe gesetzt".

Dieter wurde in Stuttgart geboren und absolvierte eine Lehre als Bankkaufmann und ein betriebswirtschaftliches Studium an der FH Reutlingen. Eines Tages las er ein Stellenangebot von IBM Deutschland und bewarb sich daraufhin. Mathematik und Physik waren schon immer seine Leidenschaft gewesen, da konnte er sich auch ganz leicht in die Gedankenwelt eines Computers hineinversetzen. Wahrscheinlich ahnte er nicht, dass er IBM für die nächsten 35 Jahre (fast) treu bleiben würde. „Mir gefiel die internationale Ausrichtung des Unternehmens, schon im Vorstellungsgespräch wurde nur Englisch gesprochen", erinnert er sich. Als erstes wurde Dieter tatsächlich zu einer Schulung in die USA geschickt und ein Jahr später ging es dann sogar um die halbe Welt.

Australien hatte sich 1965 endlich dazu durchgerungen, sein Finanzsystem auf das Dezimalsystem umzustellen und es mangelte den Banken an Fachleuten, welche die Großrechner von IBM entsprechend einrichten konnten. „Ich war nicht verheiratet, da dachten sich die Herren bei IBM wohl, ‚den können wir wegschicken, das kostet uns nicht so hohe Spesen’", erklärt er und schon saß er an der Ostküste des fünften Kontinents. Im Rahmen eines Servicevertrages flog er in regelmäßigen Abständen immer wieder nach Melbourne und Sydney und war dann als IBM-Repräsentant in ganz Asien tätig.

Allerdings war Dieter nicht so sehr von den Computern begeistert, dass er die Welt außerhalb der Daten vergaß, und er nutzte seine häufigen Urlaube zu ausgedehnten Reisen in Australien und Asien. In Papua-Neuguinea begann er, Kunstgegenstände zu sammeln, was sich zu einem bleibenden Hobby entwickelte. Von der urwüchsigen, „primitiven" Kultur der Einheimischen dort ist er noch immer begeistert und denkt stolz an die besondere Kleidung, die Penishüllen, der neuguineischen Männer zurück, die er dem deutschen Zoll als Musikinstrumente schmackhaft machte.

In Australien ging er mit einem alten Schulfreund aus Stuttgart, der in Melbourne als Schlangenfänger arbeitete und heute der Direktor des Zoos von Sydney ist, auf Schlangenjagd. „Wir sind drei Wochen lang durch die Gegend gezogen, haben Schlangen gefangen und ihr Gift ‚gemolken’. Es war ein wunderbares Abenteuer mitten in der Natur und ich habe unheimlich viel gelernt", erzählt er.

Während der Zeit als Asien-Repräsentant weilte Dieter auch einige Zeit in Bangkok, wo es ihm großartig gefiel. Er wurde Mitglied im prestigereichen Royal Bangkok Sports Club und gehört dort heute zu den langjährigsten Mitgliedern.

1975 war Dieter dann wieder in Sydney und dort wurde er untreu. „Einmal bin ich fremd gegangen", sagt er, denn für fünf Jahre verabschiedete er sich von IBM, „um doch noch einmal in einem anderen Unternehmen zu arbeiten". Die Firma zeigte sich überaus verständnisvoll und bot Dieter an, dass er jederzeit wieder bei ihnen beginnen kann. Er arbeitete als stellvertretender Büroleiter von Kraft Foods in Sydney und ging 1980 wieder zu IBM zurück, für das er bis zu seiner Pensionierung 1995 wieder in Deutschland tätig war.

Nach dem Tod seiner Mutter entschloss sich Dieter, sein Pensionärsleben aus Deutschland nach Thailand zu verlegen. Er kaufte ein Apartment auf Phuket, doch so recht gefiel es ihm dort nicht und er fühlte sich allein, da alle seine Freunde, die er hier von IBM und aus dem Sportklub hatte, in Bangkok wohnten. Also kaufte er sich kurz darauf ein tolles Apartment im Markland-Hotel in Pattaya. Hier traf er Wolf Engelke, welcher ihn überredete, doch einmal mit zum Rotary-Klub zu kommen und schon sechs Monate nach seinem Beitritt wurde er zum Vizepräsidenten gewählt. „Ich habe hier viel Zeit, ich kann mich den Aktivitäten des Klubs voll und ganz widmen", sagt Dieter. Auf sein Präsidentenamt bereitete er sich gründlich vor und stand sogar „drei Tage lang an der Schultafel", wie er die auf das Amt vorbereitende Schulung bezeichnet.

Noch immer reist Dieter viel durch die Gegend. Sein großes Hobby ist jetzt das Lesen und er hat fest vor, endlich den Bitten seiner Freunde zu folgen und mit dem Golfspielen zu beginnen. Nur als Computerfachmann will er nicht bezeichnet werden, da er sich hier von der Arbeit zur Ruhe gesetzt hat und ausspannen will.

Dieter ist auch Mitglied in der Chaine des Rotisseurs und im Weinklub des Royal Cliff Beach Resorts. Oft fährt er nach Bangkok, um sich Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen anzuschauen und dabei geht er gern bei seinem alten Royal Bangkok Sports Club zum Essen vorbei. Als Rotary-Präsident wird er dort jetzt bestimmt noch viel lieber gesehen als zuvor.