Mit dem 14. Juli begann die Buddhistische Fastenzeit, der
„Khao Pansaa" in Thailand. Da dies ein Montag war, brachte dies nicht
nur ein stark verlängertes Wochenende mit sich – gleich vier Tage gab es
frei, denn auch der Dienstag wurde noch hinzugezählt, sondern dies ist auch
eines der heiligsten Feste der Buddhisten.
Die „drei Edelsteine", wie sie genannt werden,
haben an diesem gleichen Tag stattgefunden: Buddha hielt seine erste
Ansprache an seine ersten fünf Jünger, zweitens wird der Tag als
Geburtstag des Buddhismus gefeiert und drittens wurde ein Mann an diesem Tag
der erste buddhistische Mönch, derselbe der auch dann später den
buddhistischen Orden „Sangha" gründete.
Alle Gläubigen versammeln sich an diesem Tag um
Opfergaben wie Weihrauchstäbchen, Kerzen, aber auch Roben für die Mönche
und andere Geschenke zu überbringen. An diesem Tag werden auch alle uralten
Gebete und Rituale gebetet und durchgeführt.
Man könnte diesen Tag eigentlich mit unserem Osterfest
vergleichen. Zwar wurde Jesus nicht an diesem Tag geboren, sonder wir feiern
die Wiederauferstehung nach seinem Tode und es ist wirklich das wichtigste
Fest in der christlichen Gemeinschaft. Allerdings beginnt unsere Fastenzeit
nicht nach dem Fest, sondern wird mit der Auferstehung beendet.
Jede Religion hat so ihre Fastenzeiten. Ich glaube, dass
all die Religionsgründer, ob sie nun Buddha, Jesus Christus oder Mohammed
heißen, äußerst kluge Menschen gewesen sind, die um die Gesundheit des
menschlichen Körpers sehr genau Bescheid wussten. Denn was gibt es Besseres
für die Gesundheit als zu fasten? Heilfasten wird es mancherorts sogar
genannt und das hat seinen guten Grund. Denn durch das Fasten kann man den
Magen, die überfüllten Gedärme einmal ausruhen lassen, kann man sich von
all den Schlacken und giftigen Ansammlungen im Körper befreien. Das ist gut
und gesund.
Gleichzeitig kann man aber auch in der Fastenzeit die
Schlacken und giftigen Ansammlungen im Geist und in der Seele loswerden,
wenn man sich an die Vorschriften – oder besser gesagt Vorschläge der
Religionsgründer halten würde. Denn beim Beten kann man durch die Bitten
an Gott, an Buddha, an Allah Reinigung erhalten und Meditieren ist sowieso
die beste Methode zur Reinigung des Geistes und der Seele. Denn wenn man es
richtig macht, konzentriert man sich dabei ganz stark auf – nichts. Das
läutert den Geist und kann uns auf den Grund unseres göttlichen Wissens
führen, kann uns zeigen, wohin uns unser Weg führt und wohin er uns im
Grunde führen sollte.
Darum sollten auch wir Farangs, die wir wahrscheinlich
Christen, Juden, Moslems oder Atheisten sind, gemeinsam mit den Thais,
gemeinsam mit den Buddhisten das Fasten üben. Es führt mit Sicherheit zu
einem besseren Wohlbefinden an Leib und Seele.