Die Fastenzeit in Thailand beginnt

Franz Schmid

Mit dem 14. Juli begann die Buddhistische Fastenzeit, der „Khao Pansaa" in Thailand. Da dies ein Montag war, brachte dies nicht nur ein stark verlängertes Wochenende mit sich – gleich vier Tage gab es frei, denn auch der Dienstag wurde noch hinzugezählt, sondern dies ist auch eines der heiligsten Feste der Buddhisten.

Die „drei Edelsteine", wie sie genannt werden, haben an diesem gleichen Tag stattgefunden: Buddha hielt seine erste Ansprache an seine ersten fünf Jünger, zweitens wird der Tag als Geburtstag des Buddhismus gefeiert und drittens wurde ein Mann an diesem Tag der erste buddhistische Mönch, derselbe der auch dann später den buddhistischen Orden „Sangha" gründete.

Alle Gläubigen versammeln sich an diesem Tag um Opfergaben wie Weihrauchstäbchen, Kerzen, aber auch Roben für die Mönche und andere Geschenke zu überbringen. An diesem Tag werden auch alle uralten Gebete und Rituale gebetet und durchgeführt.

Man könnte diesen Tag eigentlich mit unserem Osterfest vergleichen. Zwar wurde Jesus nicht an diesem Tag geboren, sonder wir feiern die Wiederauferstehung nach seinem Tode und es ist wirklich das wichtigste Fest in der christlichen Gemeinschaft. Allerdings beginnt unsere Fastenzeit nicht nach dem Fest, sondern wird mit der Auferstehung beendet.

Jede Religion hat so ihre Fastenzeiten. Ich glaube, dass all die Religionsgründer, ob sie nun Buddha, Jesus Christus oder Mohammed heißen, äußerst kluge Menschen gewesen sind, die um die Gesundheit des menschlichen Körpers sehr genau Bescheid wussten. Denn was gibt es Besseres für die Gesundheit als zu fasten? Heilfasten wird es mancherorts sogar genannt und das hat seinen guten Grund. Denn durch das Fasten kann man den Magen, die überfüllten Gedärme einmal ausruhen lassen, kann man sich von all den Schlacken und giftigen Ansammlungen im Körper befreien. Das ist gut und gesund.

Gleichzeitig kann man aber auch in der Fastenzeit die Schlacken und giftigen Ansammlungen im Geist und in der Seele loswerden, wenn man sich an die Vorschriften – oder besser gesagt Vorschläge der Religionsgründer halten würde. Denn beim Beten kann man durch die Bitten an Gott, an Buddha, an Allah Reinigung erhalten und Meditieren ist sowieso die beste Methode zur Reinigung des Geistes und der Seele. Denn wenn man es richtig macht, konzentriert man sich dabei ganz stark auf – nichts. Das läutert den Geist und kann uns auf den Grund unseres göttlichen Wissens führen, kann uns zeigen, wohin uns unser Weg führt und wohin er uns im Grunde führen sollte.

Darum sollten auch wir Farangs, die wir wahrscheinlich Christen, Juden, Moslems oder Atheisten sind, gemeinsam mit den Thais, gemeinsam mit den Buddhisten das Fasten üben. Es führt mit Sicherheit zu einem besseren Wohlbefinden an Leib und Seele.