E-mail aus München

Von Nicola Hahn

„It’s Raining Man, Halleluja…" von den Weather Girls war wohl der meistgespielte Song dieser Woche bei den hiesigen Radiostationen. Zwar brachte der nur im Norden bisher echte Abkühlung (der Süden schwitzt noch immer bei um die 30 Grad), doch die Gemüter konnten sich an einer reichen Themenvielfalt erhitzen.

Ganz besonders an „Miami-Manni", der bei einigen Gazetten Manfred J. und bei anderen Rolf J. heißt. Wie auch immer, der clevere 64-jährige hat sich mit einer „Deutschland-Phobie" nach Florida abgesetzt und von dort aus das Sozialamt auf Mietzahlung seiner Beach-Wohnung verklagt – und kam tatsächlich damit durch. Und kaum schlug die erste Welle der Empörung über dieses Urteil hoch, legt Manni (oder Rolf?!) gleich noch eins drauf – und will auch noch ein Auto aus dem Steuersäckel bezahlt haben.

Als sei der Staats-Etat nicht schon belastet genug! Eine Tatsache, die zum schönsten Sommertheater in Berlin Anlass gibt. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man fast lachen: Mal soll es den Pendlern an den Kragen gehen und ihre Fahrtkostenpauschale gestrichen werden. Dann sollen die Rentner alt aussehen und im nächsten Jahr auf einen Rentenausgleich verzichten. Dann sollen die Freiberufler plötzlich Gewerbesteuer zahlen. Die Sparvorschläge kommen wie am Fließband – und verschwinden auch genau so schnell wieder in der Versenke. Zurück bleibt ein völlig verwirrtes Volk, das gar nicht mehr weiß, worüber es sich wirklich aufregen soll.

Dem wollen Promi-Friseur Gerhard Meir, Mr. Tagesthemen Uli Wickert, Dieter Bohlens Ex Nr. 1 Naddel sowie Dieter Bohlens Ex Nr. 2 Verona abhelfen. Sie alle haben Enthüllungsbücher angekündigt. Wo die Herren ihre Erkenntnisse noch etwas verschämt in literarische Romanform hüllen, halten sich die Bohlen-Damen an ihr großes Vorbild und lassen die nackte Wahrheit (oder was immer sie dafür halten) zwischen die Buchdeckel pressen.

Für Schlagzeilen sorgt jetzt schon der Düsseldorfer Maler Jörg Immendorff – mit Koks und käuflichen Damen. Ja, auch solches hatte schon andere prominente Vorbilder – aber bei ihm sollen es gleich neun Lustspiel-Damen gewesen sein, dafür nur schlappe zehn Gramm Modedroge. Was so alles der Kunst dient…

In den Focus ist auch wieder die zweite Gruppe der Sahara-Geiseln gerückt. Das Zittern hat aufgehört und alle sind glücklich, obwohl eine der Geiseln die Hitze-Strapazen mit dem Tod bezahlt hatte. Denn nun sind die Sahara-Geiseln frei - und wurden am letzten Mittwoch von Mali nach Köln mit einer Maschine der Bundeswehr ausgeflogen.

Nicht besonders gut sieht es in norddeutschen Gewässern zur Zeit aus. Elbe und Ostsee haben eine unnatürlich knallgrüne Farbe. Schuld daran ist die Blaualge, die durch die Hitze zu großer Vermehrungsform aufgelaufen ist. Dazu häufen sich in der Ostsee noch die Feuerquallen. Gut, dass das Badewetter langsam zur Neige geht.

Das versiegende Hoch Michaela hat auch einen Justizverwaltungsbeamten aus Hanau zu ungeahnter Bekanntheit verholfen. Pascal Simon hatte nämlich für 299 Euro den Namen seiner Frau für ein Hoch in 2003 bei der Freien Universität in Berlin eintragen lassen. Ganz nach dem Motto: „Du bist mein Sonnenschein, Michaela…"