„Ach, es ist doch sowieso schon viel zu spät für mich um
schwanger zu werden." Dies sagte neulich eine 39-jährige Bekannte zu mir,
die zwar liebend gerne ein Kind hätte, durch ihre Karriere aber immer zu sehr
in Anspruch genommen wurde und es daher immer wieder „verschob".
Aber ist es denn wirklich zu spät mit 39 noch eine Kind zu
bekommen? Wir haben einige Beispiele aus dem Show-Geschäft: Hildegard Knef,
Madonna, Jane Seymour, Jessica Parker und noch einige andere, die es geschafft
haben mit weit über dreißig, sogar vierzig noch ein gesundes Baby zu bekommen.
Übrigens meine Mutter war ebenfalls 39, als sie mich gebar.
Natürlich
gibt es in diesem Alter dann doch schon einige Probleme, die man aber mit viel
Willen, Glück, Zuversicht und Geduld (besser als Hormontherapie) überwinden
kann. Denn die Fruchtbarkeit einer Frau nimmt zwar mit zunehmendem Alter etwas
ab, aber die biologische Uhr tickt wesentlich länger als man glaubt. Den Hunza
Frauen, ein Bergstamm in Pakistan, denen man seltene Langlebigkeit nachsagt,
sagt man auch Gebärfreudigkeit im hohen Alter nach. So können sie angeblich
oft noch mit 70 Jahren schwanger werden und Kinder zur Welt bringen.
Um die Fruchtbarkeit zu erhöhen, sollten Frauen Yoga,
Meditation und andere Entspannungsübungen durchführen. Selbstverständlich ist
eine gesunde, Vitamin- und Spurenelementreiche Ernährung von äußerster
Wichtigkeit. Man sollte dem Alkohol völlig entsagen und natürlich auch mit dem
Rauchen aufhören, denn diese beiden Drogen vermindern die Fruchtbarkeit auch
schon in jungen Jahren. Und vor allen Dingen die Sache locker angehen, denn
unter Zwang wird man selten schwanger.
Man sollte auf jeden Fall während einer Schwangerschaft
ständig unter ärztlicher Kontrolle sein, da bei älteren Schwangeren leicht
Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes auftreten können. Meist können
diese Symptome, wenn frühzeitig erkannt, erfolgreich und ohne Schaden bei
Mutter und Kind zurück zu lassen, behandelt werden.
Auch das Baby selbst hat alle Chancen ohne Behinderung zur
Welt zu kommen, obwohl immer eine geringes Risiko eines Chromosomenfehlers
besteht. Aber erst bei Frauen, die über 40 sind, tritt zu ungefähr 5,2 Prozent
ein Schaden auf.
Daher ist es natürlich manchmal schon sinnvoll eine
Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen, da Genfehler entdeckt werden
können. Trotzdem sollte es nur dann gemacht werden, wenn eine Abtreibung wegen
schwerster Behinderung erwogen wird. Eine Fruchtwasseruntersuchung birgt
immerhin zu 0,5 bis 1 Prozent die Gefahr, dass es dadurch zu einer Frühgeburt
kommt.
Wir sollten eines nicht vergessen: Junge Mütter sind
natürlich belastbarer, aber sie sind auch noch unerfahren und oft unreif.
Ältere Mütter fühlen sich mehr ins Baby ein und sind gefühlvoller und
verstehen die Signale des Babys besser.
Also, warum noch warten?