Überschriften [bitte klicken Sie an der Überschrift um zu dem vollständigen Bericht zu gelangen]:

Deutsche Bildungsmethoden erobern Thailand

Börse um größeres Marktgleichgewicht bemüht

Neues Gewerbegebiet für Druck- und Verpackungsindustrie

BITEC erhöht Ausstellungsfläche um 40 Prozent

Hochseefischerei erhält 200 Millionen Baht

Wirtschaft weiterhin von 4 Risikofaktoren bedroht

Deutsche Bildungsmethoden erobern Thailand

„German Speaking Lunch“ informiert sich über System der dualen Ausbildung

Sue Kukarja

Auf dem letzten Treffen des "German Business Lunch" im Benjarong Resturant vom Royal Wing gab es wie immer exzellenten Wein zur Begrüßung, gesponsert von Ambrose Wines.

Anschließend lauschten die Anwesenden gespannt den Ausführungen von Walter Kretschmar, dem deutschen Direktor des Thai-German Institute (TGI) über die Einführung des Systems der dualen Ausbildung in Thailand.

Joachim Adamek, Veerasak Wongsombut, Walter Kretschmar, Christl Pilz und Taveesak Srisopa (von links) am Haupttisch.

„Die Unternehmen beklagen sich oft über den Mangel an qualifizierten Fachkräften, insbesondere im höherqualifizierten technischen Bereich, die gleichzeitig über praktische Erfahrungen vor Ort verfügen", erklärte Kretschmar, der bei diesem Thema von Joachim Adamek, dem GM von General Motors und zwei Herren vom Unterrichtsministerium, Veerasak Wongsombut, Vize-Sekretär des Generalbüros der Berufserziehungskommission und Taveesak Srisopa, der Direktor des Institutes Südost-Region, das ebenfalls dem Generalbüro der Berufserziehungskommission unterstellt ist, unterstützt wurde.

Ausländer unter sich: Elfi Seitz aus Österreich und Bruce und Judy Hoppe aus Amerika.

Die Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft sind nur dann zu meistern, wenn die thailändischen Unternehmen ihre Wettbewerbspositionen bewahren oder ausbauen können. Somit stellt sich die Frage, wie die thailändischen Arbeitskräfte am besten auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden können. „Die frischgebackenen Absolventen von Universitäten benötigen oftmals noch viele weitere Ausbildungsstunden in der Fabrik, bevor sie in ihren eigentlichen Positionen eingesetzt werden können", fuhr Kretschmar fort.

Um diese Kluft zu überbrücken führte das TGI im Jahre 1988 erstmals das deutsche System der dualen Berufsausbildung in Thailand ein. Kretschmar erklärte den Anwesenden, die nicht aus Deutschland kamen, das Prinzip, bei dem Berufsausbildungsschulen als gleichrangige Partner eng mit den Unternehmen zusammenarbeiten und gemeinsam die Ausbildungspläne entwerfen und umsetzen. 1995 wurde das System in Thailand landesweit eingeführt und im Jahre 2002 wurden bereits 40 verschiedene Ausbildungsgänge angeboten.

Alle Teilnehmer beim Erinnerungsfoto.

„Das System der dualen Ausbildung hat in Thailand jedoch noch lange nicht sein volles Potential erreicht. Wir müssen den Bildungssektor enger an die Unternehmen anbinden, damit die Auszubildenden die echte Arbeitswelt kennen lernen. Ein weiteres Problem ist, dass die thailändischen Unternehmen mit dem System noch nicht vertraut sind und nicht wissen, wie sie sich selbst auf die Suche nach Lehrlingen machen können, und die meisten Berufsschulen noch immer nach dem alten System arbeiten und die Unternehmen nicht unterstützen", sagte Kretschmar.

Aus diesem Grund bietet sich das Thai-German Institute als Mittler zwischen den Industrieunternehmen und den Berufsausbildungsschulen an. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der jeweiligen Unternehmen in einem Gewerbegebiet wird die Standards und Vorgehensweisen der jeweiligen Industriezweige definieren und sie mit der Ausbildung in den Schulen synchronisieren. Die Unternehmen übernehmen dabei eine aktive Rolle bei der Ausarbeitung der Lehrpläne und der Auswahl der Azubis und bieten gleichzeitig die Möglichkeit von Ausbildungskursen in ihren Fabriken. „Die Arbeitsgruppen werden im Oktober eingerichtet und Anfang kommenden Jahres beginnen die Ausbildungsprojekte", sagte der TGI-Direktor.

„Ein Pilotprojekt wird schon jetzt umgesetzt. BMW (Thailand) ist als führender Industriepartner tätig und schlägt in Übereinstimmung mit dem europäischen Standard einen Plan vor, der von den teilnehmenden Berufsschulen umgesetzt wird. Zur Zeit suchen wir nach weiteren Unternehmen, die an dieser Initiative teilnehmen. Die Nutzen für die Unternehmen sind offensichtlich: Zugang zu hochqualifiziertem Personal, das mit einem Lehrplan ausgebildet wurde, der spezifisch auf die Anforderungen der Unternehmen zugeschnitten ist, und das unmittelbare Erfahrungen in ihrem Unternehmen gesammelt hat", warb Kretschmar.

Die Ausbildung wird von der staatlichen Berufsausbildungskommission unterstützt und das TGI agiert als Schnittstelle zwischen den Unternehmen und den Bildungsinstituten.

Nachdenklich schloss Kretschmar seinen Vortrag: „Die internationalen Unternehmen sind Gäste in Thailand. Wir tragen die Verantwortung, unser Gastgeberland zu unterstützen. Unser Beitrag in der Entwicklung des Humankapitals wird nicht nur das Potential des jeweiligen Unternehmens erhöhen, sondern auch sein direktes Engagement für die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Situation in Thailand beweisen."

Nach dem Vortrag, der während des köstlichen Mahles gehalten wurde, gab es eine angeregte Diskussion, an der sich alle Anwesenden beteiligten.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im TGI unter Tel.: 038-456800 oder E-Mail: [email protected]. Walter Kretschmar ist direkt unter [email protected] zu erreichen.


Börse um größeres Marktgleichgewicht bemüht

Die Börse von Thailand hat ihre Absicht bekundet, das Ungleichgewicht zwischen thailändischen und ausländischen Investoren auf dem thailändischen Aktienmarkt zu verringern. Sie forderte die thailändischen Großinvestoren auf den Platz der ausländischen Unternehmen als hauptsächliche Marktteilnehmer zu übernehmen und damit eine größere Stabilität sicherzustellen.

Der Präsident der Börse, Kittirat Na Ranong, betonte die Wichtigkeit eines besseren Gleichgewichts auf dem Aktienmarkt, insbesondere einer besseren Beherrschung der Markttrends durch thailändische Unternehmen. Da ausländische Investoren ihre Entscheidungen auf der Grundlage internationaler und externer Faktoren treffen, erklärte er: „Thailands Aktienmarkt ist stärker und umfassender als in vielen anderen Ländern der Region. Doch wenn die ausländischen Investoren nur auf die Region als Ganzes schauen, könnten sie verfälschte Entscheidungen treffen, die von den Kleininvestoren kopiert werden."

„Wenn thailändische Investoren, die die Binnenfaktoren besser verstehen, als führende Marktteilnehmer auftreten, könnte eine größere Stabilität erreicht werden. Die Börse hofft, dass der Anteil der thailändischen Investoren dem der Ausländer entspricht. Gegenwärtig ist der Anteil der Ausländer 3-4 Mal höher als der thailändischen Investoren", sagte Kittirat.

Kittirat räumte ein, dass thailändische Investoren mehr Unterstützung für ihre Entscheidung benötigen. „Die Börse ist der Auffassung, dass das mangelnde Interesse an einer Investition in den Aktienmarkt bei Thais nicht an fehlendem Vertrauen liegt, sondern an fehlender Vertrautheit. Um dieses Problem zu lösen, wird die Börse gemeinsam mit wirtschaftlichen und Bildungsinstitutionen die Öffentlichkeit über alle Medien besser informieren. Wir werden an den Grundschulen beginnen und die Bevölkerung überzeugen, mehr in Aktien zu investieren, wie es in entwickelten Ländern der Fall ist", sagte er.

Kittirat fügte hinzu, dass die Börse von Thailand in der zweiten Jahreshälfte von mehreren positiven wirtschaftlichen Faktoren profitieren wird. Sowohl die Ergebnisse als auch die Finanzstruktur der an der Börse geführten Unternehmen verbessern sich kontinuierlich. Die Eigenkapitalrendite der börsennotierten Firmen beträgt jedoch nur 8,6, was der geringste Börsenwert in Asien ist, wo der Durchschnitt 14 beträgt.

Der Präsident der Börse räumte außerdem ein, dass mehrere negative Faktoren die Börse in der zweiten Jahreshälfte negativ beeinflussen könnten, nicht zuletzt das Ungleichgewicht auf den Finanzmärkten, das durch die Neigung der Bevölkerung hervorgerufen wird, ihr Geld auf die Bank zu schaffen, statt in Aktien zu investieren. (TNA)


Neues Gewerbegebiet für Druck- und Verpackungsindustrie

Industrieminister Somsak Thepsuthin wird sich für die Errichtung eines neuen Gewerbegebietes mit Schwerpunkt auf die Druck- und Verpackungsindustrie einsetzen. Durch die Bündelung der branchenspezifischen Dienstleistungen hofft die Regierung, Thailands globale Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich zu verbessern.

Im Anschluss an die feierliche Unterzeichnung des Vertrags zur Errichtung des Sinsakhon Industrial Estate, eines gemeinsamen Projektes der Behörde für Gewerbegebiete Thailands (IEAT) und der CAS Printing Co. Ltd., erklärte Somsak, dass dieses Gewerbegebiet ein Teil des Regierungsprogramms zur Förderung industrieller Ballungsräume ist, mit dem spezifische Branchen gestärkt werden sollen.

Sinsakhon brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das neue Gewerbegebiet die thailändische Druckindustrie unterstützen werde, und betonte, dass dort die gesamte Palette der Branche, von der Lieferung der Rohmaterialien bis zu Produktion, Dienstleistungen, Handel und Transport, vertreten sein wird. „Dies trägt nicht nur zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit Thailands bei, sondern hilft auch die Umwelt zu schützen und die negativen Auswirkungen ausländischer Handelsbarriere abzufedern", sagte er.

Das Zentrum des Sinsakhon Estates wird von drei Schwerpunkten geprägt sein: Produktion von Ausrüstungen der Druckindustrie, Produktion von Druckmaschinen und Ausbildung von Fachkräften, Wartung von Druckmaschinen.

Das Gewerbegebiet befindet sich in der Provinz Samut Sakhon, in der Nähe von Bangkok, auf einem Grundstück von 700 Rai. Davon werden 500 Rai von der Industrie genutzt, 6 vom Handel, 44 Rai für Bürogebäude und der Rest für andere öffentliche Einrichtungen. Das 1,43 Milliarden Baht teure Projekt soll in den kommenden zwei Jahren fertiggestellt werden. 60 Prozent der Investitionssumme kommt von Anteilseignern und der Rest wird durch Kredite aufgebracht. Anchalee Chavanich, die Gouverneurin der IEAT, geht davon aus, dass das Projekt im Januar kommenden Jahres begonnen wird. (TNA)


BITEC erhöht Ausstellungsfläche um 40 Prozent

Das Bangkok International Trade & Exhibition Centre (BITEC), Thailands erstes Zentrum für Messen und Handelskongresse, begann kürzlich mit dem 250 Millionen Baht teuren Bau einer 10.000 Quadratmeter großen freitragenden Mehrzweckhalle, der noch im September abgeschlossen werden soll.

Außerdem wurde ein 13 Rai (60.000 Quadratmeter) großes Grundstück an der Westseite des Hauptgebäudes erworben, wodurch die insgesamt vom BITEC genutzte Fläche auf 163 Rai anwächst. Die Grundstückserweiterung soll als zusätzlicher Parkplatz dienen und ermöglicht gleichzeitig eine bequemere Zufahrt zum BITEC über die Sukhumvit Road.

Die neue Ausstellungshalle wird mit 580 Versorgungsanschlüssen ausgerüstet, über die die 480 Stände mit Strom, Wasser, Druckluft und Telefonkabeln versorgt werden. Die Halle wird über einen klimatisierten Durchgang mit den bestehenden Hallen verbunden.

Prasarn Bhiraj Buri, der geschäftsführende Direktor von BITEC, erklärte: „Aufgrund des starken Wachstums der Kongressbranche haben wir uns zu dieser Erweiterung unseres Zentrums entschlossen."

Die neue Halle soll rechtzeitig vor der 2. Bangkok International Gift & Houseware Show der Behörde für Exportförderung Mitte Oktober eröffnet werden.


Hochseefischerei erhält 200 Millionen Baht

Die thailändische Regierung beabsichtigt, die private Fischwirtschaft mit 200 Millionen Baht zu unterstützen, um die Hochseefischerei des Landes zu stärken und neue Märkte für die thailändischen Fischereiunternehmen zu erschließen. Die Behörde für Fischwirtschaft wird bald mit entsprechenden Machbarkeitsstudien beginnen.

Songsaeng Pathawanich, der Präsident eines mit dem Fischfang außerhalb der Hoheitsgebiete Thailands beschäftigten Verbandes, erklärte, dass der Premierminister die thailändischen Fischer aufgerufen hat, sich gemeinsam in der Hochseefischerei zu engagieren. Sobald die Fischwirtschaft der Regierung ihre Vorschläge unterbreitet hat, werde die Regierung ein 200 Millionen Baht umfassendes Hilfepaket zur Verfügung stellen, sagte er. Zur Zeit gibt es in Thailand jedoch nur wenige für die Hochseefischerei geeignete Schiffe.

Die Branche hat die Regierung außerdem gebeten, Verhandlungen mit afrikanischen Staaten aufzunehmen um es thailändischen Fischfängern zu gestatten, in afrikanischen Gewässern zu fischen. Songsaeng merkte an, dass gegenwärtig bereits 10 thailändische Schiffe in Madagaskar und weitere vier in Mozambique tätig sind und dass die Regierung von Mozambique um thailändische Investitionen bei der Aufzucht von Garnelen nachgefragt hat. (TNA)


Wirtschaft weiterhin von 4 Risikofaktoren bedroht

Der Gouverneur der Bank of Thailand, Pridiyathorn Devakula, erklärte kürlich, dass sich die Wirtschaft Thailands in befriedigendem Maße erholt hat, jedoch weiterhin mindestens vier Risikofaktoren die Nachhaltigkeit des Wachstums beeinträchtigen könnten.

Während einer Ansprache auf einem Seminar zu „Wirtschaftsmanagement auf dem Pfad der Erholung – Künftige Herausforderungen" sagte er, dass die Zentralbank über das gegenwärtige Wirtschaftswachstum sehr froh sei und hoffe, dass die Wirtschaft des Landes weiterhin wächst. Vier Risikofaktoren müssten jedoch genau überwacht werden.

Erstens kann das vom privaten Konsum und den Exporten geführte wirtschaftliche Wachstum nur dann aufrecht erhalten bleiben, wenn auch die privaten Investitionen erheblich zunehmen. Das Wachstum im Konsum und bei den Investitionen sollte ausgeglichen sein.

Zweitens bleibt das anhaltende Exportwachstum, welches die wesentliche Schubkraft für die Expansion der Wirtschaft ist, angesichts der globalen wirtschaftlichen Schwankungen unsicher.

Drittens ist der Anteil der nicht bedienten Verbindlichkeiten und der nicht genutzten Vermögenswerte im System der Finanzinstitutionen weiterhin hoch und behindert dessen Funktionsfähigkeit.

Viertens droht bei einer weiteren Erholung der Wirtschaft eine Zunahme der Inflation. Die Bank of Thailand will die Inflationsrate niedrig halten, um wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Allerdings verfügt die Bank nicht über ausreichende Informationen über die Höhe der Inflation. Der Zentralbank-Gouverneur erklärte: „Die Bank muss die Bewegungen der Preise von Vermögenswerten genau überwachen und versuchen, Preissteigerungen zu verhindern, damit das Land nicht in eine neue aufgeblähte Wirtschaft hineinschlittert." (TNA)