Renee
Kontor
Ja, „Rote Lippen soll man küssen" sang mal der
Peter Kraus in einem Schlager aus den 60ger Jahren. Natürlich sehen rote
Lippen viel verführerischer aus und laden direkt zum Küssen ein, denn ein
farbiger Mund gilt als Signal der Erotik. Lippenstifte sind deshalb noch
immer der meistverkaufte Kosmetikartikel in der Welt. Auch bei einer Umfrage
kam, als Frauen gefragt wurden, was sie denn auf eine einsame Insel
mitnehmen würden, wenn nur ein Gegenstand erlaubt wäre, mit
überwältigender Mehrheit heraus, dass es ein Lippenstift sein müsste.
Die Anforderungen an heutzutage verkaufte Lippenstifte
sind sehr hoch. Lippenstifte sollen nicht nur die richtige Farbe aufweisen,
sie sollen auch lange halten, „kussecht" sein, das Mahl überdauern
und vor allen Dingen pflegend wirken, da Lippen weder Schweiß- noch
Talgdrüsen haben, die für Fett und Melanin sorgen, das ein Schutz gegen UV
Strahlen ist. Außerdem ist die Hornschicht der Lippen äußerst dünn.
Die Basis dieser farbenfrohen Stifte bilden Öle, Wachse
und Farbpigmente. In der Naturkosmetik werden dabei hochwertige Jojoba- und
Mandelöle eingesetzt, sowie Bienen- und Carnaubawachs, Sheabutter und
Candellilawachs. All diese Substanzen verwöhnen die empfindliche
Lippenhaut, bewahren sie vor dem Austrocknen und vor Feuchtigkeitsverlusten.
Auszüge und ätherische Öle von der Hagebutte, Karotte, Rosenblüte und
Wundklee pflegen besonders spröde Lippen. Das Mineral Titanoxid schützt
die Lippen vor Sonnenstrahlen wie ein Spiegel, der reflektiert. Die
Naturkosmetik bietet eine wirklich umfangreiche Farbtabelle, die sich mit
den Herstellern der chemischen Produkte messen kann. Allerdings bestimmte
Farbnuancen können nur mit Hilfe in der Naturkosmetik verpönter chemischer
Farbstoffen und Substanzen erzielt werden. Allerdings sind diese
Lippenstifte auch nicht „kussecht", da der echte Ölanteil nicht
reduziert und durch billige Paraffinöle ersetzt wurde.
Damit haben wir das Problem beim Namen genannt, denn die
Farben konventioneller Lippenstifte enthalten meist viele bedenkliche
Substanzen. Dazu gehören halogenorganische Verbindungen, die Allergien
auslösen können, oder Anilin, ein Farbstoffbaustein, der Krebs erzeugen
kann. Ein sogenannter konventioneller Lippenstift bringt es im Durchschnitt
auf locker 25 chemische Inhaltsstoffe. Außerdem verwenden viele Hersteller
Silikone und Paraffine, die meist aus billigen Erdöl stammen und dadurch
die Lippenhaut versiegeln, die wieder dadurch nicht mehr atmen kann.
Flüchtige Silikone siedeln sich in der Leber an und können sie schädigen.
Hinzu kommen dann die UV Filter, die hormonelle Auswirkungen haben können,
die künstlichen Konservierungsstoffe und synthetischen Duftstoffe.
Wenn man das so betrachtet, dann ist dies nicht nur
ungesund für die Trägerinnen solcher Zeitbomben, sondern auch für alle
jene, die rote Lippen so gerne küssen möchten.
Wer es will, kann sich natürlichen Lippenstift selbst
herstellen. Dazu benötigt man Rote-Beete-Pulver und Glyzerin. Mischen Sie
einen Teelöffel Glyzerin und einen Teelöffel Rote-Beete-Pulver und
verrührt dies zu einer vollkommen glatten Masse. Einen halben Teelöffel
Vitamin E (aus der Kapsel) hinzufügen oder ersatzweise Olivenöl. Die Masse
großzügig mit einem Pinsel auf die Lippen auftragen und eintrocknen
lassen. Überpulvern Sie die Lippen mit ein wenig Maisstärke zur besseren
Haftung und schminken Sie eine zweite Schicht darauf.
Die Mischung sollte in einem Glasbehälter im
Kühlschrank aufbewahrt werden.