ds'Schwyzer Eggli

Schweiz oder Thailand?

Es liest sich fast wie im Pattaya Blatt, Diebe und Gauner im Einsatz, aber nicht in Pattaya, nein in der Schweiz. In Zürich bedrängen drei Schweizer einen Wirt mit einer Pistole und verlangen Bares. Der Wirt wehrt sich erfolgreich mit einer Flasche. In Basel wird einer Frau die Handtasche entrissen mit 80.000 Franken (achtzig tausend!). In Olten sprechen drei Männer einen Velofahrer an und fragen, ob er ein Handy dabei habe. Als dieser verneint, wird er schwer verprügelt. Anschliessend nehmen sie dem Wehrlosen das Handy weg und verschwinden. Ebenfalls in Olten wird einer 26-Jährigen die Handtasche entrissen und die Täter entkommen unerkannt. Ehrlich, Pattaya ist ja im Vergleich fast kriminalistische Provinz, nur, wer hat hier schon 80.000 Franken in Noten dabei?

Renitenter Opa

Mit über zwei Promille war ein 72-Jähriger unterwegs. Trotz einem Platten nahm er Kurs auf die A 1, wo er von der Polizei gesichtet wurde. Alter schützt vor Alkohol nicht, nein, vor Torheit nicht, der Herr reagierte aggressiv und renitent. Ein Polizist erhielt einen Kinnhaken, eine Polizistin wurde bespuckt. Die Auswahl von Kraftausdrücken und verbalen Drohungen war beachtlich, die Ausnüchterungszelle obligatorisch. Der Fahrausweis wird wohl längere Zeit futsch sein, eine saftige Busse obendrein. Der Opa war mit einem Cadillac unterwegs, er wird die Busse folglich verkraften können. Er wollte übrigens von Luzern in die Westschweiz, ein wenig zu weit mit zwei Promille.

Geldsegen

Einem Handwerker wurden versehentlich 244.000 Franken auf sein Konto überwiesen. Der 42-jährige erhielt deswegen acht Monate Gefängnis bedingt. Nicht etwa weil die Stutz auf seinem Konto gelandet waren, sondern weil er in nur sechs Monaten davon 190.000 Franken verjubelte. Der neugewonnene Reichtum wurde in vollen Zügen genossen, auf zahlreichen Parties hat er alle Puppen tanzen lassen, fasste der Richter zusammen. Unrechtmässige Verwendung von Vermögenswerten war die Urteilsbegründung, obendrein müssen die 190.000 Franken zurückbezahlt werden, na denn Proscht.

Hardturm Stadion

Ein deutliches Ja zum neuen Fussballstadion am Hardturm. Rechtzeitig zur Fussball EM 2008 soll das Stadion fertig sein. Der 400 Mio teure Neubau wird mehrheitlich von Privatfirmen finanziert, die Stadt bezahlt die Infrastrukturbauten und stellt einen Teil des Landes zur Verfügung. Und wie es in der Schweiz selbstverständlich ist, die Opposition ist schon da, erste Einsprachen bereits eingereicht, Rekurse so gut wie sicher, Kreis 5 schon immer heftig dagegen. Eine neue Initiative wird nötig, nämlich die EM 2008 zu verschieben auf den Sankt Nimmerleinstag.

USA Visa

Die USA hat die Forderung nach maschinenlesbaren Pässen um ein Jahr verschoben, auf Oktober 2004. Schweizer atmen auf. Von 26 Ländern war die Schweiz am schwersten betroffen, zu spät hatte man entschieden der Neuzeit Tribut zu zahlen. In vielen westeuropäischen Ländern ist man seit den 80ern mit diesen Pässen augerüstet, Frankreich hinkt etwas hinterher mit nur etwa 50%, die Schweiz aber nur mit einem Drittel. Ab Oktober 2004 kommt noch erschwerend dazu, dass Pässe mit biotechnischen Daten verlangt werden, ein Chip im Pass mit Daten des Halters.

Hoffentlich kennt Bern diese Forderungen, Druckmaschinen haben nämlich lange Lieferzeiten, wie man schon diesmal leidvoll erfahren musste.