Mit der Einführung des neuen Glücksspiels mit
Wettscheinen vom Regierungs- Lotteriebüro (GLO), in Konkurrenz zur
Untergrundlotterie, ist ein neuer Spieltrend ins Leben gerufen worden.
Dieses Glücksspiel erlaubt dem Spieler auf die letzten 2 oder 3 Zahlen,
der mutmaßlich gezogenen Gewinnzahlen der Landeslotterie, zu wetten.
Diese Art von Wetten ist nicht neu, aber erstmals ausgestattet mit dem
gesetzlichen Segen.
Die Logik der Regierung hinter dieser Zulassung ist
einfach. Im Wissen, dass man jegliche Art von Glücksspielen nicht
verhindern respektive abschaffen kann, warum also nicht legalisieren und
den Profit in die Staatskasse fließen lassen?
Agenten, berechtigt zum Verkauf dieser Wettscheine,
wurden von einer Regierungskommission landesweit ausgewählt. Ihre
Qualifikation und Integrität wurde einer genauen und sorgfältigen
Prüfung unterzogen. Dies soll sicherstellen, dass die ausgewählten
Agenten nicht im „Untergrund" Geschäfte auf eigene Rechnung
tätigen werden. Große Anzeigetafeln zieren nun viele „Shophäuser",
die ankündigen, dass in dieser Lokalität Wettscheine erhältlich sind,
und dass sie gleichzeitig nach interessierten Wieder-Verkäufern von
Wettscheinen suchen.
Dieses Geschäft ist, auf Grund der Popularität von
jeglicher Art von Glücksspielen, in Thailand eine sichere Wette. Vor
allem durch die Tatsache, dass die Regierung dafür bürgt. Wie kann bei
einer solchen Ausgangslage etwas schief gehen? Die Legalisierung hilft
mit, dass Bestechung und Erpressung eliminiert werden.
Um die Moralisten zu besänftigen hat die Regierung
versprochen, ein Teil des Gewinnes den Bedürftigen und für gute Zwecke
zukommen zu lassen. Zur Erinnerung: Glücksspiel ist gegen eine der fünf
Auffassungen des Buddhismus.
Eine weitere Spielleidenschaft der Thais, speziell von
Gymnasiasten und Studenten, betrifft das Wetten im Fußballgeschäft. Den
Tageszeitungen ist zu entnehmen, dass viele Spieler durch ihre
Spielleidenschaft „Haus und Hof" verloren haben und dadurch die
ganze Familie in Not brachten. Es stellt sich daher auch hier die Frage,
warum die Regierung nicht auch das Wetten im Fußballgeschäft
legalisiert, um so eine bessere Kontrolle ausüben zu können.
Das Tagesgespräch ist zur Zeit der Fall, als ein
Polizeioffizier im Auftrag seines Vorgesetzten eine Prostituierte zu
verhaften hatte, sich der „Dame" gegenüber aber als Kunde ausgab,
ihre „Dienste" beanspruchte und sie anschließend verhaftete. Diese
Tat wurde von der Volksmeinung aufs Heftigste kritisiert und verurteilt.
Die aufgebrachte Lebedame beklagte sich in der Öffentlichkeit, dass ihr
die Polizei die Präsenz eines Anwaltes während ihrer Einvernahme
verweigert hätte. Die Polizei widersprach dieser Aussage und machte
geltend, dass sie die Prostituierte über ihre Rechte aufgeklärt hätten,
diese aber einen Rechtsbeistand ablehnte.
Der Untersuchungsbeamte sollte in diesem Fall der
Beihilfe zu einer kriminellen Tat angeklagt werden. Eine „live"
Befragung am Fernsehen registrierte 3.610 Anrufe, wovon 87% die Tat des
Polizeibeamten verurteilten. Dieses vernichtende Resultat „beflügelte"
am Folgetage der Umfrage den Justizminister sowie hochrangige
Polizeifunktionäre, die Straftat des besagten Polizeibeamten ebenfalls zu
verurteilen.
Dieser Vorfall ruft uns in Erinnerung, dass die
Prostitution nicht unterdrückt werden kann. Die Meinung vielerorts ist,
die Prostitution zu legalisieren, den Prostitutions- Unterdrückungsakt
aufzuheben, den „Fleischmarkt" zu liberalisieren und unter
Kontrolle zu bringen. Eine solche Lösung wäre der bessere Weg für die
Kontrolle aller Beteiligten, die Kunden und die Prostituierten in bezug
auf den Gesundheitsaspekt.
Im weiteren würde damit den Zuhältern und der
Korruption durch manche Polizeibeamte ein Ende gesetzt. Prostituierte
könnten unter den Arbeitsakt gestellt werden um zu vermeiden, dass die
„Lebedamen" ausgenützt werden. Es heißt, dass das
Justizministerium ein Referendum in dieser Angelegenheit in Vorbereitung
hat.
Die Ansicht vieler Leute, Prostituierte zu verhaften
und wie Kriminelle zu behandeln,
ist die falsche Marschrichtung um das Problem zu
lösen. Wenig Frauen sind freiwillig bereit solch eine entehrende
Tätigkeit auszuüben, leider haben sie aber oftmals keine andere Wahl.
Der zur Zeit im Rampenlicht stehende Massagesalonbesitzer sagt aus, dass
es der letzte Ausweg für Frauen wäre sich zu prostituieren, aber es
wäre eine ehrliche Arbeit.
Am besten ist es jedoch das Übel an den Wurzeln zu
packen. Solange Armut, Arbeitslosigkeit und Intoleranz der Grund ist
Frauen in den „Fleischmarkt" zu treiben, sollten zuerst diese
genannten Grundübel beseitigt werden.
Einer der bekanntesten „Cartoonisten" in
Thailand hat in der auflagenstarken Thai Rath Zeitung eine provokative
Zeichnung veröffentlicht, in der zwei Berufe miteinander verglichen
werden. Der eine Beruf stellt das illegale Untergrund-Lotteriegeschäft
dar, das nun das Tageslicht erblickt hat. Der andere Beruf befasst sich
mit dem zur Zeit legalen Waffenhandel, der in naher Zukunft zur illegalen
Tätigkeit deklariert werden soll, wenn man der Meinung der Regierung
folgt, die aussagt, dass Waffenbesitz mehr Schaden als Gutes bewirkt. Die
Frage die auf der Zunge brennt ist: „Wo passt die Prostitution in diese
Zeichnung?"