Österreich - Rundschau

War nur ein Scherzkeks

Eine riesige Explosion erschütterte gegen 3.30 Uhr früh vor einer Woche die Adolf Loos-Gasse in Wien-Floridsdorf. Eine Telefonzelle wurde in die Luft gesprengt. Als die Anwohner der Gasse aus dem Schlaf gerissen wurden, rannten sie los um nachzusehen. Die Polizei stellte fest, dass eine Telefonzelle durch selbstgebastelten Sprengstoff in die Luft geflogen war. Das Motiv für die Tat liegt noch im Dunkeln. Spaßvögel vermuten allerdings zu hohe Gebühren bei Telefonieren.

Dass in Österreich die Sirenen heulten

hatte allerdings mit dem Bombenanschlag nichts zu tun, obwohl dabei auch zig Tausende Österreicher gestört wurden. Es handelte sich allerdings um keinen Fliegeralarm, sondern um den jährlichen bundesweiten Zivilschutz-Probealarm mit mehr als 7.800 Sirenen gleichzeitig.

Signalsirenen läuten auch

in den Köpfen der Konsumenten. Gebäck, Obst, Gemüse, Milch, Joghurt, Eier und Getreideprodukte, alle Grundnahrungsmittel werden zwischen drei und zehn Prozent teurer.

Die Frage, die sich viele Österreicher stellen ist nun: Wird Ernährung bald zum Luxus? Das wäre schlimm, da es in Österreich auch eine Luxussteuer gibt. Aber auch Zigaretten (in Abständen immer wieder) und Taxifahrten werden teurer. Trotzdem wird das Wochenendfahrverbot für Privatfahrzeuge beibehalten. Und zwar in Österreich und in Deutschland. Da soll man dann spazieren gehen.

Das kann schon bald zu kalt werden,

denn Temperatursturz, heftige Niederschläge und der erste Schnee – 15 cm - sind bereits jetzt angesagt. Auf der Großglockner-Hochalpenstraße zwischen Salzburg und Kärnten und auf dem Timmelsjoch in Tirol, der Ötztal Bundesstraße fiel er schon bis auf 1.000 Meter. Also herrscht dort bereits wieder Kettenpflicht für Fahrzeuge.

Nicht aber für Tiere

Opposition und Tierschützer erinnerten Bundeskanzler Schüssel anlässlich des Welttierschutztages an sein Wahlversprechen bezüglich eines neuen Tierschutzgesetzes.

Tierschützer und Opposition sehen ihre Befürchtungen bestätigt, dass unter dem Mantel der Vereinheitlichung ein weiches Gesetz im Sinne der ÖVP-Agrarlobby zustande kommen soll.

Dabei sollten grundsätzliche Dinge wie ein Verbot von Käfighaltung der Legehühner darin enthalten sein. Auch das Schächten von Tieren sowie Experimente mit Menschenaffen sollen verboten werden. Das ist ja zum Wiehern!

Das tun auch die sechs Araberpferde

des Bundespräsidenten, die er als Geschenk vom saudi-arabischen Königs Fahd erhielt. Man wusste nicht wohin damit, nun winkt bald eine neue Unterkunft. Die Esterhazy-Husaren wollen den Hengsten eine neue Heimat im Burgenland zu geben. Von Seiten des Präsidentenpaares Klestil-Löffler heißt es, dass es mehrere Angebote gäbe und die will man überprüfen.

Überprüft werden

die Aussagen einer Wiener Krankenschwester, die beim Mord an Anna Lindh dabei war. Kurz nachdem der Mörder die schwedische Außenministerin in dem Stockholmer Kaufhaus erstochen hatte, sah ihn die Österreicherin auf der Rolltreppe und fand Sekunden später das blutige Messer. Dass es sich bei dem Vorfall um die Ermordung von Anna Lindh gehandelt hatte, habe die Wienerin erst nach dem Tod der Ministerin von einem Fremden auf der Straße erfahren. Daraufhin gingen die Krankenschwester und ihre Freundin sofort zur Polizei und beschrieben den mutmaßlichen Täter. Anhand dieser Aussage wurde der Verdacht gegen den inzwischen gefassten Mörder erhärtet. Letzte Sicherheit soll jetzt eine DNA-Analyse bringen.

Eine gute Nachricht am Schluss:

Am Wiener Allgemeinen Krankenhaus gelang die Trennung eines siamesisches Zwillingspärchens. Die beiden Mädchen, Michaela und Melanie, waren am Bauch zusammengewachsen gewesen und hatten einen gemeinsamen Dünn- und Dickdarm sowie eine gemeinsame Harnblase. Bereits einen Tag nach ihrer Geburt wurden sie in einer siebenstündigen Operation operativ von einander getrennt.