IMF-Empfehlung zur Inflationssteuerung wird abgelehnt
Die Bank of Thailand (BOT) und der Nationale Ausschuss
für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung (NESDB) haben die Empfehlung
des Internationalen Währungsfonds (IMF), die Zielvorgabe der jährlichen
Inflation anzuheben um eine mögliche Deflation zu verhindern, abgelehnt.
Trotz seiner Wachstumsschätzung für die thailändische
Wirtschaft hatte der IMF darauf hingewiesen, dass die Regierung die
wirtschaftliche Entwicklung genau kontrollieren sollte, da Finanzsektor und
Unternehmen noch immer unter den nicht bedienten Verbindlichkeiten leiden.
Der IMF schlug außerdem vor, dass die BOT eine Erhöhung
der angestrebten Mindestinflation in Erwägung ziehen sollte. Statt auf
einer Null-Inflation zu beharren, sollte das Ziel angehoben werden, da
andererseits die Gefahr bestünde, dass die Wirtschaft bei einer möglichen
Krise in die Deflation rutscht.
Der Gouverneur der BOT, Pridiyathorn Devakula, sieht
jedoch keine Notwendigkeit, die Zielvorgabe der Inflationsentwicklung zu
erhöhen.
Chakramon Phasukavanich, der Generalsekretär des NESDB,
erklärte, dass sich die thailändische Wirtschaft seiner Meinung nach nicht
in eine Deflation bewegen wird. Wenn die Wirtschaft weiter wächst, wird die
Inflation automatisch zunehmen. „Wir sollten den Konsum nicht über
Gebühr beschleunigen. Der Konsum steigt mit der wachsenden Wirtschaft
ohnehin an", sagte er. (TNA)
Kleine Immobilienunternehmen werden bei Kreditvergabe benachteiligt
Nach Auffassung des Vizepräsidenten von Asian Property
Plc (AP), Phumipat Sinachareon, stehen kleine und mittlere
Immobilienunternehmen noch immer vor erheblichen Problemen, wenn sie bei
Geschäftsbanken einen Kredit beantragen.
„Die Immobilienunternehmen wissen, dass die meisten
Banken lieber Kredite an große Konzerne vergeben und bei kleinen und
mittleren Unternehmen zögern, da sie Angst haben, dass die Kredite nicht
zurückgezahlt werden. Dies gilt besonders im Immobiliengewerbe", sagte
er.
Die Aussichten des Immobiliensektors bleiben jedoch
weiterhin positiv, erklärte Atchana Waiquamdee, der Direktor der Abteilung
für interne Wirtschaftspolitik bei der Bank of Thailand (BOT).
„Der Wert des in der ersten Jahreshälfte 2003 von
Immobilienunternehmen für ihre Projekte gekauften Landes stieg gegenüber
der gleichen Vorjahresperiode um 35,9 Prozent auf insgesamt 159,8 Milliarden
Baht. Der Gesamtwert der von einheimischen Geschäftsbanken an Hauskäufer
vergebenen Kredite nahm im gleichen Zeitraum um 11,7 Prozent zu. Insgesamt
vergaben die thailändischen Banken im ersten Halbjahr 2,3 Prozent mehr
Kredite als im ersten Halbjahr 2002." (TNA)
Baht-Schwankung beunruhigt arbeitsintensive Exporteure
Wenn die thailändische Regierung die gegenwärtigen
Schwankungen des Baht nicht unter Kontrolle bekommt, werden negative
Auswirkungen auf den Export arbeitsintensiver Produkte wie Textilien nicht
zu vermeiden sein.
Suchart Chandranakaraj, der Präsident des Verbandes der
Stoff- und Bekleidungsindustrie Thailands, erklärte, dass der Export von
Textilien in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um etwa 8-9 Prozent
angestiegen ist. Der Verband geht davon aus, dass für das gesamte Jahr ein
Wachstum von 6-7 Prozent erzielt werden kann, da sich die globale
wirtschaftliche Situation deutlich verbessert hat. Aufgrund der staatlichen
Unterstützung bei der Erschließung neuer Exportmärkte hat sich auch die
Konkurrenzfähigkeit der Exporteure verbessert.
„Wir sollten jedoch sorgsam auf die anhaltende
Aufwertung des Baht achten. Wenn diese Entwicklung unkontrolliert anhält,
wird sie eine negative Wirkung auf die Exporte haben, insbesondere bei
arbeitsintensiven Produkten wie Textilien. Sie wird auch die
Wettbewerbsfähigkeit anderer Branchen im Vergleich zum Ausland
vermindern", warnte Suchart.
Er geht davon aus, dass einige Textilhersteller ihre
Produktion einstellen oder geplante Geschäftserweiterungen aufschieben
müssen, wenn sich die Aufwertung über weitere 6 Monate bis ein Jahr
fortsetzt.
„Zur Zeit sind die Auswirkungen des stärkeren Baht
noch nicht klar. Doch wenn der Baht weiter aufgewertet wird und eine
Zeitlang bei 39 Baht pro US-Dollar verweilt, werden einige Unternehmen
Verluste hinnehmen und ihre Produktion einstellen müssen", sagt er.
(TNA)
Neue Anreize sollen Ölhandelsunternehmen anlocken
Energieminister Prommin Lertsuridej verkündete, dass
mindestens zwei große Ölhandelsunternehmen aus Südostasien ihre Pläne
bestätigt haben, ihre Geschäftstätigkeit nach Thailand zu verlegen.
Dieser Schritt erfolgt als Reaktion auf die neuen Pläne der thailändischen
Regierung, das Land im Laufe der kommenden zwei Jahre zum regionalen
Ölhandelszentrum zu machen.
Exxon Mobil, ein Tochterunternehmen von Esso, beschloss
die Verlegung seiner regionalen Basis nach Thailand, nachdem die
Investitionsbehörde (BOI) ihre Genehmigung erteilt hatte.
Die Regierung erwägt außerdem, die Unternehmenssteuern
auf 10 Prozent zu senken und damit mit Singapur gleichzuziehen, um weitere
Ölhändler und Exporteure anzulocken. Ministeriumssprecher Metta
Banturngsuk sagte, dass die neuen Vorschriften zur Steuerfreiheit von
Ausgangsmaterialien, verminderten Mietgebühren und der Senkung der
Unternehmenssteuern innerhalb von acht Wochen wirksam werden können. Die
Ölhändler werden außerdem von den geringen Produktionskosten in Thailand
profitieren.
Energieminister Prommin fügte hinzu, dass eventuell auch
Shell sowie das Singapurer Unternehmen Caltex ihre operativen Basen von den
Philippinen nach Thailand verlegen werden. (TNA)
Arbeitsbedingungen
sollen verbessert werden
Der Verband der thailändischen Industrie (FTI) und die
Stiftung zur Verbesserung der Gesundheit (ThaiHealth) wollen die
Arbeitsbedingungen in den Fabriken des Landes verbessern, um die Qualität
und Quantität der Produktion zu erhöhen und den Arbeitern in den
Produktionsanlagen bessere eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
Nach dem Abschluss eines entsprechenden Vertrages mit
ThaiHealth erklärte FTI-Präsident Praphad Phodhivorakhun: „Beide
Organisationen sind sich der Bedeutung einer Verbesserung der
Lebensbedingungen der Fabrikarbeiter bewusst. Eine gute körperliche und
geistige Gesundheit der Arbeiter verbessert sowohl die Qualität als auch
die Quantität der Produktion und hat eine positive Wirkung auf die Arbeiter
und ihre Familien."
Der stellvertretende Präsident des FTI, Niphon
Suraphongrakcharoen, fügte hinzu, dass der Verband das Programm „Bessere
Qualität des Arbeitslebens" durch Ideen, Mitarbeit, Veranstaltungsorte
und finanzielle Mittel unterstützen wird. Er betonte, dass zwei Ausschüsse
ins Leben gerufen werden, die die Ziele des Programms festlegen sollen. Die
Unternehmensstandards werden dann im Laufe der kommenden Jahre bestimmt. Sie
sollen so ausgerichtet werden, dass den Unternehmen bei der Umsetzung der
Vorgaben keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Gleichzeitig drückte der Geschäftsführer von
ThaiHealth, Dr. Suphakorn Buasai, seine Zuversicht aus, dass das Programm
ein wesentlicher Bestandteil der Strategie zur nachhaltigen Verbesserung der
Arbeitsbedingungen in den Fabriken sein und eine langfristige positive
Wirkung auf die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Thailands ausüben wird.
Im Rahmen des Programms werden die Arbeiter dazu
angehalten, an Entscheidungen der Geschäftsführungen teilzunehmen. In
20-30 ausgewählten Fabriken sollen Pilotstudien erstellt werden und beide
Organisationen werden die Errichtung von Netzwerken zur Verbesserung der
Arbeitsbedingungen zwischen den Fabriken im ganzen Land unterstützen. (TNA)
BOI eröffnet Büro in Shanghai
Die thailändische Investitionsbehörde (BOI) eröffnete
kürzlich ein Büro in Shanghai und will damit die bilateralen Handels- und
Investitionsbeziehungen zwischen Thailand und China weiter voranbringen. Die
feierliche Eröffnung fand im Beisein der stellvertretenden Premierminister
Somkid Jatusripitak und Wissanu Krea-ngam, des Transportministers Suriya
Jungrungreangkit und des Industrieministers Somsak Thepsuthin statt.
Die BOI hat Shanghai für ihr neues Büro ausgewählt,
weil die Stadt eines der strategisch bedeutsamsten Zentren des
wirtschaftlichen Wandels Chinas zu einem regionalen Mittelpunkt für den
Handel, Finanzen und Investitionen ist. Die BOI geht davon aus, dass das
neue Büro dazu beitragen wird, noch mehr chinesische Investoren nach
Thailand anzuziehen und den beiderseitigen Handel zu fördern. Außerdem
soll es die chinesische Regierung in ihren Bemühungen unterstützen,
chinesische Unternehmer zu Investitionen im Ausland zu bewegen.
Die thailändische Regierung will vor allem in fünf
Schwerpunktgebieten Investitionen fördern: Automobilindustrie und
Zulieferbranchen, Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse,
elektronische Industrie, Dienstleistungsbranche und Mode- und
Bekleidungsbranche. (TNA)
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