Muskelmasse für gesunde Knochen
Monika
Sommerauer
Das Arbeit im Büro krank machen kann weiß jeder. Nicht
nur die Nerven , sondern auch der Rücken kann dabei krumm werden, denn der
menschliche Körper ist nicht geschaffen, um längere Zeit eine sitzende
Haltung einzunehmen. Und nicht abreagierte Haltung schadet ungemein. Das
bedeutet eben, dass jede Tätigkeit die im Sitzen verrichtet wird, sei es
nun im Büro, vorm Fernseher, hinter dem Lenkrad dem zivilisierten Rücken
schadet. Fast immer werden Stresshormone ausgeschüttet, die unsere Urahnen
in Flucht oder Angriff umsetzten. Wir aber bleiben wo wir sind und daher im
Zustand der „halben Anspannung", obwohl wir die volle
Muskelanspannung brauchen würden um nachher auch relaxen zu können. Kein
Wunder, dass fast jeder schon mal über Rückenschmerzen klagt.
Wer rastet, der rostet – dieser Spruch ist weise, denn
Muskeln sind das Stützkorsett der Wirbelsäule. Diese relativ dünne
Konstruktion aus 24 aufeinander gestapelten Wirbeln ist ein wenig instabil.
Für all die Belastungen des Bückens, Drehens und Aufrichtens des Körpers
brauchen wir eine einigermaßen gut trainierte Muskulatur.
Muskeln aber schrumpfen und Gelenke versteifen, wenn man
sie nicht trainiert oder beansprucht. Unsportliche Lebenswandel lässt uns
pro Jahrzehnt drei Kilo Muskelmasse verlieren, die sich, am Anfang kaum
bemerkt, in Fett umwandelt. Da Fett weniger wiegt als Muskeln nehmen wir
trotzdem zu, obwohl das Gewicht konstant bleiben kann. Nur gesunde
Ernährung und regelmäßiges Training helfen diese Unverschämtheit der
Natur auszugleichen.
Speziell bei Rückenschmerzen soll man sich nicht
schonen, sondern aktiv werden. Bei Arthrose ist es ein Muss, das erkrankte
Gelenk zu bewegen. Dann produziert der Körper nämlich sogenannte
Stoßdämpfer in die den Knien und Schultern, die erforderliche
Gelenkflüssigkeit.
Die richtige Sportart sollte gezielt ausgewählt werden.
Joggen kann die Gelenke belasten, schlechter Laufstil und falsche Schuhe
ebenfalls. Man sollte sich daher lieber auf Powerwalken, Radfahren oder
Schwimmen verlegen, da kann man nichts falsch machen. Am besten ist ein
kombiniertes Ausdauer- und Beweglichkeit- plus Powertraining. Krafttraining
ist nicht nur was für Bodybuilder, sondern auch die effektivste Methode,
Fettpolster wieder in Muskeln umzuwandeln. Maßvoll und gezielt betreiben,
beugt es außerdem am besten gegen Bandscheibenprobleme vor.
Allerdings sollte man Rückenschmerzen erst
psychosomatisch abklären. Es kann sein, dass etwas ungünstig läuft bei
der Art Schmerzen zu bewältigen. Alltagsbelastungen können ebenfalls daran
schuld sein. Da helfen Verhaltenstherapien und senken die Gefahr, dass
Schmerzen chronisch werden. Meist sind aber Rückenschmerzen nicht rein
psychisch verursacht, sondern es ist immer ein Wechselspiel.
Kalzium und Vitamine sind wichtig für die Knochen. Eine
gesunde, starke Wirbelsäule und ebenso gesunde Knochen brauchen vor allem
Vitamin D. Dadurch wird Kalzium ins Blut geholt und in den Knochen
eingebaut. Vitamin D kann der Körper selbst bilden, wenn er über die Haut
genügend UV-Licht bekommt. 30 Minuten pro Tag an der frischen Luft reichen
dazu aus. Lebensmittel helfen ebenfalls einen Vitamin-D-Defizit
auszugleichen: Seefische (besonders Hering) und Lebertran stehen dabei immer
noch vorne. Und wie gesagt, wir brauchen einen sogenannten „Bewegungsreiz",
einen Druck und Zug am Muskel. Dieser liefert den Impuls, dass die Knochen
mehr Kalzium einbauen. Falls das nicht geschieht, nimmt uns das unser
Rücken krumm.
Nächste Woche mehr über Osteoporose