Ein Kreuz mit dem Kreuz

Osteoporose

Monika Sommerauer

Teil 2

Osteoporose wurde von der Weltgesundheitsbehörde (WHO) hat als eine der zehn bedenklichsten Krankheiten weltweit eingestuft mit steigender Tendenz.

Man muss erst einmal verstehen, dass bis ans Lebensende ständig Umbauarbeiten in den Knochen stattfinden. Bis zum 30. Lebensjahr wird mehr Knochenmasse auf- als abgebaut. Von diesem Guthaben zehren wir bis ins hohe Alter. Mit 30 oder 35 Jahren kehrt sich dieser Prozess dann allmählich um. Bei Frauen nach der letzten Monatsblutung für etwa zehn Jahre sogar in beschleunigtem Tempo. Nach dieser Zeitperiode verläuft der Abbau dann langsamer weiter und Vitalstoffe können den Prozess außerdem noch weiter aufhalten.

Rund sieben Millionen Deutsche sind von Osteoporose betroffen, 80 Prozent davon sind Frauen. Das heißt fast jede dritte Frau über 50 Jahren. Experten erwarten allerdings einen noch höheren Anstieg, da viele Kinder und Jugendliche nicht sparsam genug mit ihrem Guthaben an Knochenkonto durch zuviel Fastfood und Softdrinks und zu wenig Bewegung, umgehen.

Osteoporose wird oft viel zu spät bemerkt. Obwohl das Kreuz schmerzt, der Rücken rund wird, Wirbelbrüche auftreten – und trotzdem wird die Krankheit nicht erkannt. 75 Prozent der Patienten, die eine Wirbelfraktur erlitten hatten oder und mit Rückenschmerz in Behandlung waren, wurden trotzdem nicht auf Osteoporose untersucht. Allerdings ist Knochenschwund erst dann auf dem Röntgenbild zu erkennen, wenn er bereits bei 30 bis 40 Prozent liegt. Die Knochen werden im fortgeschrittenen Stadium porös, sie können beim geringsten Anlass brechen. Einzelne Wirbel zerbröseln, was mit furchtbaren Schmerzen verbunden ist.

Speziell Deutschland gilt in der Osteoporose-Bekämpfung als Entwicklungsland. Nur 23 Prozent aller Deutschen kennen ihr persönliches Risiko an Osteoporose zu erkranken. Frauen in anderen europäischen Ländern sind doppelt so viele gut informiert. Nur 30 Prozent der diagnostizierten Fälle erhalten derzeit von ihren Ärzten eine ausreichende Therapie, obwohl es auch chemisch-medizinische Wirkstoffe gibt, die den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussen. Dazu gehören Biphosphonate, Calcitonin, SERMS (Selektive Östrogen-Rezeptor-Modulatoren) und Östrogene.

Für einen gesunden, starken Rücken sollten Sie:

Zuerst das „Knochenkonto" auffüllen. Genug Kalzium aufnehmen indem Sie viel Obst und Gemüse essen, dies liefert nicht nur Kalzium, sondern dazu Vitamin C. Vor allem gleichen Früchte und Gemüse den Säure-Basen-Haushalt aus. Milch entzieht dem Körper eher Kalzium, da sie, um verdaut werden zu können, dem Körper, das in den Knochen gespeicherte, Kalzium entzieht, also ein Gegeneffekt ausgelöst wird.

Gehen Sie mit kritischen Blicken durch die Wohnung. Sehen Sie sich den Arbeitsplatz genau an. Sitzen Sie optimal am Schreibtisch, muss die Arbeitsplatte in der Küche erhöht werden, ist die Rückenlehne des Autos richtig eingestellt?

Muskeln stärken und Ausdauer trainieren und: Radfahren, Rückenschwimmen, Kraulen, Gymnastik, Tanzen, Tai Chi oder Inline-Skaten. Power-Walken ist schonender als Joggen. Zusätzlich eine halbe Stunde pro Woche nach Anleitung die Rücken- und Bauchmuskeln stärken. Bringen sie mehr Bewegung in den Alltag, laufen Sie die Treppe rauf und runter, anstatt den Lift zu benutzen. Fahren Sie mit dem Rad zur Arbeit statt mit dem Auto, besuchen Sie Ihre Kollegen im Büro statt anzurufen und machen Sie zwischendurch Dehnübungen.

Was Sie unbedingt vermeiden sollten:

Immer in die Knie gehen beim Heben oder Blumenpflanzen. Rücken bei Belastung immer gerade halten, kein Hohlkreuz machen. Keine ruckartigen Bewegungen machen. Nie ohne Vorwärmen lossprinten. Nie einseitig trainieren, immer beide Körperhälften symmetrisch bewegen. Auch vorn trainieren, wenn Sie hinten stärken wollen, da manche Rückenschmerzen von schwachen Bauchmuskeln kommen.