Liebe Tante Frieda,
ein Bekannter von mir erzählte mir, dass er am Abend eine Frau aus einer
Bierbar mit nach Hause genommen hatte. Sie hatte bei ihm übernachtet,
doch als der Arme am Morgen aufwachte, war sie schon weg. Und mit ihr war
sein ganzes Bargeld, sein Handy und sein Laptop verschwunden. Am
Nachmittag ging er wütend zur Bar zurück, und dort saß sie tatsächlich
frech und tat, als sei nichts gewesen. Er erzählte alles der „Mama
San", die ihm aber nicht glaubte und alles abwiegelte. Da meinte er,
er wird zur Polizei gehen und die ganze Bar anzeigen und darauf lachten
alle nur. Einige andere Trinker an der Bar meinten, er solle das lieber
lassen, wenn er nicht in Schwierigkeiten geraten will. Jetzt ist er ganz
außer sich und würde sich gern rächen. Er hat sogar schon einige
Attentatspläne geschmiedet. Kannst du ihm denn raten, was er tun soll?
Freund
Lieber Freund,
da gibt es nur einen Rat: So lange Wasser trinken und Khao Pad essen, bis
er sich sein verlorenes Geld wieder erspart hat. Aus Schaden wird man
bekanntlich klug, vom Sitzen an einer Bierbar kann man das nicht gerade
sagen. Legal gesehen kann er gar nichts machen, denn wie will er beweisen,
dass sie ihn bestohlen hat? Soll er ihr Zimmer durchsuchen lassen? Dort
wird sich der Computer sicher nicht mehr befinden. Die Frauen an der Bar
stecken offensichtlich unter einer Decke, da ist kein Rankommen. Rache ist
natürlich immer süß, aber sie führt letztlich nirgendwo hin. Zur
Beruhigung kann man nur sagen, dass so etwas in Pattaya relativ selten
passiert und die Frauen in der Regel mit feineren Mitteln an ihr Geld
kommen. Denn viele Männer würden erleichtert aufatmen, wenn ihnen nach
einer amourösen Beziehung nur der Computer fehlt.
Liebe Tante Frieda,
ich arbeite in einer kleinen Firma und wir haben vor kurzem einen neuen
Mitarbeiter bekommen. Na ja, vielleicht auch eine Mitarbeiterin. Es
handelt sich nämlich um einen Ladyboy, der furchtbar geschminkt ist und
immer mit dem Hintern wackelt. Ich habe darüber schon mit meinem Chef
gesprochen, doch der sagt, man müsse auf die fachlichen Qualitäten des
Mitarbeiters achten. Mich stört er aber unglaublich, ich rege mich immer
furchtbar auf, wenn er neben mir sitzt. Um ehrlich zu sein, er ekelt mich
an und ich würde ihn am liebsten mit einem großen Tritt zum Fenster
hinaus befördern. Was kann ich tun, bleibt mir nur noch zu kündigen?
Hetero
Lieber Hetero,
wenn eure Aufgabe darin besteht, gemeinsam Teile zusammen zu schrauben
oder die Köpfe vor dem Computer zusammen zu stecken, dann zieh deine
Siebenmeilenstiefel an und mach dich aus dem Staub. Wenn er aber nur an
einem anderen Arbeitsplatz in eurem Büro arbeitet, dann solltest du dich
erst mal entspannen. Jeder hat seine besonderen Macken und wer das nicht
erträgt, muss sich eben in seinem eigenen Kämmerchen beschäftigen. In
meiner Jugend waren die Büros noch voller Zigarettenqualm, mit den
Rauchern sind wir jetzt ja auch fertig geworden. Es muss doch einen Weg
geben, dass du deinem neuen Kollegen zu verstehen gibst, dass sie nicht
der Mittelpunkt der Welt ist und sich im Büro dezent benehmen muss. Das
könnte ihr sogar dein Chef sagen. Denn wenn sie wirklich fachliche
Qualitäten hat, wird sie sich ja auf ihre Aufgaben konzentrieren und dich
nicht belästigen wollen. Versuche einfach, den Kontakt soweit wie
möglich einzuschränken und lass dich auf keinen Fall zum Duschen
einladen. Dann solltet ihr schon miteinander auskommen.
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