Die Kosmetikregale sind voll wie nie, trotzdem haben
immer mehr Frauen Hautprobleme. Häufig stecken seelische Ursachen dahinter
Gesund ist auch gleichzeitig schön. Unsere Haut und
unsere Haare sind das beste Beispiel dafür, egal ob sich nun die
Schönheitsideale im Laufe der Zeit ändern. Denn ganz egal ob man nun die
vornehme Blässe trägt oder das mittlerweile schon ungesunde Strandbraun (hemmungsloses
Braten lässt einen früher altern), ob man die Haare kurz trägt,
hochgeteckt oder in wilden Locken: streichelzarte Haut und glänzendes Haar
betören schon seit Jahrtausenden Menschen jeder Kultur.
Die Haut macht viel für uns: die Körpertemperatur wird
durch sie reguliert und auch der Mineralstoffhaushalt; ihr
Säureschutzmantel tötet Bakterien und Viren ab. Gleichzeitig tasten,
fühlen und erfühlen wir über sie. Obwohl sie unser Innerstes nach außen
abgrenzt, verrät sie doch viel darüber. Lippenherpes zeugen von zu viel
Stress, Pickel kündigen die Menstruation an und Falten drücken nebenbei
auch Lebenserfahrung und Lebenswandel aus. Sie sind Ihre Haut!
Das Sprichwort: „Sich wohlfühlen in der eigenen
Haut" hat viel Wahres an sich. Haut und Psyche stehen sich sehr nahe.
Wundheilung nach schweren Verbrennungen kann man mit Hilfe von Hypnose
beschleunigen Hautkontakt lässt die Sterblichkeitsrate von Babys sinken.
Zärtliche Berührungen übermitteln unsere Hülle in
Sekundenbruchteilen Entzücken. Duftende, straffe Haut zieht solche
Berührungen an. Darum lassen speziell die Damen alles was stört, ob es nun
Unebenheiten, Pigmentflecken, überflüssige Härchen, Stielwarzen oder
flache Alterswarzen (Keratosen) sind, entfernen. Der Hautarzt macht das
bereits ambulant. Fältchen können sogar schon in der Mittagspause mit
Kollagen unterspritzt werden, ohne dass man es nachher im Büro bemerkt.
Gegen Hautallergien sind wir allerdings oft machtlos. Sie
kann durch Putzmitteln oder durch nickelhaltigem Modeschmuck, durch
Haarfärbemitteln oder Gummihandschuhe entstehen. Ein Drittel aller
Berufskrankheiten haben inzwischen mit der Haut zu tun. Die seelische
Stabilität spielt eine ebenso wichtige Rolle wie die Hautpflege.
Unsere Haut besteht aus drei Schichten. 1. Die Oberhaut
(Epidermis) setzt sich aus widerstandsfähigen Hornzellen zusammen und
schützt vor Umwelteinflüssen. Als 2., die Zwischenschicht sorgt die
Lederhaut (Corium) mit den beiden Proteinen Kollagen und Elastin für
Spannkraft. Hier liegen neben den Schweißdrüsen die Talgdrüsen. Sind sie
verstopft - durch verklebte Hornzellen auf der Oberhaut oder zu viel Cremes
- entstehen Mitesser, die zu Pickeln werden können. Die Unterhaut (Subcutis)
ist die dickste Hautschicht und besteht aus lockerem Binde- und Fettgewebe.
An Neurodermitis leiden zur Zeit bereits etwa sechs
Millionen Deutsche. Die Ursachen des juckenden Problems sind noch weitgehend
unbekannt, obwohl es wahrscheinlich viel mit falscher Ernährung zu tun hat.
Hautärzte allerdings glauben, dass die Therapie aus vielen
unterschiedlichen Bausteinen bestehen muss: Vermeidung von
Allergieauslösern und die Anwendung neuer Medikamente. Beim „Schwelmer
Modell" finden Patienten zusammen mit Ärzten heraus, warum ihre Haut
in Aufruhr gerät, um dann, nachdem sie es herausgefunden haben,
anschließend eine heilsamere Lebensstrategie zu entwickeln.
Nächste Woche geht es weiter mit „Haut und Haaren".