Es liegt wohl an der Jahreszeit, wenn man sich vermehrt
Gedanken macht, über Dinge, die eigentlich zur Routine geworden sind.
Ergibt es eigentlich Sinn sich auf ein Pferd zu setzen? Zählt das Reiten
nicht zu den Risikosportarten?
Autofahren ist an und für sich riskanter und trotzdem
denkt man im Alltag nicht darüber nach. Um bei dem Vergleich zu bleiben,
sollte Autofahren als Transportmittel eines Tages überflüssig werden, wird
dann Autofahren als Sport oder Freizeitbeschäftigung weiterbestehen? Ich
bin ziemlich sicher, es wird.
Ich werde mich morgen wieder auf mein Lieblingspferd
setzen. Ich werde es anschauen und mich kurz fragen, was es heute wieder auf
Lager hat. Wird es seine Sache gut machen oder vielleicht sogar besser als
beim vorigen Mal? Wird es mir beim Ausreiten dieses Gefühl des vertraut
seins geben, dass ich total abschalten und nur die Natur genießen kann oder
wird es bei jedem Geräusch im Gebüsch einen Satz machen? Sicher ist nur,
es wird sich nicht wie ein Auto verhalten.
Wie sieht die Sache nun für einen Gelegenheitsreiter aus,
der weder eine ausreichende Reitermuskulatur noch Kenntnisse über das zu
reitende Pferd hat? Reiten macht hier nur Sinn, wenn der Gelegenheitsreiter
die notwendige professionelle Unterstützung bekommt. Es geht ja auch
niemand zum Tiefseetauchen ohne Tauchlehrer oder besteigt das Matterhorn
ohne Bergführer. Sehen sie sich den Mann genau an, der ihnen ihr Pferd gibt.
Mit Sicherheit kennt er das Pferd, aber kann er ihre reiterlichen
Fähigkeiten auch richtig einschätzen?
Ein
Ausritt ist immer schön.
Bei einem Ausritt ist auch auf die Teilnehmerzahl zu
achten. Vier Reiter plus einer Führungsperson sind das Maximum. Die Pferde
müssen ein Team sein, sie müssen sich gegenseitig kennen. Ausritte in
einem bergigen Land sind abwechslungsreicher. Ein Galopp den Berg hoch ist
kontrollierbarer als auf flachem Land oder gar den Strand entlang.
Ein erfahrener Reitführer kann auch, falls er das
geeignete Pferdematerial dafür hat, totale Anfänger zu einem Ausritt
mitnehmen. Das Pferd des Anfängers geht dann wie ein Packpferd und wird von
einem anderen Reiter geführt.
Wenn das Reiten professionell und mit Erfahrung organisiert und
durchgeführt wird, macht es nicht nur Spaß, sondern dann ergibt es auch
sicherlich Sinn.