Denis Richter

Denis, ein junger Mann aus Österreich, besteht lächelnd darauf, dass sein Vorname nur mit einem n geschrieben wird. „Meiner Mutter hat diese französische Version gefallen – und mir auch" erzählt er.

Denis ist einer der beiden Assistenzmanager im Amari Watergate in Bangkok. Eine Stellung, auf die er in seinen jungen Jahren bereits sehr stolz sein kann, denn unter dem bekannten Top-Manager Pierre Andre Pelletier zu arbeiten ist schon was Besonderes.

Denis ist eigentlich, trotz seines österreichischen Akzentes multinational. Ursprünglich in Leipzig geboren (Mama stammt von dort) und mit fünf Jahren nach Wien gezogen (Papa stammt von dort), besuchte er nach seiner Grundschule und der Matura die Hotelfachschule in Gleichenberg in der Steiermark. Das Hotelgewerbe wählte er, weil „es in seinem Blut liegt" wie er sagt. Denn beide Eltern sind aus der Hotellerie. In der Steiermark machte er dann gleich seinen Touristikkaufmann, bevor er sich aufmachte die Welt zu erobern. Das fing mit seinem Praktikum in Montpellier, in Süd-Frankreich an. Ob der Grund für diese Wahl sein französischer Name gewesen sei, will ich wissen und Denis antwortet: „Nein, aber es hat sich gerade so ergeben. Und Frankreich ist ja auch ein schönes Land. Allerdings ging ich von dort nach Zürich in die Schweiz und später nach München.

Aber man lernt nie aus, dachte sich Denis und ging daher wieder auf die Schule in die Schweiz, um fertig zu studieren und sich das nötige Fachwissen gleich doppelt zu holen. „Man soll soviel wie möglich lernen, denn das hilft immer weiter und es kann einem auch niemand das Wissen wegnehmen", sagt der junge Mann weise.

Nach der Schule rief dann die Pflicht, beziehungsweise der Staat Österreich und Denis wurde zum Bundesheer eingezogen. „Allerdings war das gar nicht so schlimm", sagt er heute, denn im Gegensatz zu Deutschland betrug der Wehrdienst in Österreich nur acht Monate – und die kann man leicht abdienen".

Kaum dem Wehrdienst entlassen, entschied er sich nach der Enge der Kaserne, sich die freie Meeresluft um die Nase wehen zu lassen und heuerte auf der Royal Carribean Cruise Line als Barkeeper an. Dort fuhr er dann wöchentlich die Strecke Miami – Puerto Rico. Toll, meine ich. Denis aber sagt: „Anfangs war es sehr interessant und auch sehr lehrreich, aber mit der Zeit flacht dann alles ab. Acht Monate waren gerade genug, dann machte ich nach längerer Zeit Urlaub in Österreich". Während dieses Urlaubs war es auch, dass er sich entschied eine Weile in der Heimat zu bleiben. Mit seinem Mentor eröffnete er im Hilton Hotel ein Thai Restaurant. Natürlich kam das nicht von ungefähr, sondern er war auch schon einige Male auf Urlaub in Thailand gewesen.

Es blieb dann nicht nur bei dem einen Restaurant, sondern es waren gleich ein paar und das Ganze betrieb er für cirka vier Jahre. Solange eben, bis ihn das Fernweh wieder packte.

1996 wanderte er in die Philippinen aus und hatte dort mit einer Gruppe den größten Marine- und Country Club in Südostasien: „Subic Bay". Zwischendurch zog es ihn allerdings immer wieder mal nach Thailand zurück. Auf Urlaub. Sagt er. Aber wahrscheinlich war schon damals seine heutige Frau daran schuld.

Jedenfalls betrieb er den Yachtklub zwei Jahre lang in den Philippinen, eröffnete zwischendurch einen anderen Klub in Manila: „Ein absolutes Riesending! Mit Apartments und allem Drum und Dran".

Aber dann kehrte er Ende 2000 endgültig nach Thailand zurück, heiratete und hat mittlerweile einen zweijährigen Sohn. Zur gleichen Zeit bewarb er sich um die Stellung im Amari Watergate und kann es sich gar nicht mehr vorstellen, weg zu gehen. „Hier kann man alles machen. Ich gehe gerne zum Bowling als Ausgleich für eine lange Tagesarbeit, fahre gerne Wasserski in Ermangelung von Bergen und Schnee und liebe es Motocross zu fahren. Eigentlich mag ich alle Sportarten, die irgendwie mit Geschwindigkeit zusammen hängen".

Das merkt man ihm auch bei der Arbeit an. Denn gleich nach dem Interview verschwindet er geschwind wieder, um sich seinen täglichen, geliebten Pflichten im Hotel zu widmen.