Die Dummen sterben leider nicht aus

Franz Schmid

Immer wieder hört und liest man von Betrugsfällen, bei denen Ausländer die Opfer sind. Auch unsere Zeitung bekommt Zuschriften, in denen Klage über unlautere Geschäftsgebaren geführt wird.

So berichtete ein Leser aus Deutschland, dass er mit einer thailändischen Im- und Exportfirma Kontakt aufgenommen habe, um seine Geschäftsbeziehungen nach Thailand auszubauen. Er vergab an diese Firma den Auftrag, Waren nach Deutschland zu schicken. Die Firma bestätigte den Eingang der Anfrage und versprach die Waren zu schicken, gleichzeitig stellte sie eine Rechnung über 2700 Euro aus.

Im guten Glauben, dass es sich hier um eine seriöse Firma handelt, überwies unser Leser den Betrag auf das angegebene Bankkonto. Seitdem hat er nichts mehr von der Firma gehört, E-Mail- und Telefonkontakte kamen nicht mehr zustande. Es braucht wohl nicht mehr besonders erwähnt zu werden, dass die Waren nie den Empfänger erreichten.

Solche Dinge passieren nicht nur in Thailand, sondern auf der ganzen Welt. Die Kriminalität im Cybernetz ist im Ansteigen! Es kann nicht oft genug davor gewarnt werden, sogenannte „vielversprechende" Geschäfte über das Internet abzuwickeln. Viele Gutgläubige fallen auf Webseiten herein, die als ersten Eindruck Seriosität und Kompetenz hinterlassen. Man muss sich da schon sehr über die Einfalt mancher Leser wundern!

Es gibt eine unübersehbare Anzahl von Webseiten zweifelhaften Rufes. Vorsicht, Vorsicht! So mancher wird auch von unangeforderten E-Mails bombardiert. Es sind meist Jammerbriefe von ausländischen „Politikern" oder hohen „Regierungsbeamten", aber auch von „Ehefrauen", „Töchtern" oder „Söhnen" in Ungnade gefallener „Persönlichkeiten" im fernen Afrika. Da werden Geschäfte angeboten, bei denen man Hunderttausende oder gar Millionen Dollar verdienen kann durch ein paar kleine Gefälligkeiten wie zum Beispiel die Eröffnung eines Bankkontos für die betreffende Person in der Heimat des E-Mail-Empfängers. Es ist die allergrößte Dummheit auf solche Angebote eingehen, die einen Geldregen ohne nennenswerten Arbeitseinsatz anbieten. Finger weg!

Dabei ist es ja noch nicht einmal sicher, ob die postalische Adresse, geschweige denn die Namen oder die ganze Geschichte überhaupt stimmt, wenn die Geschäfte über E-Mail abgewickelt werden. Wenn die Firma als Wohnsitz nur ein Postfach angibt und sonst nichts weiter, kann man mit 99prozentiger Sicherheit sagen: Hier ist etwas faul!

Polizeiliche Ermittlungen führen in den meisten Fällen zu keinem Ergebnis, vor allem wenn die Betrüger im Ausland sitzen. Es ist fast unmöglich, die Polizei in Thailand zu Ermittlungen zu bewegen, wenn der Geschädigte in Deutschland wohnt und sonst keinerlei Kontakte in Thailand hat. E-Mail-Adressen können blitzschnell geändert werden, niemand weiß, wer sich dahinter verbirgt, noch nicht einmal die Firma, die das E-Mail-Konto führt.

Es ist also immer größte Vorsicht geboten. Niemand sollte sich auf Geschäfte mit Leuten einlassen, die er noch nicht einmal kennt und deren Leumund nicht überprüft werden kann. In Zweifelsfällen ist es besser, sich vorher an die zuständigen Handelskammern zu wenden. Dort sind in aller Regel die schwarzen Schafe bekannt. Und dort erhält man auch die Adressen seriöser Partner in allen Geschäftsbereichen.