Aus
deutschen Landen
Stahl gewordene Mahnmale
sind die gut 100 Brücken, die an eine der größten
Fehlleistungen der jüngsten Verkehrsgeschichte erinnern: die Lkw-Maut.
Wahrscheinlich werden die Stahlgerüste auch beim Sommerurlaub nur
Denkmalfunktion erfüllen. Der Mautbetreiber sieht sich ganz offiziell
außer Stande mit dem Inkasso zu beginnen. Von einer „technischen
Blamage" sprach das Verkehrsministerium, und es warnte davor, dass ihr
eine „kaufmännische Blamage" folge, wenn zwischen der Behörde und
der Industrie keine vernünftige Lösung über den Interessenausgleich
erzielt werden könnte. Der Bund setzte jetzt dem Mautbetreiber eine Frist,
um noch vor Weihnachten Klarheit über einen Termin zu erhalten. Was der
Bund im Fall der Weigerung tut, hat man noch nicht gehört.
Nicht mehr hören
kann Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. Er ist sehr
traurig darüber, dass er keine Musik mehr hören kann. Der passionierte
Klavierspieler verzichtet dennoch nicht aufs Musizieren. Er weiß allerdings
nicht, wie sich das anhört, was er spielt. Daran, dass er wie Joopie
Heesters 100 Jahre alt werden wird, glaubt er nicht, denn dazu habe er zu
viele Krankheiten meint er.
Die Meinung
protestierender Studierender gegen Sparpläne und
Gebühren ist, dass an der falschen Stelle gespart werde. Für die mehr als
50.000 Studierenden, die in den Großstädten ihren Protest mit Plakaten
bewaffnet auf die Straße trugen, war die Sachlage klar: die Zukunft des
gesamten Landes wird aufs Spiel gesetzt.
Gespart wird dagegen nicht
bei der Einstellung zusätzlichen Personals bei der Bahn
bei der Einführung des Winterfahrplans. Auf vielen Bahnhöfen und in den
Transportleitungen ist zusätzliches Personal im Einsatz, um Reisende über
Neuerungen im Fahrplan zu informieren. Im Fernverkehr blieben die Preise
unverändert, im Nahverkehr erhöhten sie sich um 4,1 Prozent. Das
Schöne-Wochenende-Ticket kostet am Schalter jetzt 30 Euro, am Automaten
oder Online aber weiterhin 28 Euro.
Um höhere Beträge
geht es bei den Kirch-Forderungen an die Deutsche Bank:
nämlich um sechs Milliarden Euro. Nach dem juristischen Sieg gegen die Bank
kann der Medien-Unternehmer Kirch diese Summe als Schadenersatz von dem
Finanzinstitut fordern. Zu diesem brisanten Ergebnis kommt das
Nachrichtenmagazin „Focus" unter Berücksichtigung früherer Angebote
für Teile des Kirch-Imperiums vor und tatsächlich dafür erzielter Erlöse
nach der Insolvenz sowie anhand von Schätzwerten für die Filmbibliothek
und die Formel-Eins-Rechte.
Ein brisanter Fund
in Osnabrück waren auch zwei Bomben aus dem Zweiten
Weltkrieg. Die beiden Bomben waren nahe des Hauptbahnhofs aufgespürt
worden. In einem 500-Meter-Umkreis um die Fundstellen mussten annähernd
4.500 Menschen evakuiert werden, darunter 60 Untersuchungshäftlinge sowie
die Polizei. Zuvor war bereits das größte Krankenhaus Osnabrücks mit 570
Betten geräumt worden. Reisende zwischen Hamburg, Bremen und dem Ruhrgebiet
mussten für die Zeit der Entschärfung mit bis zu 40-minütigen
Verzögerungen rechnen, sagte ein Sprecher der Bahn.
Gut rechnen
können wohl auch die Konsumenten im diesjährigen Weihnachtsgeschäft.
Die Jagd der Kunden nach günstigen Schnäppchen, die Unsicherheit über
kommende Steuerentlastungen und der ein nie da gewesener Preiskampf der
Geschäfte selbst drücken das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Diese
enttäuschte Zwischenbilanz zogen Vertreter des Einzelhandels. „Das
Weihnachtsgeschäft dümpelt bislang vor sich hin", hieß es.
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