Jo
(Johannes Paul) Stetten wurde 1956 in Zabre (ehemals Hindenburg) im
polnischen Oberschlesien geboren. Seine Eltern sind deutschstämmig und
kommen aus dem Arbeitermilieu. Den in Polen lebenden Volksdeutschen war es
verboten in der Öffentlichkeit Deutsch zu sprechen. Sein Vater bestand aber
auf der Pflege der deutschen Sprache im Familienkreis, was dem Sohn sehr
zugute kam.
Jo besuchte in seiner Heimatstadt vier Jahre lang die
Volksschule, bis es der Familie im Jahre 1967 gelang nach Deutschland
auszureisen. Ihre neue Heimat fanden sie in Köln. Dort ging er dann auf die
Oberschule. Nach Abschluss der Schule begann er eine Ausbildung als
Hotelkaufmann im Pullman Hotel Mondial. Die Hotelfachschule in Köln
verließ er 1976 mit einem Diplom. Anschließend führte in sein Weg nach
Berlin. Im Berliner Fünf-Sterne-Hotel Hilton mit damals 450 Zimmern
arbeitete er als Restaurantkassierer und Buchhalter.
Da Jo sehr reiselustig war ermöglichten es ihm mehrere
Stationen in Europa, seine Sprachkenntnisse zu erweitern. Heute beherrscht
Jo außer seiner Muttersprache Deutsch auch Englisch, Französisch und
Polnisch in Wort und Schrift, außerdem hat er Grundkenntnisse in
Italienisch.
Sein erster Auslandsaufenthalt war in der Schweiz, und
zwar im Hotel Mirabeau in Zermatt. Von dort aus ging er nach Monte Carlo.
Diese Zeit ist ihm immer noch in lebhafter Erinnerung. Hier lernte er im
Loews Hotel, das ein eigenes Spielkasino besitzt, den Lebensstil der
Schickeria kennen.
Im Jahre 1982 schloss er seine erste Ehe, die aber im
verflixten siebten Jahr zerbrach. „Mir wurde es in Europa zu eng, und so
beschloss ich nach Afrika zu gehen, denn die Tropen interessierten mich
schon seit früher Jugendzeit", erzählt Jo. Er trat eine Stelle als
Hotelmanager im Flamingo Beach Hotel in Mombasa, Kenia, an. Hier lernte er
seine jetzige Frau Johanna kennen, die einmal dort zu Gast war. Zu dieser
Zeit herrschte in Kenia Wasserknappheit und es kam immer wieder zu
Unterbrechungen in der Wasserversorgung. Als Johanna sich einmal duschen
wolle, kam aus den Hähnen des Badeszimmers kein Wasser. Sie vergaß die
Hähne zuzudrehen und verließ ihr Zimmer, um etwas zu erledigen. Als kurze
Zeit später wieder Wasser zur Verfügung stand, lief es aus allen Hähnen
des Badezimmers und es kam zu einer Überschwemmung, die auch den Korridor
unter Wasser setzte. Trotz Überschwemmung verliebte sich Jo. Aus Liebe zu
ihr kehrte er nach Deutschland zurück, wo die beiden dann 1992 heirateten.
Sie haben eine Tochter, Sarah, die heute 10 Jahre alt ist, und in Pattaya
die internationale School of the Regents besucht.
Nach einer dreijährigen Tätigkeit als Generalmanager
Hotel Mercure in Hannover wollte Jo wieder etwas Neues ausprobieren und
arbeitete zwei Jahre lang in verschiedenen Hotels in Vietnam. Er erinnert
sich noch an den niedrigen Einrichtungsstandard der Hotels und die mangelnde
Infrastruktur, sowie all den Schwierigkeiten, die damit zusammen hingen. „Es
war damals alles noch sehr abenteuerlich", meint er.
Die Familie wollte er in Asien bleiben, aber für die
Tochter des Ehepaars Stetten musste endlich eine Schule gefunden werden,
aber dies war in Vietnam damals unmöglich. Also ging die Familie
kurzentschlossen nach Bangkok und Jo fand eine Anstellung als Generalmanager
im Royal Garden Harbour View Hotel & Office Tower. Unter seiner Leitung
wurde es im Jahre 1998 eröffnet. Zwei Jahre später ließ sich die Familie
in Pattaya nieder und Jo wurde Generalmanager des Amari Orchid Resorts,
bevor es ihn nach Phuket zog. Aber die Tochter wollte nach Pattaya zurück
und Jo entdeckte da eine Marktlücke und eröffnete im November letzten
Jahres das Art Cafe in der Soi 16 der Naklua Road. „Allerdings war auch
ausschlaggebend für unseren Entschluss nach Pattaya zurückzukehren, die
gute Infrastruktur der Stadt, das soziale Leben und der Pioniergeist, den
man hier noch überall spürt", gesteht Jo.
Er hatte lange über ein Konzept für ein eigenes
Restaurant nachgedacht, bis er den zündenden Einfall hatte, Gastronomie und
Kunst zu verbinden. In seinem Restaurant gibt er jungen Künstlern die
Möglichkeit, sich dem kunstinteressierten Publikum in Pattaya vorzustellen
und eigene Werke auszustellen. Außerdem können Kinder an den Wochenenden
unter Anleitung des Hausmalers malen oder auf andere Art künstlerisch
tätig sein.
Über seine Zukunftspläne befragt, sagte der Hobbykoch
und Akkordeonspieler Jo, dass er sein bisheriges Konzept ausbauen und
verbessern möchte und die Kunst in Pattaya weiter fördern will. Wir werden
also von Jo und dem Art Café in Zukunft noch viel hören.