Peter Nordhues
Seit 11 Jahren ist Rolf Knie ein regelmäßiger Besucher in
Pattaya. Rolf Knie ist ein Spross der 6. Generation der Schweizer
Zirkus-Dynastie. Bei seinem diesjährigen Aufenthalt gab er dem Pattaya Blatt
ein Exklusiv-Interview.
Seine Kontakte nach Thailand reichen über dreißig Jahre
zurück. Im Jahre 1973 war er das erste Mal in Bangkok und Pattaya. Er war
damals Spieler beim FC Zürich. „Ich glaube, wir spielten damals gegen die
thailändische Nationalmannschaft. Es ist schon so lange her", erinnerte
sich Rolf.
Rolf
Knie hat sein Selbstporträt auf Zirkusplane gemalt.
Nach Thailand kommt er zur reinen Entspannung und Erholung.
In diesem Jahr verbrachten er und seine Frau, wie schon öfter ihren Urlaub im
Amari Orchid Resort Pattaya. Ihm gefällt das Leben in Thailand. Er schätzt die
Mentalität und Religiosität der Menschen hier, und ist vom guten Essen
begeistert. „Die Stadt hat sich in den letzten Jahren zum Positiven
entwickelt. Die Strände und das Meerwasser sind sauberer geworden", findet
er. Angetan haben es ihm auch die gepflegten Golfplätze, die er für Weltspitze
hält. „Leider sind in der letzten Zeit die Golfplätze ständig überfüllt.
Thailand läuft dabei Gefahr, seinen guten Ruf zu verlieren", bemerkte er
dazu.
Rolf
Knie genießt seinen Urlaub im Amari Orchid Resort Pattaya.
Rolf ist seit zwanzig Jahren nicht mehr bei seiner
Zirkusfamilie tätig. Nach einer kreativen Pause, bei der er für Theater,
Fernsehen und die Bavaria Filmstudios in München arbeitete, machte er die
Malerei zu seinem Hauptberuf. Er siedelte dann nach Mallorca über, wo er
seitdem ständig lebt.
Seine Erfolge in der Kunstmalerei spiegeln sich eindrucksvoll
in seiner eigenen Galerie im Schweizer Rapperswil und seinen Ausstellungen
außerhalb der Schweiz wieder. In diesem Jahr hatte er vier Ausstellungen in der
Schweiz, eine in Freiburg, eine in London und eine in Spanien. Auch in Asien
stellte er vor fünf Jahren beim „Art Festival" in Singapur aus. Die
derzeitige Ausstellung in seiner Galerie zeigt neue Werke und Graphiken sowie
neue Pferde- und Clownbilder.
Er ist inzwischen international so bekannt geworden, dass er
kopiert wird, wie hier zum Beispiel in den Malereigeschäften in Pattaya. „Ich
nehme diese Kopiererei nicht besonders krumm, im Gegenteil. Nur gute Maler
werden kopiert und es ist ein Zeichen meines Bekanntheitsgrades." Als er
einmal durch Südpattaya schlenderte, entdeckte er in einem Malereigeschäft
einen jungen Mann, der eines seiner Werke kopierte. Er ging in den Laden und
fragte ihn, ob er nicht weitermalen könne. Mit einigem Erstaunen ließ man ihn
gewähren. Er malte dann das Bild zu Ende und signierte es. Danach gab er sich
zu erkennen. Ein Freund, der dabei anwesend war, kauft das Bild dann und sagte:
„Du bist der erste Maler, den ich kenne, der Kopien mit Original-Unterschrift
signiert."
Mit Deutschland verbinden ihn langjährige Beziehungen. Sein
Vater trat in der „Scala" und im „Wintergarten" in Berlin auf.
Rolf selbst trat in der Berliner „Deutschlandhalle" in den Jahren 1968
bis 1975 auf. Die Großeltern und ein Großonkel waren mit dem Schriftsteller
Carl Zuckmayer befreundet und gaben ihm ihr Einverständnis eines seiner
Bühnenstücke „Katharina Knie" zu nennen. Im Beisein der Familie fand
die Uraufführung 1929 in Berlin statt. Rolf wies bei dieser Gelegenheit
daraufhin, dass das Stück und dessen Figuren von Zuckmayer erfunden wurden und
nicht auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen.
Nach all den Jahren außerhalb der Zirkuswelt fand er zu seinen Wurzeln
zurück. Er ist beratend für die Zirkusunternehmen „Cirque du Soleit"
und „Salto Natale" tätig. „Ein guter Zirkus hat auch heute noch seine
Berechtigung. Man muss mit der Zeit gehen und dem Publikum ein interessantes,
flottes Programm bieten und darf sich nicht scheuen, Neues auszuprobieren",
schloss der alte „Zirkushase" das Interview ab.