Das schreiende Baby und Kleinkind

...und wie man es auf natürlich Art beruhigen kann

Konstanze Willermer

Stundenlang geht das nun schon dahin: das Baby schreit und schreit und will sich einfach nicht beruhigen lassen. Auch im Krabbel- und oftmals noch im Kindergartenalter kommt es zu solchen Wutausbrüchen. Oft ohne Grund, sie schlagen und beißen, treten um sich und das auch oft die eigenen Eltern.

Sehr häufig gibt es in jeder Gruppe ein Problemkind, das mit seinen Altergenossen nicht spielen mag und statt dessen wie ein Wirbelwind durch die Räume fegt, alles zerstört was sich in seiner Reichweite befindet. Viele Eltern stehen dieser Tatsache ohnmächtig gegenüber und können das Kind nicht dazu bewegen, einigermaßen still am Tisch zu sitzen, bei Spiel mitzumachen oder etwa zuzuhören. Schreckenskinder!

Schreckenskinder? Wirklich? Ich sehe das nicht so. Ich denke vielmehr, dass dieses Verhalten nicht angeboren ist, sondern sehr oft durch falsche Ernährung gefördert wird. Es wurde bei Versuchen festgestellt, dass aggressive Kinder, falls sie keine Fleischnahrung bekommen und statt dessen Früchte oder Gemüse. Außerdem verbringen solch hyperaktive Kinder viel Zeit vor dem Fernseher oder Videorecorder. Viele Eltern glauben, ihre Kinder dadurch ruhig stellen zu können, indem sie ihnen Filme vorspielen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Speziell wenn die „Helden" mancher Serien meist sehr gewalttätig sind, wirkt sich das auf die Psyche des Kindes aus.

Kinder müssen sich austoben und das geschieht am besten im Freien, in der frischen Luft, bei Wanderungen, wo sie sich müde laufen können.

Am sichersten ist es natürlich, neben der Umstellung von schlechter auf gute Kost (das heißt vegetarische Kost), das nacht-aktive Baby mit Liebkosungen und Umarmungen „umzuerziehen". Allerdings mag das oft einfacher gesagt als getan sein. Denn wenn die Mutter oder der Vater das Baby, wenn es Wutanfälle hat und wie am Spieß brüllt, das erste Mal in den Arm nimmt und fest an sich drückt, wird es aller Voraussicht nach sich heftigst wehren und noch mehr brüllen und versuchen, sich zu befreien. Das ist die sogenannte Widerstandsphase. Da muss man durch. Dieser Kampf kann oft bis zu mehreren Stunden dauern. Man darf den kleinen Schreihals während dieser Zeit nicht loslassen, sonst wird die Situation dadurch noch verschlimmert.

Sobald sich das Kind einigermaßen beruhigt hat, muss man mit ihm Blickkontakt aufnehmen und es mit guten Worten und Streicheln weiter beruhigen. Die Widerstandsphasen werden dann von Sitzung zu Sitzung kürzer. Bei dieser Methode schlafen die Kinder oft total erschöpft ein oder beginnen ganz plötzlich von selbst zu schmusen.

Es ist erwiesen, dass bereits 80 Prozent der Kinder nach einer einzigen Sitzung bereits die ganze Nacht durchschlafen. Bereits nach einer Woche ist die Widerstandsphase auf einige Minuten pro Sitzung beschränkt und meist kommt das Kind nach dieser Zeit von ganz alleine, um festgehalten zu werden.

Man benötigt keine Medikamente, um ein Kind zu beruhigen. Liebe, Streicheln und vor allen Dingen die richtige Nahrung machen aus einem Wildfang ein liebenswertes, freundliches Geschöpf.