Österreich - Rundschau: 

Bundespräsident Klestil als Anheizer

In seiner Neujahrsansprache hat der Bundespräsident die Neutralitäts-Diskussion neu angeheizt, indem er die Neutralität in Frage stellte. Obwohl er sich für eine intensive Nachdenkphase und sogar für eine Volksabstimmung ausspricht, ob eine allfällige Abschaffung der Neutralität gegeben wäre, bleibt die Neutralitätsfrage auch im neuen Jahr ein Streitthema zwischen den Regierungsparteien und der Opposition. Wenig Freude mit der Debatte haben SPÖ und Grüne, die eine Diskussion momentan für überflüssig halten, während Zustimmung von den Koalitionsparteien kommt, da ihrer Meinung nach die Neutralität nie etwas Statisches war, sondern immer etwas Dynamisches. Also muss der Präsident noch warten.

Nicht mehr warten muss

Heinz Fischer, der zweite Nationalrats-Präsident, der von seiner Partei, der SPÖ, einstimmig zum Präsidentschaftskandidaten für die nächsten Wahlen am 25. April aufgestellt wurde. Der Vorsitzende der SPÖ, Alfred Gusenbauer, gab dies bei einer Pressekonferenz bekannt.

Die ÖVP ist noch nicht ganz so weit. Sie will ihren Kandidaten, oder vielmehr Kandidatin, da es sich dabei vermutlich um die Außenministerin Benita Ferrero-Waldner handeln dürfte, erst Mitte Januar bekannt geben. bekannt geben. Ob und wen die FPÖ und die Grünen ins Rennen um den Rang des ersten Mannes im Staate schicken werden, ist bis jetzt noch nicht sicher.

Sicher aber ist,

dass es im letzten Jahr die wenigsten Verkehrstoten seit 52 Jahren auf Österreichs Straßen gab. Bei 840 Unfällen mit Todesfolge sind insgesamt 922 Menschen ums Leben gekommen – das ist ein Rückgang von 3,5 Prozent und so wenig wie seit 52 Jahren nicht mehr. Innenminister Ernst Strasser, der die Unfallzahlen bekannt gab, freute sich, dass sich die Regierung auf dem richtigen Weg befinde. Diesen Weg will Strasser fortsetzen, indem er punktgenaue Kontrollen von auffälligen und rücksichtslosen Lenkern durch die Exekutive, straßenbauliche und sicherheitstechnische Maßnahmen sowie eine intensive Aufklärung für ein verantwortungsvolles Miteinander im Straßenverkehr fordert.

Verantwortungsvolles Miteinander

scheint es innerhalb der EU nicht zu geben. Diese droht Österreich mit einer Klage, weil es sich weigert den Beschluss zur Verlängerung des Ökopunkte-Systems umzusetzen. Dabei muss die EU-Kommission sicher stellen, dass der Beschluss umgesetzt wird. Sollte also Österreich wieder „aus der Reihe tanzen", werden gerichtliche Schritte eingeleitet, sagte die EU-Sprecherin Elisabeth Werner. Österreichs Regierung lehnt den EU-Transitkompromiss als weitgehend wirkungslose Maßnahme ab, denn laut Vizekanzler Verkehrsminister Hubert Gorbach würde die Umsetzung des Beschlusses Österreich in diesem Jahr 9. Mio. Euro kosten.

Kosten hatten
bereits die ersten Mautsünder.

Seit ab dem 1. Januar auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen die Lkw-Mauteingeführt wurde und die Überwachung des elektronischen Mautsystems lückenlos funktioniert, wurden einige Mautsünder bereits während der ersten Tage zur Kasse gebeten, da sie ohne die vorgeschriebene elektronische Mautbox unterwegs waren, mit der die Maut kilometergenau verrechnet wird. Überrascht davon wurde auch eine Reihe von Urlaubern mit Wohnmobilen. Bei einem Fahrzeuggewicht von über 3,5 Tonnen müssen nämlich auch sie die neue Kilometermaut auf Österreichs Autobahnen bezahlen. Prosit Neujahr!

Wenig Freude am Neujahrswochenende

hatten Urlauberrückreisende aus den Skigebieten. Auch die Anreise zum Skiweltcup in Flachau, brachte längere Wartezeiten mit sich. Die Autofahrer wurden somit gleich in den ersten Stunden des neuen Jahres auf eine Geduldsprobe gestellt. Wer sagt es denn: so sehr unterscheidet sich das neue vom alten Jahr eben doch nicht.