Duncan Stearn
Die Regierung im damaligen Siam änderte am 11. Mai 1939 den
Namen des Landes offiziell in Thailand um, was soviel wie „Land der
Freien" bedeutet.
Es war dasselbe Jahr, indem der Zweite Weltkrieg begann.
Sieben Tage nach der deutschen Invasion in Polen und fünf Tage nach der
englischen und französischen Kriegserklärung an Deutschland, gab die
thailändische Regierung bekannt, dass sich Thailand neutral verhalten werde.
Am 12. Juni 1940 wurde ein Freundschaftsabkommen zwischen
Thailand und Japan in Tokio geschlossen. Die thailändische Regierung ließ es
aber dabei nicht bewenden und unterzeichnete in Bangkok am selben Tag einen
Nichtangriffspakt mit Großbritannien und Frankreich. Trotzdem gab sich niemand
irgendwelchen Illusionen über den Wert dieser Abkommen hin. Genau wie der
deutsch-russische Nichtangriffspakt, der für zehn Jahre gelten sollte, waren
diese Abkommen nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurden.
Denn bereits am 8. Dezember 1941 fiel die 15. Armee der
Japaner an vier verschiedenen Punkten in Thailand ein. Aber nach nur fünf
Stunden Widerstand ordnete die Regierung Pibbul Songgram den Waffenstillstand
an. Sie folgte damit der alten Weisheit, dass Thailand wir eine schlanke,
biegsame Palme sein soll, die sich zwar dem Sturm beugt und oft bis an den Boden
niedergedrückt wird, jedoch niemals bricht oder entwurzelt. Als Folge dessen
war des Japanern erlaubt, sich frei in Thailand zu bewegen und Thailand wurde
die Last, ein besetztes Land zu sein, erspart.
Am 21. Dezember schloss die thailändische Regierung mit
Japan einen zehnjährigen Bündnispakt. Um sein Bündnis mit Japan zu
bekräftigen, erklärte Thailand am 25. Januar 1942 Großbritannien, den
Vereinigten Staaten von Amerika und deren Alliierten den Krieg. Der
thailändische Botschafter in den USA, Seni Pramoj, weigerte sich jedoch die
Kriegserklärung an die amerikanische Regierung zu übergeben und organisierte
eine freie thailändische Widerstandsbewegung.
Im Mai desselben Jahres führten thailändische Truppen
militärische Schläge gegen die Shan-Armee im Nordosten Burmas aus. Im Juli
1943 wurde Thailand von den Japanern damit belohnt, indem sie die vier
nördlichen malaysischen Staaten Perlis, Kedah, Kelantan und Terengganu und zwei
burmesische Shan-Staaten Thailand zuordneten.
Als jedoch im Juli 1944 klar war, dass Japan den Krieg
verlieren würde, wurde am 24. des gleichen Monats Pibbul Songgram von der
Nationalversammlung gezwungen als Premierminister zurückzutreten.
Bereits einen Monat zuvor hatte der Oberkommandierende der
britischen Streitkräfte in Südostasien, Admiral Louis Mountbatten, empfohlen
der freien thailändischen Widerstandsbewegung Waffen zu liefern und sie durch
britische Sondereinheiten auszubilden. Die Widerstandsbewegung bestand
hauptsächlich aus Mitgliedern der oberen Gesellschaftsschicht.