In Vino Veritas - Im Wein liegt die Wahrheit

Die lange Geschichte der rumänischen Weinkultur

Weinklub veranstaltet 1. rumänisches Weindinner in Thailand

Ranjith Chandrasiri

Obwohl die rumänische Weinindustrie auf eine über mehrere Jahrhunderte alte Geschichte zurückblicken kann, ist sie vielen noch unbekannt. Dieses südosteuropäische Land verfügt über seine Nähe zum Schwarzen Meer über eine Vielzahl an fruchtbaren Böden und unterschiedlichen Klimazonen. All dies sind Faktoren, abgesehen von den steilen Weinbergen, sind nahezu identisch in der französischen Bordeauxregion zu finden. Das raue Kontinentalklima und die Böden, wechselnd von sandigen Tälern bis zu Kalksteinfelsen, sind wie geschaffen für den Traubenanbau. Heiße Sommertage und extrem kalte Wintertage lassen die Weinkultivierung erheblich leiden. Diese Umstände und die Geschichte des Weinanbaus lassen das Sprichwort „Masochistische Trauben bringen großartige Weine", wahr werden.

Einige der beeindruckenden Weine aus der Dealu Mare Region, die beim Weindinner zum Ausschank kommen.

Archäologische Funde und geschichtliche Dokumente datieren den Beginn des Weinanbaus in Rumänien auf 4000 Jahre zurück. In der jüngeren Vergangenheit waren vier Phasen in der Geschichte Rumäniens prägend für die einheimische Weinindustrie. Eine starke Bindung zu Frankreich während des 19. Jahrhunderts, enge Kontakte zu Deutschland und Österreich während den Kriegsjahren, die Anfänge der kommunistischen Regierung im Jahr 1948 und die Wiederaufnahme der Feihandelsbeziehungen nach 1989.

Die Beziehungen zu Frankreich waren schon immer besonders stark ausgeprägt, besonders bis kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges. Daher, als 1884 Philloxera die Weinberge in Rumänien befiel, war es selbstverständlich, dass die rumänischen Winzer ihre französischen Kollegen um Hilfe baten. Nach der erfolgreichen Bekämpfung der Traubenkrankheit, wurden die Weinberge mit franzöischen Weintrauben neu bepflanzt. Darunter unter anderem Pinot Noir, Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Sauvignon Blanc. In den 50er und 60er Jahren wurden viele Weinberge neu kultiviert und Rumänien ist in der Nutzung dieser ausländischen Traubensorten sehr erfolgreich.

Die Verbindung zu Deutschland und Österreich während der beiden Weltkriege, brachte die Einführung des so genannten „Spritzer" in Rumänien (Wein gemischt mit Mineralwasser), der bis heue sehr beliebt ist.

Während der sowjetischen Besatzungszeit wurden fast ausschließlich süße Weine für den russischen Markt hergestellt. Das änderte sich jedoch in den letzten Jahren mit der Schaffung neuer Kreationen und einer breiteren Auswahl, die hauptsächlich auf die westlichen Märkte abzielt. Daher sind der rumänische Cabernet und der Pinot Noirs nun sauber, geradlinig und nicht zu schwer herzustellen.

Die große Auswahl rumänischer Traubensorten verdient besondere Aufmerksamkeit. Dreiviertel des rumänischen Konsums verbucht der Weiswein, mit Löwenanteil auf die Sorten Feteasca Alba und Welschriesling. Außerdem Feteasca Regela, Frincusa, Grasa und Tamaioasa, wobei die beiden letzten die Grundlage für zwei exzellente süße Duftweine bilden.

Die Königin unter den roten Weintrauben ist die Feteasca Neagra (schwarze Feteasca oder Jungfrauentraube, der Namen resultiert aus den jugendlichen Charakteren der Traube). In Valea Calugareasca leuchtet es kirschrot, Trauben die mit einem berauschenden Duft verzaubern. Die Frucht ist weich und klar, mit einer guten Fruchtstruktur und festem Fleisch. Eine weitere beliebte Traubensorte ist die Baberasca, die hohes Produktionsvolumen für leichte Weine auszeichnet.

Das größte Weinanbaugebiet ist Moldawien mit einer Anbaufläche von über 180.000 Hektar, oder fast zwei Drittel der Gesamtanbaufläche von Rumänien. Der beste Weiswein aus dieser Gegend ist der „Cotnari", welcher wie der „Tokay" von überreifen Trauben mit einem süßen nussigen Aroma hergestellt wird. Während der Tokay sich durch den Sozialismus kämpfte und heute zu neuen Ehren aufgestiegen ist, ist der Cotnari, welcher in des Restaurants in Paris als „Perle aus Moldawien" serviert wurde, von den Weinkarten dieser Welt verschwunden. Dies wird sich jedoch bald wieder ändern. Cotnari ist ein neutraler Dessert Weiswein; farblos, delikat und aromatisch; mit anderen Worten das Ergebnis der Verbindung von Grasa und Frincusa, parfümiert mit Tamaioasa und Feteasca.

Ich kann die hervorragende Qualität von vielen rumänischen Weinen nur weiterempfehlen. Speziell den Prahova Valley „Special Reserve" 2000, ein gereifter Feteasca Negra aus der Dealul Mare Region. Sein besonderes Aroma von Weinblättern, ergänzt mit geräucherten Pflaumen und cremigen Eichenblüten, vervollständigt jedes Fleischgericht.

Wenn Sie mehr über rumänische Weine erfahren wollen, bietet das erste formale rumänische Weindinner am 23. Januar die besten Möglichkeiten. Der Royal Cliff Wine Club, in Gemeinschaft mit Landolt Wines (S.C. Bangkok Marketing Co., Ltd.) verspricht eine beachtliche Auswahl, zum ersten Mal in Thailand servierter Weine. Die Schirmherrschaft dazu hat der rumänischen Botschafter, Christian Teodorescu übernommen. Botschafter Teodorescu, selbst ein Weinkenner, wird an diesem Abend auch Werbung für sein Land und dessen Wein machen.

Wie immer wird den Teilnehmern des Weindinners ein Forum geboten, das dem Wissensaustausch, Tatsachen, Anekdoten und persönlichen Erfahrungen der Weinkenner und Genießer dient.

Das Wein-Gala-Diner im großen Ballsaal vom Royal Cliff Grand kostet 1.500 Baht pro Person inklusive sechs Glas rumänischen Premium Rotweine, einem sechs Gänge Gourmet Menü.

Ranjith Chandrasiri ist der Resident Manager des Royal Cliff Grand & Spa und Präsident des Royal Cliff Wine Club, Royal Cliff Beach Resort, Pattaya, Thailand.

Email: [email protected] Website:www.royalcliff.com/rcwineclub.htm