Geschichtliche Streiflichter

Eine Nation ändert ihren Namen (Teil 2)

Duncan Stearn

Der 2. Weltkrieg war auch für Japan einmal zu Ende. Japan kapitulierte am 14. August 1945. Zwei Tage später wurde in einer Rundfunksendung aus Bangkok die Rücknahme der Kriegserklärung gegen Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika und deren Alliierten bekannt gegeben, sowie die Rückgabe der malaysischen und burmesischen Gebiete.

Eine thailändische Militärabordnung unter Leitung von General Narong, traf am 2. September auf dem britischen Marinestützpunkt in Kandy in Ceylon (heute Sri Lanka) ein, um mit Admiral Mountbatten über das Ende der Feindseligkeiten gegen England zu sprechen.

Am 8. September machte die thailändische Gesandtschaft in Washington im US-Staat Columbia, eine Erklärung, dass die Bezeichnung des Landes im Ausland ab nun wieder Siam sei und nicht mehr Thailand. Intern jedoch wurde dieser Name weiterhin verwendet.

Seni Pramoj, der Führer der freien thailändischen Widerstandsbewegung, wurde am 17. September in sein Amt als Premierminister eingeführt.

Ein Friedensvertrag wurde am 1. Januar 1946 mit Großbritannien und Singapur geschlossen. Als Teil der Bestrafung für sein Verhalten im Krieg wurde Thailand gezwungen, für eine Weile den Rest Südostasiens mit Reis zu versorgen, für den ein niedriger Preis festgesetzt wurde. Außerdem wurde mit Australien ein vorläufiger Friedensvertrag unterzeichnet, der am 10. April desselben Jahres endgültig wurde.

Es dauerte jedoch bis zum Januar 1951, bis ein Abkommen zwischen Thailand und der britischen Regierung, Australien und Indien darüber erzielt werden konnte, wie hoch der zu zahlende Betrag der Kriegsentschädigung ist.

Die diplomatischen Beziehungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika wurden am 5. Januar wiederhergestellt und darauffolgend am 23. Januar mit China. Das thailändische Parlament unterwarf sich dem Urteil eines gemischten Vergleichsausschusses wegen einer Auseinandersetzung mit Frankreich betreffs der Gebiete, die von Japan an Thailand vergeben worden waren. Kommission wies die thailändischen Forderungen, die französisch-indonesischen Gebiete behalten zu dürfen, zurück.

Am 7. November wurde eine Übereinkunft zwischen Frankreich und Thailand unterzeichnet, in dem Thailand sich bereit erklärte, die von der französischen Vichy-Regierung abgegebenen Gebiete in Laos und Kambodscha zurückzuerstatten. Dafür erklärte sich Frankreich im Gegenzug bereit, die Aufnahme Thailands in die Vereinten Nationen nicht zu boykottieren.

Thailand wurde als international bekanntes „Siam", endgültig am 16. Dezember 1946 in die Versammlung der Vereinten Nationen aufgenommen.

Endlich, am 11. Mai 1949 änderte die Regierung von Siam noch einmal den Namen des Landes und nannte es Thailand. Dies geschah genau zehn Jahre später, als dies das erste Mal getan wurde.