Hannes Landolt

Hannes Landolt stammt aus einem traditionsreichen Zürcher Familienbetrieb. Die Firma seiner Eltern wurde bereits im Jahre 1834 gegründet und ist die größte Weinhandlung in Zürich.

Hannes wurde in Zürich geboren und ist der älteste von vier Geschwistern, er hat noch einen jüngeren Bruder und zwei Schwestern. Traditionsgemäß übernimmt immer der Erstgeborene den Betrieb. Aber schon mit 15 Jahren entschied sich Hannes anders, seine Interessen zu damaliger Zeit gingen in eine andere Richtung. „Mein jüngerer Bruder trat später an meiner Stelle in die Firma ein. Mein Entschluss war für meine Familie schon eine Überraschung", erinnert er sich.

Nach Beendigung der Schulzeit besuchte Hannes vier Jahre lang die Hotelfachschule in Lausanne und nach erfolgreichem Abschluss war er fünf Jahre lang im Hotelgewerbe tätig. Er brachte es schließlich bis zum Vizedirektor des „Hotel National" in Luzern.

Seine ersten Erfahrungen in Asien sammelte er, als er in eine andere Branche wechselte und 1989 die Vertretung des angesehenen Schweizer Reisebüros „Kuoni" in Hongkong übernahm. Von Hongkong aus betreute er auch den thailändischen Reisemarkt bis „Kuoni" 1991 eine Filiale in Thailand eröffnete und Hannes wieder ein neues Aufgabenfeld bekam. Das Reisebüro war vornehmlich auf dem inländischen Markt tätig und vermittelte für thailändische Touristen weltweite Reisen.

Im selben Jahr lernte er auch seine spätere Frau Sontaya kennen, die ein Reisebüro in Bangkok leitete. Zwei Jahre später heirateten die beiden und haben inzwischen zwei Töchter.

Die beiden Töchter besuchen die deutschsprachige Schule in Minburi. Sontaya ist heute Lehrerin an einer internationalen Schule in Bangkok.

Im Januar 2003 trennte sich Hannes in aller Freundschaft vom Reisebüro „Kuoni", das ihn in ein anderes Land versetzen wollte. Er betont dazu: „Es war eine freundschaftliche Trennung, wir gingen im Guten auseinander. Aber mein Wunsch war es in Thailand zu bleiben."

Er gründete mit Partnern die Firma „S.C. Bangkok Marketing Co., Ltd.", bei der er als Marketing-Direktor agierte. „Ich kehrte wieder zu meinen Wurzeln zurück und war nunmehr in der Weinbranche tätig", berichtet er lachend.

Im März 2003 lernte er den rumänischen Weinimporteur Sorin Ceauçescu kennen. Gemeinsam wollten sie Weine aus Rumänien importieren. Zielsetzung war es, mit dem Verkauf in Thailand im Mai zu beginnen. Doch es gab unvorhergesehene Probleme mit der Anlieferung. „Wegen des Golfkrieges war der Suez-Kanal für längere Zeiträume gesperrt und nicht befahrbar. Die Frachter konnten aus diesem Grunde ihre Termine nicht einhalten. Ich wollte diese Wartezeit nicht nutzlos verstreichen lassen und habe diese genutzt, um mich mit der „Weinlandkarte" von Rumänien vertraut zu machen."

Hannes wurde dabei zum Weinexperten dieses Anbaugebietes: „Man kann ohne weiteres die Qualität rumänischer Weine mit denen aus Frankreich, Italien, Spanien oder Kalifornien vergleichen. Rumänien hat sogar eigene Weintraubensorten."

Am 1. Januar diesen Jahres gründete er seine eigene Weinfirma „Landolt Wine". „Der Weinanbau in Osteuropa, speziell in Rumänien, hat eine über zweitausend Jahre alte Geschichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Gebiete durch die kommunistische Zwangsherrschaft von ihren Märkten abgeschnitten. Ich bin dabei Marktchancen für diese Weine in Thailand zu erkunden", erklärt er eines der Ziele seiner Firma.

Er möchte rumänische und osteuropäische Weine in ganz Thailand vertreiben und ist derzeit am Aufbau eines umfassenden Vertriebsnetzes. Im März diesen Jahres soll ein mit 12.000 Flaschen Krim-Sekt beladener Container in Thailand eintreffen, und zwar in allen Flaschenformaten von der Piccolo bis zur Doppelmagnum.

„Es existiert seit etwa fünf Jahren in Asien ein Markt dafür, aber leider nur in bescheidenem Rahmen. Mein Ziel ist es, dass im Jahre 2005 rumänische Spitzenweine wie ,Feteasca Neagra Special Reserve 2000’ auf allen führenden Weinkarten Thailands und Asiens vertreten sind", stellt er sich den Herausforderungen der Zukunft.

Hannes ist nun nach verschlungenem Lebensweg wieder das, was seine Vorfahren immer schon waren: Ein Weinhändler mit Sachkenntnis und dem Gespür für neue Märkte. Wer mehr über Weine aus Osteuropa erfahren möchte, kann sich gern von Hannes beraten lassen. Er ist zu erreichen unter der Telefonnummer 02-332 24 87.