Geschichtliche Streiflichter

Beobachtungen

Duncan Stearn

Eine alte Thai Chronik beschrieb Ausländer als sehr groß, behaart und schlecht riechend. Die Frauen allerdings seien sehr schön, trotz des Umstandes, dass sie groß und rundlich gebaut sind. Die Chronik schloss mit der Bemerkung: „Sie bauen keinen Reis an". In den Jahrhunderten, seit dem diese Beobachtung niedergeschrieben wurde, hat sich daran nicht viel verändert. Wie dem auch sei, es ist interessant auch einmal zu sehen, wie einige Schriftsteller Thailand sehen.

1940: Das Element rassischer Überlegenheit ist offensichtlich im Kommentar von Frank Clune in seiner Publikation „Zu den Gewürzinseln" von 1940. Er nahm Bezug auf die sauberen Kampongs (Dörfer) auf Java, als er schrieb, dass diese „Offenbarungen der Sauberkeit seien, nach den unordentlichen, verdreckten, mit Hunden überlaufenen, flohverpesteten Lehmdörfern, die ich letztes Jahr in China und Siam (Thailand) gesehen hatte – insbesondere in dem letzteren Land. Der Einfluss der europäischen Herren hat der Hygiene der Javanesen gut getan ...." Trotzdem zweifele ich, dass die holländischen Herren sich besonders um das Waschen und die generelle Sauberkeit ihrer javanesischen Untertanen gekümmert hatten. Er war davon überzeugt, dass europäische Herrschaft für Thailand sein Gutes gehabt hätte.

1959: „Wenn Sie so lange hier waren wie ich", sagte der junge Mann, der uns getroffen hatte, „dann ist es eine Stadt wie jede andere. Mit Ausnahme des Verkehrs. Der Verkehr ist schlimmer als sonst wo. Busse kommen daher wie schwere Brummer. Samlors schleichen um Ihre Räder. Die Taxis sind bekannt dafür, plötzlich nach rechts auf Ihre Spur auszuweichen und ... nun, es ist zu viel Verkehr für die Straßenbreite und jeder interpretiert die Verkehrsregeln nach Lust und Laune. Die Polizisten, mit Ausnahme von ein oder zwei korrekten, lächeln nur freundlich und winken jeden durch. Sie haben noch nie so ein Chaos gesehen. Glücklicherweise kann niemand schnell genug fahren um sich oder andere umzubringen. Aber in den Vororten und auf dem Land..."

Dies war ein Auszug aus dem Buch mit dem Titel „Das Land der Lotus Esser" von Norman Bartlett. Es wurde 1959 erstmals veröffentlicht und ich muss es betonen, dass es den Straßenverkehr in Bangkok zu dieser Zeit beschreibt.

1970: „Viele Reisende halten sich in Bangkok mit dem Verkauf kleiner weißer Pillen (wahrscheinlich Aspirin) über Wasser. Dieses Geschäft ist genauso bizarr wie zynisch. Ein thailändischer Arbeitgeber stellt einem ahnungslosen, vertrauensvollen Dorfpublikum den Reisenden als Dr. Schweitzer von der Harley Street vor. Der Reisende zitiert Shakespeare oder schmutzige Reime, während er enthusiastisch mit einer kleinen Flasche voller Pillen winkt. Der thailändische Komplize „übersetzt" das Ganze in ein aufregendes Verkaufsgespräch. Die Tabletten werden schnell verkauft und der Reisende kassiert eine fette Kommission. Wenn es um die Ausbeutung unschuldiger Primitiver geht, können Hippienomaden genauso rücksichtslos sein wie Regierungen."

Dies war ein Auszug aus dem Buch „Machtspiel", einer Reiseerzählung des australischen enfant terrible Richard Neville.