Lasst
uns „babbele"
Da auch die Hessen eine etwas eigenartige Aussprache
haben, hat uns ein Leser ein „Wörterbuch" zukommen lassen, um das
Verständnis der Nicht-Hessen etwas zu fördern.
Anner - Der Andere, Babba - Vater, babbele
- sprechen, babbisch - klebrig, wie bei de Hembels unnerm Sofa
- ein legendärer Platz, den jeder kennt, den aber noch keiner gesehen
hat, beleidischd Lebberworscht - empfindliche Person, Bembel - Krug
für das berühmte hessische Getränk, Bobbelsche - kleines Kind,.
Baby, Bosse mache - etwas Dummes anstellen, brunze -
urinieren, bummbe - schlagen, treffen, Dasch - Tasche,
Aktentasche, de geht ran wie de Flocki ans Gehaggte - keine sehr
schüchterne Person, des zischt wie Abbelsaft - das zischt wie
Apfelsaft, Dibbe - Topf, Dibbemess’ - Frankfurter Fest, Dollbohrer
- ein ungeschickte Person, die auch als „Hannebambel" bekannt
ist, Dorschenanner - ein großes Durcheinander, dozze lasse - etwas
fallen lassen, Dreggwatz - einen schmutzige Person, dribbe - drüben,
druff - darauf, Dubbe - Farbtupfer, auch: eine etwas dumpfe
Person, Dummbabbler - Jemand, der zuviel redet, siehe auch: „Sabbelschnuut",
Ebbel - Apfel, Ebbelwoi - Apfelwein, bekanntes hessisches
Getränk, enuff - rauf, enunner - runter, Erbaame! Zu
spät! Die Hesse komme! - Erbarmen! Zu spät! Die Hessen kommen!
Hessische Nationalhymne, fuddele - ungenau arbeiten, Geknoddel -
totale Unordnung, Grädediersche - Kleiner Fisch, Grie Soß - Grünes
Sauce, populäres Frankfurter Gericht, gugge - schauen, Gummer - Gurke,
Guuuude - Guten Tagen, Ei Guuuude wiie? - Guten Tag, wie geht
es?, Wo meschste hie? - Wo gehst du hin?, Guutsje - Bonbons, Häusje
- Kleines Häuschen, Hütte, Hauptwach - Hauptwache der Polizei
in der Frankfurter Innenstadt, de heilische Heinz - der heilige Heinz
(Heinz Schenk), Herruff - Hör auf damit !, Hessisch-Kongo - Gebiet
südlich von Darmstadt, Hessisch-Sibirie - Gebiet nördlich von
Gießen, Hibbe - da drüben, spring, Hibbelisch - nervös, Hinkel
- Hühnchen, Hogge - sitzen, Horschemol! - Hörmal !, Kaan
Bock net - unmotiviert, Kaff - kleines Dorf, Kleinstadt, Kerrnsche
- kleines Auto, Kipp - Zigarette, Klaa - klein, Labbe -
Waschlappen, Lebbe geht weider - das Leben geht weiter, Lebbern
- trinken, Lumbeseggel - hinterhältige Person, Mobbelsche - dickliche
Person, siehe auch: „Pummelsche", Naggisch - nackt, Nippes
- Tand, nutzlose Dinge, Offebach - Offenbach, Balmegadde - Palmengarten
(in Frankfurt), Petze - trinken, Plärre - weinen, Sabber -
Speichel, Schnalle - verstehen, aber auch Slang für „Frau", Schnegge
tschegge - Mädels betrachten, Schnibbelsche - kleiner Teil, Schnuggelsche
- Schokolade, süßes Mädchen, Schnuuud - Mund, Schodder - (Bar)Geld,
Schwanger Lersch - Schwangere Lärche (fette Frau), sisch ablesche
- sich hinlegen, schlafen gehen, Simbel - einfältiger Mensch, Stinkwatz
- stinkender Mensch, Uffgeblase - arrogant, Uffrabbele -
aufstehen, sich zusammenreißen, Uffschnitt - Wurstaufschnitt, Veraaasche
- verarschen, Wutz - Schwein, schmutzige Person, Zeil - Einkaufszeile
in Frankfurt, Zuggerschneggsche - Zuckerschnecke, entweder
Kaffeestückchen oder Kosename für ein hübsches Mädchen
Volkstümliche
hessische Sätze:
Unn? - Um was geht es denn? Was
ist los hier?, Kumm Hoiner, steck der a o - Möchtest du eine
rauchen, Heiner?, Was hattan da de Babba da? - Was hat der Vater da
in der Hand?, Aasch glaab s gehd lous! - Bist du bekloppt?, Prodoneworscht
- Brot ohne Fleisch, Du ahle Babbsagg! - Lümmel, Hä? - Wie
bitte?, Mer waases net -. Man weiß es nicht, Des is abber
babbisch! - Das ist etwas klebrig, Die hat do en Dubbe! - Sie ist
verrückt, Mer laaft de brieh de stern enunnee. - Mir läuft der
Schweiß ins Gesicht, Heit brennt de Planeeet widder. - Es ist heute
sehr heiß, Uffgebassd - Aufpassen, Isch werd rischtisch
rammdoesisch - Ich fühle mich komisch heute, Kenndisch graad
verriggd werrn! - Ich werde verrückt, Ooch gee haahm! - Hau doch
ab, Isch mach weidea. - Auf Wiedersehen,
Der Kardinalfehler
Ein Monsignore kommt zur Aufsicht in ein Nonnenkloster. Beim Spaziergang
mit der Äbtissin sieht er, wie eine Nonne einen Kinderwagen vor sich her
schiebt. Dem Kirchenmann ist nichts menschliches fremd und er fragt die zu
Tode erschrockene Äbtissin mit einem Augenzwinkern: „Ist dies etwa ein
kleines Klostergeheimnis?" „Nein Hochwürden, das war ein
Kardinalfehler."
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