Was ist klassische Naturheilkunde?

Markus Minderjahn

Selten wurde versucht, die Leitgedanken einer echten Naturheillehre zu formulieren. Das sollte eigentlich geschehen, denn zu viele Methoden der Scharlatanerie haben sich unter einem guten Namen eingenistet. In der Tat sollte die Naturheilkunde mehr vor ihren angeblichen Befürwortern, als vor ihren Gegnern geschützt werden. Denn viele sogenannte Naturheilkundler haben sich meilenweit von der Natur entfernt, denn viele ihrer Anwendungen enthalten viel, nur keine Natur.

Als Urvater und Begründer der Naturheilkunde wird Vincenz Prießnitz, der von 1799 bis 1851 lebte, angesehen. Seine Heilmethoden beruhten auf so natürlichen Mitteln wie Kaltwassergüsse, Schweißaustreibung und vor allen Dingen Trinken von klarem, gesunden Wasser. Allerdings fehlte eines in seinen Lehren: die gesunde, natürliche Ernährung.

Der Sinn der Naturbehandlung darf nicht völlig missverstanden werden, indem man ganz einfach irgendwelche Gaben der Erde als Medikament verwendet. Die klassische Naturheillehre verordnet keine bestimmten Stoffe oder Mittel wegen derer speziellen Wirkung auf bestimmte Organe und sie ist frei von jeder materialischen Denkweise. Sie verfolgt in keiner Weise mechanisch-allopatischen Prinzipien und verschreibt keine einzelnen Naturstoffe, um damit Arterien zu putzen oder dem Körper zusätzliche Vitamine einzuschleusen.

Die klassische Naturheilkunde sieht den kranken Menschen immer als Ganzes und gibt sich keinen Halbheiten hin. Sie stellt das Denken der sowohl kranken, als auch noch gesunden Menschen, richtig und erreicht aus dieser so gewonnenen Eigenständigkeit eine Änderung der gesamten Lebensweise. Damit wird eine gesundmachende Wirkung auf den gesamten Körper ausgeübt.

Um seine Krankheiten wirklich und für immer los zu werden, braucht dafür drei Dinge: Charakter, Mut und Beharrlichkeit. Selbst die Schulmedizin, die im Grunde von sich selbst sehr eingenommen ist, gibt ihre Vorschläge „nach dem Stand der heutigen Wissenschaft" ab. Das kann bedeuten, dass mancher Kranke ein Opfer von mangelndem Wissen wird.

Die Natur selbst – und nicht was die Menschen aus ihr gemacht haben – ist vollkommen. Diese Vollkommenheit der Natur hat alles Wissen, das gewesene und das kommende. Was immer die Forscher und Wissenschaftler herausfinden werden, es wird mit Sicherheit immer die Richtigkeit und Vollkommenheit der Natur bestätigen.

Die Ur-Therapie von Franz Konz, („Der große Gesundheits-Konz", Universitas Verlag, ISBN 3-8004-1314-0) als die wahre Naturheilkunde, folgt nicht den menschlichen Ansichten, sondern dem Willen der Schöpfung und das bedeutet, dass nur das Natürliche dem Menschen bestimmt und gut für ihn ist. Diese Ur-Therapie ist angeblich die sanfteste Naturheilkinde zur Genesung und Heilung aller Krankheiten und sagt, dass man sich von Früchten, Beeren und Kräutern, ja sogar von Blättern ernähren soll. Also Essen aus Wald und Feld. Natürlich sollte dies alles ohne die schwerwiegenden Gifte erfolgen, die durch das Spritzen gegen Ungeziefer, in die Früchte, das Gemüse eindringen und schwere Schäden hervorrufen können.