Der livrierte Eingangsposten grüßt schneidig und
öffnet dienstbeflissen die große hölzerne Eingangstüre. Vor uns tut
sich ein heller freundlicher Raum auf mit wunderschönen
Dekorationsgegenständen und einer Treppe, die zum Balkon führt, wo man
ebenfalls gemütlich sitzen kann. Die durchsichtigen Vorhänge in den
Farben Türkis, Weinrot, Grün und Pink wiederholen sich auf den Bezügen
der Couchen und sogar auf den Umschlägen der Menükarten. Die fein
dekorierten Tische mit der blütenweißen Tischdecke laden zum Verweilen
ein.
Das
„Indian by Nature", ein neues, gehobenes indisches Lokal, bietet
hervorragenden Service, Gaumenfreuden und auch vieles fürs Auge. Aber
auch Ohrenschmaus, denn dezent erklingt Musik von der Zweimann-Combo. Der
freundliche und hilfsbereite Restaurantmanager erklärt, dass es sich
dabei um Nayiem Khan und Imran Khan handelt, zwei sehr bekannte Musiker in
ihrem Heimatland. Und dies zu Recht, den der erstere schlägt meisterhaft
die Tabla – eine Art Trommel - während der zweite das zitherähnliche
Instrument Sitar kunstvoll beherrscht.
Bei soviel Pracht vergaßen wir beinahe den Hauptzweck
unseres Kommens. Also gaben wir unsere Bestellung beim gut geschulten
Personal auf. Wir begannen mit einer Tamatar Dhaniya Shorba (120 Baht),
einer Tomatensuppe mit frischem Koriander und Croutons, die unsere
Magennerven angenehm anregte. Obwohl man bei dieser überreichlichen
Speisekarte wirklich die Qual der Wahl hat, fiel schließlich die Wahl bei
den Vorspeisen auf die Tandoori Platte für 2 Personen (550 Baht), die
Krabben in Kokosnusssafran (250 Baht) sowie die Paneer Kathi Rollen (220
Baht). Letztere sind dünne, mit Käse, Gewürzen und Zwiebeln gefüllte
Brottaschen, die einen ersten Eindruck von der Raffinesse der indischen
Küche geben. Das Tandoori, welches aus Huhn, Lamm und Fisch besteht, wird
den höchsten Ansprüchen gerecht. Das Fleisch ist ausnehmend zart und die
dazu gereichten Gewürze wie Mango Chutney unterstreichen dessen
intensiven Geschmack.
Unsere Hauptgerichte bestanden aus Murgh Korma Maharaja
Pasand (280 Baht), das sind zarte Hühnchenteile, die von einer
köstlichen Tomaten-Joghurt-Kardamon Sauce umhüllt sind, einem Roghan
Josh (300 Baht), ein Lamm Curry mit Safran, Kardamon und Muskatnuss, einem
Achari Gobi (180 Baht), gekochter Blumenkohl in Zwiebel-Tomatensauce sowie
Dal Flambé (250 Baht), flambierten Linsen, die mit bis zu sieben
verschiedenen Zutaten direkt am Tisch mit einem Hauch Cognac flambiert
werden. Als Beilage durften natürlich die ofenfrischen indischen Brote
nicht fehlen. Wir entschieden uns für Garlic Naan (60 Baht) und Rumali
Roti (70 Baht), ein dünnes pfannenkuchenähnliches Brot.
Die
Speisen überzeugten durch die ausgewogene Vielfalt der Gewürzmischungen,
ihre Frische und die Zartheit des Fleisches. Während der Vorspeise und
des Hauptganges war ein trockener, unaufdringlicher Weiß- beziehungsweise
Rotwein unser flüssiger Begleiter. Es blieb kaum noch Platz für das
Dessert, doch niemand konnte dem Ragas (160 Baht), einer köstlichen
Mischung von drei Gerichten aus der Dessertkarte, widerstehen, bestehend
aus Phirnee (Einzelpreis 95 Baht), eine wundervolle Mischung aus Reis,
Milch und Creme, Sewian (Einzelpreis 80 Baht), ein Reispudding und Gulab
Jamun (Einzelpreis 80 Baht), mit Rosinen gefüllte Käsebällchen in
Zuckersirup. Zum Abschluss bestellten wir noch Masala (80 Baht) und
grünen Jasmin Tee (80 Baht) – sowie einen am Tisch zubereiteten Irish
Coffee (160 Baht).
Die Speisekarte ist reichhaltig und die Preise für ein
Restaurant dieser Klasse durchaus moderat. So kann man zwischen 14
Vorspeisen zwischen 180 und 550 Baht wählen, vegetarische Vorspeisen gibt
es deren 16 und die liegen zwischen 80 und 450 Baht. Es gibt 17
Hauptgerichte zwischen 250 und 480 Baht und 15 vegetarische Hauptgerichte
zwischen 150 und 250 Baht. Auch zwei reichhaltige Menüs kann man
bestellen, beide zu je 450 Baht, eines davon ist vegetarisch. Als Beilagen
stehen acht Brotsorten und fünf Reisgerichte zwischen 25 und 300 Baht zur
Verfügung. Desserts gibt es deren acht. Diese liegen zwischen 80 und 160
Baht.
Auf der Weinkarte finden sich 19 Rot, Rose- und
Weißweine mit so bekannten Namen wie Cabernet, Merlot, Sauvignon oder
Chablis zwischen 850 und 2350 Baht, und auch zwei Sektmarken fehlen nicht
(950 und 4.500 Baht). Und natürlich gibt es auch eine gut bestückte
Spirituosenkarte, wo man Cocktail, Säfte, Aperitifs und Liköre zu
Preisen bis zu 140 Baht bestellen kann.
Das elegante Restaurant hat erst vor kurzer Zeit
eröffnet und gilt jetzt schon als eine der Topadressen unter Pattayas
Feinschmeckern. Es liegt an der Thepprasit Road direkt vor dem
Gebäudekomplex Chateau d’Ale. Parkplätze sind vor und neben dem Haus
vorhanden.