Die strahlende Sonne lacht den lieben langen Tag vom
wolkenlosen blauen Himmel, Urlauber in legerer Freizeitkleidung bummeln am
Strand und genießen die heißen Tage. Touristen freuen sich, dass sie dem
kalten Schmuddelwetter in der Heimat entkommen sind. Auch für die kommenden
Tage und Wochen wird sich an diesem paradiesischen Zustand nichts ändern
und keine Wolke wird den Blick auf das Azurblau des Himmelgewölbes
verdüstern. Doch was für sonnenhungrige Menschen ein großes Vergnügen
ist, die hier zu Recht ihren wohlverdienten Urlaub verbringen, ist für die
Menschen in diesem Lande – und nicht nur hier – ein großes Problem. Im
Norden und Nordosten von Thailand herrscht ein Dürre, wie man sie schon
lange nicht mehr erlebt hat.
Flüsse werden zu Rinnsälen, Seen und Teiche trocknen
aus. In Chiang Mai muss die Wasserversorgung rationiert und teilweise
eingestellt werden, ja es gibt noch nicht einmal genug ungeklärtes
Brauchwasser. Auch die Insel Phuket hatte in den letzten Jahren immer wieder
in den Sommermonaten mit Wasserknappheit zu kämpfen. Und dabei gibt es noch
viele andere Länder, die weit größere Probleme mit der Wasserversorgung
haben als das Königreich.
Man sollte sich immer wieder folgende Tatsachen vor Augen
halten: Unser Planet ist ein Wasserplanet, 70 Prozent seiner Oberfläche
sind von Wasser bedeckt. Das Leben hat sich zunächst im Wasser entwickelt
und ist erst sehr viel später an Land gegangen. Und auch der menschliche
Körper selbst, besteht zum überwiegenden Teil aus Wasser. Allein die
Tatsache, dass ein Mensch zwar wochenlang ohne feste Nahrung, aber keine
drei Tage ohne Wasser überleben kann, sollte uns dies immer wieder vor
Augen führen.
Es gibt Länder, denen das Wasser – oder der Mangel an
solchen – so wichtig ist, dass sie dafür sogar ein eigenes Ministerium
einrichten. Und es gibt Länder, in denen viele Menschen keinen Zugang zu
sauberem Wasser haben, Schätzungen gehen von weltweit zwei Milliarden
Menschen aus. Angesichts solcher Fakten können sich ungute Gefühle
einschleichen, wenn man sich mindestens zweimal täglich unter die Dusche
stellt oder gar ein erfrischendes Bad im Pool der Wohnanlage nimmt.
Doch es ist keinem mit apokalyptischen Jammertönen
geholfen. Es ist weniger der Mangel am kühlen Nass, als vielmehr der
leichtsinnige und verschwenderische Umgang mit diesem, der zu diesem
Notstand führt. Dies fängt bei Kleinigkeiten im eigenen Haushalt an. Muss
denn das Wasser laufen, während man sich die Zähne putzt, man kann doch
auch ein Glas oder einen Becher mit Wasser füllen. Warum dreht man denn den
Wasserhahn nicht ganz zu, sondern lässt ihn tropfen?
Wann endlich werden die defekten Wasserleitungen
repariert? Und dies setzt sich auch auf höherer Ebene fort. Wieso werden
die Leitungen nicht repariert? Wieso werden keine Vorsorgemaßnahmen für
die Trockenzeit getroffen, die doch jedes Jahr wiederkehrt? Und
schließlich, wieso verschwendet man wertvolles Trinkwasser für
Toilettenspülung und Kleiderwäsche?
Intelligente Maßnahmen sind gefragt, die meist nicht
mehr kosten als unsere Bequemlichkeit. Ohne Wasser hätte es auf diesem
Planeten kein Leben gegeben und ohne Wasser wird es auch keines mehr geben.
Dazu braucht man sich nur die Bilder vom Mars anzuschauen. Wenn auch unsere
Kinder und Kindeskinder noch in einer lebenswerten Umwelt leben sollen, dann
sollte jeder verantwortungsbewusst mit dem wertvollen Rohstoff umgehen.