Im Sport schüttelt, mit wenigen Ausnahmen, der Sieger
dem Unterlegenen die Hand, der Unterlegene gratuliert ihm.
Im Geschäftsleben sieht das schon etwas anders aus.
Richtig, auch da schüttelt man Hände, während man ein wolfsähnliches
Grinsen zeigt, aber im Inneren denkt man doch etwas ganz Anderes. Wie man
vielleicht selbst übervorteilt wurde, wie man es hätte besser machen
können – und noch wichtiger für viele Unterlegene, wie man es dem Sieger
irgendwie seinen Sieg heimzahlen könnte. Der Sieger im Geschäftsleben
denkt meist daran, wie er dem Unterlegenen vielleicht nun, da er verwundbar
ist, den letzten finalen Stoß in den Ruin geben könnte. Im Geschäftsleben
wird man meist in Schulen, Kursen, Seminaren darauf vorbereitet, ein harter
Geschäftsmann zu sein, den anderen zu zeigen, was in einem steckt und ohne
Nachgiebigkeit auf seinen eigenen Vorteil bedacht sein.
Im Krieg wird die Sache grausamer. Auch da gibt es, wie
es jetzt wieder einmal heraus kam, Schulen, wo man erlernen kann, wie man am
wirkungsvollsten foltert. Da ist der Sieger der unumschränkte Herrscher und
kann mit den Unterlegenen, den Gefangenen, machen was er will. Egal welches
Land der Sieger ist, es ist immer grausam. Das sieht man an den erst
kürzlich aufgedeckten Schand- und Gräueltaten eines Landes, das sich immer
als der „Führer der Demokratie" ausgegeben hat. Das sieht man an den
Gräueltaten gegenüber Gefangenen eines seiner alliierten Länder, einem
Land, von dem man vermutet, dass es den wahren Gentleman hervorgebracht hat.
Man sieht nun Bilder, wie man sie sich schlimmer nicht
vorstellen kann. Fotos, die an die entsetzlichen Bilder in Afrika während
der Aufstände vor vielen Jahren erinnern, an Bilder, die man von
Südamerika her kennt, ja an Bilder, die an den zweiten Weltkrieg erinnern.
Damit meine ich nun nicht die Folterungen, die an den
Juden begangen wurden, sondern ich spreche von den Schandtaten der Sieger,
die in Deutschland einbrachen, als es vom Krieg und einem Wahnsinnigen
zermürbt am Boden lag, als es sich nicht mehr aufrichten konnte, weil es
ununterbrochen von den Siegern, den „demokratischen Führern" dieser
Welt bombardiert worden war. Die Sieger missbrauchten die Frauen auf die
schändlichste Weise, die Kinder sowohl als auch die Greise.
Massenvergewaltigungen waren an der Reihe, Folterungen wurden durchgeführt
und alle Gräueltaten waren erlaubt, da sie ja die Sieger waren. Wie sich
die Geschichte wiederholt!
Damals wurden die Folterungen an den Unterlegenen
verschwiegen, unter den Teppich gekehrt, da man ja nur das tat, was sie
früher getan hatten. Und damals gab es noch nicht diese heute zum Glück
weitverzweigte Information über die ganze Welt. Damals mussten die Menschen
schweigend leiden. Damals bauten die „Führer der Demokratie" ihren
Ruf aus, ein Helfer, ein Freund zu sein und den Unterdrückten beiseite zu
stehen, indem sie Care-Pakete schickten und Kaugummi verteilten, während
andere Sieger ungestraft foltern und vergewaltigen konnten.
Nun, nach diesen neuesten Bildern, die von den Folterungen im Irak um die
Welt gehen, ist wohl der Nimbus des demokratischsten Volkes der Welt, der
Gentlemen dieser Welt, nicht nur ins Wanken gekommen, sondern vom Sockel
gestürzt. Herr Bush hat seiner Nation wahrlich nichts Gutes getan, mit
diesem Krieg, der an den Haaren herbeigezogen wurde. Es gibt nicht
Schlimmeres als grausame Taten an Unterlegenen, die man eigentlich aus den
Klauen des Nationalsozialismus oder Kommunismus oder von Despoten befreien
wollte.