Einfach tierisch

Teil 5

Willi Netzer erzählt über Pferde

Mit dem Trab hat wohl jeder Anfänger seine liebe Not. Die Bewegung, die das Pferd dabei mit seinem Rücken macht, ist beträchtlich stärker als beim Schritt oder Galopp. Falls ein Anfänger im Trab nicht richtig sitzt, was immer dies auch heißt, wird er bei jedem Trabtritt unsanft in den Sattel klatschen. Manch einer würde sagen, der Reiter sitzt wie ein Sack Kartoffeln.

Wie sitzt man nun richtig? Worin liegt das Geheimnis eines guten Sitzes? Eine korrekte Gewichtsverteilung oder mehr ausgewogen, soviel Gewicht in den Sattel als nur möglich, anstelle in die Steigbügel, wäre eine wichtige Voraussetzung. Zum anderen ist ein angespanntes Kreuz sehr wichtig, das die Bewegung des Pferdes auffängt.

Der Trab ist aber auch eine sehr elegante Bewegungsart des Pferdes. Bei der sogenannten Passage, die zwar jedes Pferd von Geburt aus kann, aber noch lange nicht jeden Reiter damit beglückt, verkürzt der Reiter die Vorwärtsbewegung des Pferdes. Er treibt das Pferd aber gleichzeitig enorm an, wobei es sich automatisch mehr aufrichtet und auch die Beine höher nimmt. Dies sieht allerdings nur schön aus, wenn Schwung, Harmonie und reiterliches Können das Ganze umrahmen. Die Vervollkommnung ist aber die Piaffe, bei der das Pferd meist von der Passage aus die Vorwärtsbewegung einstellt und im Trab mit der vollen Aktion auf der Stelle tritt.

Hanna auf „Karamel" im Trab.

Für den Anfänger ist dies alles noch Zukunftsmusik und er wird wohl besser daran tun, erst einmal das sogenannte Leichttraben zu erlernen. Leicht traben oder auch im leichten Sitz reiten ist unumgänglich, da man ein Pferd in einem schnellen Trab nur schwerlich sitzen kann. Beim Leichttraben geht man im Takt bei jedem zweiten Schritt ganz leicht aus dem Sattel. Die Betonung ist dabei auf leicht. Manch ein Reiter hinterlässt den Eindruck, als wollte er das Pferd mit jedem Aufstehen nach vorne schieben.

Der sogenannte leichte Sitz wird im Gelände oder auch beim Springreiten oft angewandt. Das Gesäß des Reiters ist dabei permanent auf dem Sattel, dies wiederum ganz leicht nur. Wichtig dabei sind ein guter Knieschluss, tiefe Hacken und ein leichter Kontakt der Handballen am Hals des Pferdes.