Reinhard Hohler
Vor über 40 Jahren besuchte Major Roy Hudson, ein
pensionierter Offizier der britischen Armee in Chiang Mai, zum ersten Mal die
Provinz Mae Hong Son entlang der Autobahn Nr. 108 in einer Limousine. Er stoppte
14 Kilometer vor Mae Sariang aus einem einfachen Grund – die Straße endete
hier. 1963 konnte die Provinzstadt Mae Hong Son nur zweimal die Woche mit einem
Dakota DC3 Flugzeug erreicht werden und es kamen überhaupt keine Touristen
hierher.
All dies hat sich jetzt verändert.
Das
Dorf Padaung am Ufer des Flusses Pai, in der Nähe von Mae Hong Son.
Heutzutage bedient Thai Airways International (THAI) Mae Hong
Son vier- bis fünfmal täglich. Und mit der Fertigstellung der Autobahnen 108
und 107 besteht auch die Möglichkeit, dieses einstige „Sibirien von
Thailand" mit dem Bus oder sogar mit dem Motorrad zu erreichen.
Dank der harten Arbeit des Australiers David Unkovich, einem
erfahren Motorradtourenführer und ehrgeizigem Kartographen, können sich
Touristen nun auf die zweite Auflage der Mae Hong Son Schleife Reiseführerkarte
verlassen. Diese wurde im November 2002 von der „Golden Triangle Rider
Company" zum ersten Mal publiziert und nun ist es einfach von Chiang Mai
nach Mae Hong Son zu reisen.
Die
katholische Kirche dient als Gemeinschaftszentrum in einem der Dörfer.
Zu der Schleife gehören auch Stadt- und Umgebungskarten. Die
detaillierte Karte von Nordwestthailand unterscheidet sechs Straßenkategorien
und markiert 22 Wasserfälle, sieben heiße Quellen, 16 Kalksteinhöhlen und 12
spezielle Aussichtspunkte.
Die 16 Nationalparks und Wildtierschutzgebiete sind grün
bezeichnet, um die Bedeutung der Natur zu betonen. Es werden auch Ressorts,
Gasthäuser, Elefantenlager, einige bekannte Tempel und viele weitere
interessante Sehenswürdigkeiten erwähnt.
Ein
kleines Langhalsmädchen an ihrem Verkaufsstand.
Mae Hong Son ist eine malerische Bergprovinz mit der Grenze
im Westen und im Norden zu Myanmar (Burma). Im Osten grenzt sie an die Provinz
Chiang Mai, im Süden an die Provinz Tak, in der Bergstämme leben, Thai Yai
Tempel zu entdecken sind, und unberührte Wälder sich über ein Gebiet von
14.000 Quadratkilometern erstrecken.
Der mächtige Salawin Fluss zieht sich über einige 100
Kilometer an der westlichen Grenze von Mae Hong Son hin. Aber es ist der
kleinere Pai Fluss, welcher der Provinz seinen unverdorbenen Charme gibt. Mit
seinen Quellen im Huai Nam Dang National Park im Norden fließt er nach Süden
und verschwindet irgendwo in den charakteristischen Sandsteingewölben von
Amphoe Pai, bis er, von Ost nach West fließend, Mae Hong Son erreicht, wo er
weiter westlich im Staat Kayah in Myanmar in den Salawin Fluss mündet.
Zwei
Schwestern verkaufen Textilien in ihrem Langhalsdorf.
Kurz vor dem Grenzposten von Nam Phiang Din, treffen die
Touristen auf die Langhalsfrauen des Padaungstammes. Während des ersten Besuchs
von Major Hudson 1963 lebten sie noch in Myanmar (damals Burma) und überquerten
später die Grenze nach Thailand, wo sie zur größten Touristenattraktion der
Provinz Mae Hong Son wurden. Da sie aber als Flüchtlinge gelten, ist es ihnen
nicht erlaubt, zu arbeiten. Daher verdienen sie ihren Lebensunterhalt als
Photoobjekte für Touristen.
Mit Stolz tragen die Frauen und jungen Mädchen der Padaung,
ihren Bräuchen folgend, die vielen schwere Kupferringe um ihre Hälse. Diese
Ringe sollen ihrer Schönheit, aber gleichzeitig auch zum Schutz gegen wilde
Tiger dienen.
Es gibt viele weitere Touristenattraktionen entlang der
Straße, insbesondere wenn man mit dem Motorrad fährt. Sobald man Chiang Mai
auf der Autobahn 107 Richtung Norden verlässt, lässt man in Mae Malai auch das
Tal des Mae Ping Flusses hinter sich. Hier beginnt die Autobahn Nr. 1095, welche
nach Amphoe Pai führt. Diese Stadt steht im Ruf ein Paradies für
Rucksacktouristen zu sein. Es gibt sogar Pläne, den lokalen Flugplatz in einen
richtigen Flughafen zu verwandeln.
Auf der Weiterfahrt kommt man am Dorf der Lisu von Nam Rin
vorbei und man erreicht Amphoe Pang Ma Pa, wo sich die Tham Lod Höhle befindet,
in der prähistorische Särge aufbewahrt werden.
Nach 274 Kilometern erreicht man Mae Hong Son. Dort finden
Touristen eine Vielzahl von Unterkünften und Restaurants, unter denen sie
wählen können. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert von Phaya Singhanatracha
gegründet und rühmt sich einiger besonderer Tempel.
Vom Süden Mae Hong Sons aus, auf der Autobahn 108, passiert
man die Bezirke von Khun Yuam und Mae La Noi, um schließlich Amphoe Mae Sariang
zu erreichen, das von den Karen und Lawa bevölkert ist.
Nach einer Reise von 368 Kilometern und 1.864 Kurven erreicht
man wieder Chiang Mai – erschöpft, aber glücklich, es geschafft zu haben.
Für den abenteuerlustigen Motorradfahrer gibt es eine
alternative Route. Diese führt durch Mae Chaem in der Provinz Chiang Mai hinter
dem Doi Inthanon, dem höchsten Berg Thailands nach Khun Yuam, einer Siedlung
der Thai Yai an der Autobahn 108.
Schließlich ist es, dank der Karte von David Unkovich (nur
175 Baht in vielen Geschäften), ein interessanter Abstecher von Mae Sariang
nach Mae Sam Laep an die Ufer des Flusses Salawin möglich. Mit einer Länge von
2.700 Kilometern ist der Salawin nach dem Mekong der zweitgrößte Fluss
Südostasiens. Er entspringt im östlichen Tibet und fließt durch die
chinesische Provinz Yunnan, wo er Nungiang oder Ärgerlicher Fluss genannt wird.
In Myanmar heißt der Fluss Than-lwin und fließt in Martaban im Staat Mon in
den Indischen Ozean.
Wenn Sie mehr wissen wollen, setzen Sie sich mit Reinhard Hohler, dem GMS
Media Reise Berater, unter der E-Mail [email protected] in Verbindung