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Eine Reise nach Udon Thani

Eine Reise nach Udon Thani

Im Auftrag vom TGI für bessere Kommunikation

Sue K.

Als mich der deutsche Direktor vom Thai-German Institute aufforderte, dass ich zu einer „Tatsachenfeststellungs-Mission" nach Udon gehen soll, war ich total begeistert, obwohl gerade Songkran war und ich eigentlich, gemeinsam mit meinem 17jährigen Sohn, Pläne zum „Wasserspritzen" gehabt hatte. Aber wer würde sich diese Gelegenheit, Udon wirklich kennen zu lernen schon entgehen lassen? Ich bat meinen Sohn mitzukommen, damit er auch etwas Kultur erleben kann, aber der wollte lieber die Straßen mit seiner Wasserpistole unsicher machen. Typisch Teenager! Sie haben immer etwas Besseres zu tun, als bei ihren alternden Eltern zu sein.

Eine interessante Felsformation.

Viele Leute werden nun fragen, was es denn so Interessantes in Udon geben könne. Ich habe mich überraschen lassen und bin begeistert.

Ich buchte einen Mittagsflug und hatte das Glück, da alle vier Flüge von Bangkok nach Udon an diesem Tag ausgebucht waren, einen Sitz in der Business Klasse zu bekommen.

Der einstündige Flug mit Thai Airways war wie in der Webung „sanft wie Seide" und das Essen war gut. Bei unserer Ankunft wurden hitzescheuen Passagieren Regenschirme ausgehändigt, damit sie die 100 Meter bis zum Terminal sicher überstanden.

Sue K. (ganz rechts) beim Abschiedsessen mit dem Gouverneur und seinen Töchtern Prakaiporn und Poraporn. Vittorio steht stolz dabei.

Der Flughafen von Udon Thani verfügt über ein modernes zeitgemäßes Komfort- und Sicherheitssystem und ist der einzige Flughafen in der Region, der jährlich Gewinne einfährt. Zur Zeit wird ein neuer Terminal und eine Instandsetzungshalle mit einem Kostenaufwand von 194 Millionen Baht gebaut.

Der Gouverneur von Udon Thani Chaiporn Ratananaka sowie Rewat Patmongkol, der Direktor des Flughafens, begrüßten mich beim Ausgang und ich wurde in einem Geländewagen in die Stadt gebracht.

Der Gouverneur beim morgendlichen Radtraining.

Udon hat den zweitbesten Grundriss in Thailand, nur knapp geschlagen von Yala, das merkte man auf der Fahrt zum Fünf-Sterne-Hotel „Charoen Sri", das mitten in der Stadt liegt. Daneben befindet sich ein Einkaufszentrum mit Speisemöglichkeiten von McDonald’s bis zum eleganten Restaurant. Udon hat alle modernen Annehmlichkeiten für jeden Geldbeutel.

Die Krankenhäuser der Provinz sind ebenfalls sehr gut. Das Ek-Udon Krankenhaus zum Beispiel hat die neueste Ausrüstung in allen Abteilungen – einschließlich Kardiologie, Zahnmedizin, Plastikchirurgie, Augenbehandlung, Physiotherapie und Notfallaufnahmen. Ein Hubschrauberlandeplatz für besondere Notfälle befindet sich auf dem Dach. Gut ausgebildete Angestellte helfen internationalen Patienten in jedem Bereich und das Krankenhaus hat auch enge Beziehungen zu den Botschaften.

Der malerische See.

Nach nur zehn Minuten Fahrt außerhalb der Stadt kann man Naturschönheiten bewundern. Die Straße nach Phu Foi Lom heißt die „romantische Straße", da sich entlang der sanften Hügel die Natur von ihrer besten Seite zeigt. Man erblickt Kautschukbäume, Zuckerrohr, exotische Früchte, Dorfbewohner bei ihrer täglichen Arbeit und Kinder, die im Fluss baden.

Ein Bildnis von Prince Prachak Silpakom im Museum.

Aber die Zivilisation ist nah und wir erreichten einen Golfplatz, wo Touristen ihre besten Abschläge versuchten. 35 Kilometer später erreichten wir Phu Phoi Lom und wurden von Pichai, dem Chef des Ökotourismusprojektes und des Jugendprojektes Waldschutz, begrüßt. Phichai klärte uns auf, dass der Berg Phu Foi Lom im Nationalen Naturschutzgebiet eine ökologische Touristenattraktion ist und als eines der besten Zentren für Naturstudien in der nordöstlichen Region Thailands angesehen wird.

Beeindruckend sind die ineinander integrierten Gärten und wilde Orchideenparks, die zur Feier des 60. Geburtstages Ihrer Majestät der Königin Sirikit angelegt worden waren. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf Udon.

Relaxen im Boot auf dem See.

Die wunderschöne Umgebung, die frische Luft und die weiten Ebenen, die Heimat für Antilopen, Hasen und Vögel sind, machen diesen Ort für Wanderer interessant, die zwischen einer drei oder sieben Kilometer langen Tour auswählen können. Es gibt außerdem auch historische Gärten, in denen man die Spuren der Dinosaurier verfolgen kann. Knochen dieser Dinosaurierfunde sind im Hausmuseum aufbewahrt, das von Gouverneur Chaiyporn ins Leben wurde.

Prähistorische Ausgrabungen.

Wieder nach einigen Kilometern Fahrt erreichten wir das Inter Resort. Die Anlage ist auf einem mit alten Bäumen und Blumen bepflanztem, 1200 Rai großem Grundstück errichtet, mit einigen Hundert Zimmern und 12 einzelstehenden Bungalows, jeweils mit drei Schlafzimmern und ebenfalls modernsten Einrichtungen und Bequemlichkeiten. Ein Schwimmbad, ein Fitness Center, ein Petong Platz und Radfahren gehören zu den vielen Einrichtungen. An einem großen See, in dem der Pla Buek, der größte Süßwasserfisch der Welt vorkommt, kann man gemütlich seinen Drink genießen.

Der Eigentümer der Anlage Chaos Udompanich und sein Sohn luden den Gouverneur, seine Familie und mich zum Abendessen ein. Für jeden Geschmack war etwas dabei, sogar für mich, eine Vegetarierin.

Eindrucksvoll ist der Dinosaurier-Park.

Im Resort werden auch Vitamintabletten und Hauptprodukte aus Kräutern angeboten, die dort wachsen. Ein Wellness-Center ist bereits in Planung.

Richard Green und seine Verlobte Amornrat, eines von 2.000 gemischten Paaren in Udon, wohnen im Inter Resort.

Richard sagte: „Ich werde mich definitiv mit meiner zukünftigen Frau hier niederlassen. Im Vergleich zu Phuket und Bangkok sind die Lebenshaltungskosten bei gleicher Qualität viel niedriger. Der Verkehr in Udon ist gering, das Essen ausgezeichnet und das Wetter gut. Die Provinz ist unverdorben, die Stadt einfach, aber modern. Was kann man mehr wollen?"

Am nächsten Morgen besuchte ich den Gouverneur im Büro. Dieser Mann, der jetzt nach drei Jahren Dienst in den Ruhestand geht, arbeitet aktiv und ausdauernd für das Wohlergehen Udons. Zu seinen Errungenschaften zählen die Lösung der Flutprobleme und die Entwicklung Udons zu einem der besten Plätze für Ökotourismus und archäologischen Studien.

Da der Gouverneur an diesem Tag ziemlich beschäftigt war, übernahm es seine Frau Prakaikaew, die Bürgermeisterin der Gemeinde Uttradit und Präsidentin des Roten Kreuzes von Udon, gemeinsam mit ihren Töchtern Prakaiporn, Poraporn und Karuna, der TAT-Direktorin von Udon, mir weitere Sehenswürdigkeiten zu zeigen.

Wir besuchten das Weltkulturerbe von Ban Chiang. Dorfbewohner waren dort zufällig vor Jahrzehnten auf prähistorische Skelette, Knochen und Gebrauchsgegenstände gestoßen und daraufhin erfolgten 1974 und 1975 intensive Ausgrabungen. Daran war die Abteilung für feine Kunst und die Universität von Pennsylvania beteiligt. Zu den Funden gehörten Bronze- und Eisengegenstände, Terrakotta, glasähnliche Kügelchen, bemalte Tonwaren und gewebte Stoffe. Man fand heraus, dass die prähistorischen Menschen vor etwa 1.800 bis 5.600 Jahren Landwirtschaft betrieben. Sie pflanzten sogar Reis an. Alle diese Funde sind im Ban Chiang National Museum zu besichtigen.

Nach dem Mittagessen fuhren wir Richtung Norden in die Nongkhai Provinz, die – nur 50 km von Udon entfernt – als schmaler Streifen entlang des Mekong Flusses liegt, der gleichzeitig die Grenze zwischen Thailand und der Volksrepublik Laos darstellt. Über den Fluss spannt sich die Freundschaftsbrücke, die 1994 in Zusammenarbeit der Regierungen von Thailand, Laos und Australien erbaut wurde.

24 Kilometer von der Brücke entfernt befindet sich Vientiane, die Hauptstadt von Laos. Auf einer perfekt geteerten Autobahn, der Route 8, die sieben Provinzen und drei Länder verbindet, geht es nach Hanoi in Vietnam.

Natürlich überquerten wir die Friedensbrücke und hielten an einem zollfreien Laden, sowie auf dem Rückweg in einem kleinen Hotel am Mekong, das Prakaekaew’s Freundin Lan gehört. Wir wurden von ihr mit schmackhaften Früchten bewirtet, bevor wir uns auf die Rückfahrt machten, um nochmals eine Rast im Dorf BanNa Kha zu machen, das für „Khit" bekannt ist, einem handgewebten Stoff aus Seide und Baumwolle mit geometrischen Mustern. Natürlich erhielt ich eine einheimische Tracht geschenkt.

Zurück in der Stadt gingen wir noch ins alte Stadtmuseum, wo Artefakte, Gemälde und Photographien aus vergangenen Zeiten ausgestellt sind. Anschließend gingen wir alle, der Gouverneur, seine Familie und seine Sekretärin Charoen in das „Vittorios Picola Roma Restaurant", das Benedetto und Bobby und ihren beiden kleinen Kindern Andre und Diana gehört.

Schließlich war es Zeit, auf Wiedersehen zu sagen. Ich versprach im Winter wiederzukommen, da es noch so viele historische Orte und auch Festivals zu sehen gibt. Aber auch weil ich einen guten Eindruck von Udon hatte. Dies ist keinesfalls eine Stadt im Nirgendwo, sondern ein wichtiges Drehkreuz im oberen Nordosten, dem traditionellsten Teil des Landes, in dem die alten ehrwürdigen Gebräuche noch gepflegt werden. Das Leben dort verläuft ruhig und ist Balsam für die Seele. Auch nach 5.000 Jahren Zivilisation ist Udon noch immer erfüllt vom traditionellen Charme und Gastfreundlichkeit.