Am Dienstag, den 1. Juni, trafen sich die Mitglieder und
Freunde des „Herrenabend" in ihrem neuen Vereinslokal, dem Bavaria
Biergarten an der Beach Road. Kurt Krieger wies in seinen einführenden
Worten auf das einjährige Bestehen des Klubs hin und ließ die Themen und
Referenten der vergangenen zwölf Monate kurz Revue passieren.
Dann machte er auf einige Neuerungen aufmerksam. Der „Herrenabend"
findet wie bisher am ersten Dienstag eines jeden Monats statt, daneben aber
wird an den verbleibenden Dienstagen der Klubstammtisch abgehalten, wobei
keine Referate gehalten werden. Jeder Interessierte kann auch eine „Herrenabend"
VIP-Karte erwerben, auf die es 10 Prozent Rabatt auf alle Getränke gibt.
Nach
einem anstrengenden Vortrag ist erst einmal eine kleine Stärkung nötig
(von links nach rechts): Herbert Schön, Kurt Krieger und Robert Stancke.
Nach diesen organisatorischen Erläuterungen erteilte er
Herbert Schön das Wort. Dieser hielt ein Referat zum Thema „Polizei und
Farang". Zuerst erläuterte Herbert die Struktur der örtlichen
Polizei. Man muss zwischen zwei Polizeizentralen unterscheiden, die für
genau abgesteckte Einsatzbereiche zuständig sind, mit einer Zentrale für
Pattaya und einer für Banglamung. Beiden Zentralen ist eine Vielzahl von
Außenstellen (Polizeiposten) zugeordnet. Daher ist die Präsenz der Polizei
in der Öffentlichkeit optisch sehr hoch.
Die Kommunikation mit den Beamten ist allerdings meist
nur in der Amtssprache Thai möglich. Es ist daher immer ratsam, einen
Dolmetscher hinzuzuziehen, wenn man eine Polizeiwache aufsucht. In der Regel
sind die Beamten freundlich und hilfsbereit, wenn um Auskunft oder Hilfe
gebeten wird.
Das kann sich aber ändern, wenn ein Farang straffällig
wird. Die Polizei hier hat eine andere Machtfülle als in der alten Heimat.
Sehr oft fungiert sie als Schlichtungsstelle und setzt außergerichtliche
Vergleiche oder Entschädigungszahlungen fest. Kommt es jedoch bei
schwerwiegenden Delikten zu einer Verhaftung, ist es immer angebracht und
sinnvoll einen Rechtsanwalt einzuschalten oder die Botschaft zu informieren.
Es gilt aber wie in der Heimat die Regel, dass ein Anwalt ohne
Vorschusszahlungen selten tätig wird.
Wer sich hier als Ausländer gegenüber der Polizei
uneinsichtig und nicht kooperativ verhält, zieht meist den kürzeren.
Protokolle werden in thailändischer Sprache geschrieben und die deutsche
Botschaft rät in jedem Falle nicht zu unterschreiben, wenn man den Inhalt
nicht versteht, es sei denn, es liegt eine Übersetzung der Touristenpolizei
vor. Wenn man mit „Gesehen, aber nicht verstanden" unterschreibt, ist
man meist auf der sicheren Seite, sollte es zu einem Gerichtsprozess kommen.
Nach diesem Vortrag trug Kurt Krieger noch einige
Fallbeispiele aus der Praxis vor, die Anlass zu Diskussionen gaben. Robert
Stancke, Manager des Bavaria Biergartens, und mit dem thailändischen Recht
vertraut, erläuterte dazu die rechtliche Lage.
Ein außergewöhnlich interessanter „Herrenabend" ging dann zu
später Stunde seinem Ende entgegen und man kann sicher sein, dass beim
nächsten Treffen wieder ein aktuelles Thema vorgestellt wird.