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Zwei-Klassen-Gesellschaft
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„Schwuttenbändiger“
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Warum nicht auch hier?
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Grünes Paradies?
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Zwei-Klassen-Gesellschaft
Als ich vor kurzem mit meiner thailändischen Freundin
nach langer Zeit einmal wieder eine stadtbekannte Sehenswürdigkeit besuchen
wollte, da merkte ich auf einmal wieder, dass wir Farang in den Augen der
Thais – wenn schon nicht Menschen zweiter Klasse – aber zumindest
Melkkühe und nützliche Idioten sind.
Wieso zahlt meine Freundin nur die Hälfte des
Eintrittspreises, während ich doppelt so viel berappen muss? Mit dem
süßesten Lächeln der Welt wird mir erklärt, dass dies nun einmal der
Farang-Preis sei und ich das eben zu akzeptieren habe. Aber muss das denn so
sein?
So etwas mag ja vor etwa 20 Jahren seine Berechtigung
gehabt haben, als das Wohlstandsgefälle zwischen westlichen Touristen und
der einheimischen Bevölkerung sehr groß war. Doch inzwischen hat sich in
dem Land doch einiges getan.
Es ist eine neue Mittelschicht entstanden, die sich in
finanzieller Hinsicht nicht vor westlichen und japanischen Ausländern zu
verstecken braucht. Die vielen Luxuskarossen, auch deutscher Herkunft, geben
eine Ahnung davon, wie es mittlerweile um den Wohlstand im Lande bestellt
ist.
Sicher, es gibt noch viele arme Menschen in diesem Land
und das Pro-Kopf Einkommen ist um einiges niedriger als in Europa, doch in
meinen Augen lassen sich solche Maßnahmen nicht mehr rechtfertigen. Man
stelle sich einmal vor, in Deutschland würde für alle Ausländer der
Eintritt in Museen, Zoos, Ausstellungen usw. das Doppelte kosten.
Der Aufschrei der Empörung und des Entsetzens wären
gewiss. Wir würden als Ausländerfeinde und Rassisten beschimpft werden und
jeder würde uns in die rechtsradikale Ecke stellen. Doch hier: „Mai pen
rai", keine Reaktion, es wird einfach weg gelächelt.
Dabei ist eine solche Politik durchaus nicht dem
Tourismus förderlich. Solche Sachen sprechen sich schnell herum und
vergrätzen die Klientel, die man eigentlich braucht. Und dass die
unverschämten Bahtbusfahrer bei den nichtsahnenden Farang den illegalen
Ausländerzuschlag fordern, ist dann eigentlich nur noch die logische Folge
dieser verfehlten Preispolitik.
Christian Blechhammer, Thailandfan
„Schwuttenbändiger“
Hallo Pattaya Blatt,
Ich las gerade voller Freude den Brief von Daniel bezüglich der „Schwuttenbändiger".
Zufällig bin ich auch Mitglied in dem dort angesprochenen Internet-Forum
– und möchte mich deshalb dazu auch gern äußern.
Hallo Daniel aus Pattaya! Mit einer gewissen Begeisterung
habe ich deinen Brief zur Thematik der „Schwuttenbändiger" gelesen,
und wie es der Zufall will - kenne ich etliche der Leute, die sich so
bezeichnen.
Auch bin ich Mitglied in dem angesprochenen
Internetforum. Als „Abstinent" habe ich dort Dutzende von
informativen Reiseberichten verfasst, welche zum Teil auch in
deutschsprachigen Magazinen abgedruckt wurden. Mit über 6000 „Postings"
gehöre ich zu den aktivsten Migliedern dort.
Die „Schwuttenbändiger" sind meist ganz harmlose
Leute, die sich einen Spaß aus einer Stammtischbierlaune machten. Anstatt
sich beschämt und diskret die Dienste käuflicher Damen des horizontalen
Gewerbes zu erkaufen, prahlen sie ungeniert mit ihren ständig wechselnden
Bettgespielinnen.
Ist nicht mein Bier - aber wenn es denen Spaß macht...
Ich möchte mich da nicht zum Richter aufspielen. In unserem 2000 Mitglieder
starken Forum sind Leute von den unteren Sprossen der sozialen Leitern
genauso vertreten wie promovierte Akademiker und seriöse Expats.
Der Umgangston ist locker, und keiner braucht aus seinem
Herzen eine Mördergrube zu machen. Das verwendete Vokabular ist für einen
piekfeinen und wohlerzogenen Menschen vielleicht grob und flapsig - aber es
ist auch ehrlich und offen.
Im Übrigen kommt man ohne sich mit Passwort etc.
einzuloggen gar nicht an die Informationen dran. Da wird also nichts in der
Öffentlichkeit herumposaunt, da findet vielmehr eine Art Insidertalk statt.
Obendrein gibt es im Forum Hunderte von Hinweisen zu
Reisezielen, Unterkünften und allgemeine Fragen zu Thailand -
höchstinteressant für alle Thailand-Fans. An die paar Schreiber von
Rotlichtstorys gewöhnt man sich schnell, die stören kaum.
Mit vielen Grüßen
Ciao „Abstinent"
Warum nicht auch hier?
Liebe Redaktion,
Mit großem Interesse habe ich den Artikel über die Einführung eines
öffentlichen Nahverkehrssystems in Chiang Mai gelesen, der vor einiger Zeit
in Ihrer Zeitung erschienen ist. So wie es sich mir darstellt, werden dort
nun endlich Schritte unternommen, um das Verkehrsproblem zu lösen, die
Luftverschmutzung zu mindern und einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten.
Der auf drei Jahre angelegte Plan scheint logisch und
zielstrebig und bindet auch die ehemaligen Monopolhalter des
Personentransports in vernünftiger Weise mit ein. Und dies veranlasst mich
gleich zur nächsten Frage: Warum nicht auch hier? Muss es denn so sein,
dass Jahr für Jahr mehr Bahtbusse die Straßen verstopfen? Wieso wurden die
beliebten Microbusse wieder abgeschafft?
Es gibt hier noch nicht einmal den Schatten eines
funktionierenden innerstädtischen Verkehrssystems, man ist auf die
unverschämten Raubritter der blauen Busse angewiesen, die ja noch nicht
einmal willens und in der Lage sind, alle Strecken ausreichend zu bedienen.
Pattaya hat mittlerweile durch den Tourismus das Format
einer mittleren Großstadt angenommen, aber das Verkehrssystem befindet sich
noch auf einem Stand wie auf einem Dorf irgendwo im Isaan.
Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Auch wenn für
die meisten der Touristen vor Ort das Beförderungssystem nicht zu den
höchsten Prioritäten bei der Wahl des Urlaubsortes gehört, so gibt es
doch gerade bei den Langzeittouristen und den ausländischen Residenten
immer mehr Stimmen, die ihren Unmut und Ärger über die gegenwärtige
Situation nicht mehr verhehlen.
Es kann nicht sein, dass eine kleine mafiaähnliche
Gruppe eine ganze Stadt zur Geisel hält. Eine neue sinnvolle, an den
Bedürfnissen der Einwohner ausgerichtete Verkehrspolitik wäre ein
lohnenden Betätigungsfeld für die neue Stadtverwaltung.
Heinz Niedermann, Pattaya
Grünes Paradies?
Hallo Briefkasten,
In den englischsprachigen Zeitungen Thailands, die ich immer mal wieder
lese, häufen sich die Berichte über den Einsatz alternativer Energien.
Auch in Ihrer Zeitung konnte man in letzter Zeit immer öfter etwas über
Solarenergie, Biodiesel, Erdgastreibstoff und ähnliches lesen.
Wenn man die Nachrichten so verfolgt, dann müsste dieses
Land ja bald Vorreiter in Richtung Umweltschutz sein. Ich komme nun schon
seit fast einem Jahrzehnt in dieses Land und muss gestehen, dass es in
Bangkok und neuerdings auch in Chiang Mai lobenswerte Ansätze gibt,
zumindest das Verkehrschaos zu entzerren und somit einen Beitrag zum
Energiesparen und zum Umweltschutz zu leisten.
Doch hier in Pattaya? Es ist ja hübsch anzusehen, wenn
der Strand von den Schulkindern gesäubert wird. Aber sonst? Es existiert
noch nicht einmal der Ansatz eines öffentlichen Nahverkehrs, die Bahtbusse
verstopfen die Straßen und an einigen Strandabschnitten werden die
Abwässer ungeklärt ins Meer geleitet.
So wie ich gelesen habe, hat Pattaya ja jetzt eine neue
Stadtverwaltung. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich in diesem Bereich jetzt
endlich etwas tut, sonst werden irgendwann die Touristen weg bleiben, denn
wer will schon in einem dreckigen Meer baden und dann in den
vorsintflutlichen Transportgefährten im Gestank und Lärm in sein Hotel
gebracht werden?
Heinz Lambert, Dortmund
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